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Julia Bestseller Band 144

Julia Bestseller Band 144

Titel: Julia Bestseller Band 144 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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Vorschein kommen, ehe die Nacht vorüber war?
    Beth stand unter der Dusche im Bad in Jim Neilsons Penthouse. Sie versuchte, ihre müden Glieder zu entspannen und sich gegen den bevorstehenden langen Tag zu wappnen. Der Gedanke, dass es keine gänzlich fruchtlose Nacht gewesen war, spendete ihr einen gewissen Trost. Wenigstens hatte sie nun einmal in ihrem Leben eine Nacht mit einem wirklich heißblütigen Liebhaber erlebt. Die Erinnerung daran würde jedoch dadurch getrübt werden, dass sie in ihrer wahren Suche gescheitert war.
    Seufzend drehte sie das Wasser ab und trocknete sich ab. Es hatte keinen Sinn, noch länger zurückzuschauen. Der Mann, der nebenan im Schlafzimmer schlief, war so in seiner selbst geschaffenen Rüstung gefangen, dass er niemanden an sich heranließ. Sollte Jamie wirklich noch irgendwo existieren, war er so tief vergraben, dass er unerreichbar geworden war.
    Resigniert wandte Beth sich ihren Kleidungsstücken zu, die sie zuvor im Wohnzimmer vom Boden aufgesammelt hatte. Das gelbe Kostüm war ziemlich zerknittert, aber es war nicht so wichtig, wie sie heute früh aussah. Sie würde sowieso niemanden treffen, den sie kannte. Sobald sie erst einmal in ihrem Hotel war, würde ihr noch genug Zeit bleiben, sich umzuziehen, bevor Tante Em sie zu ihrem gemeinsamen Ausflug zu der alten Farm abholte.
    Beth zog sich also an, nahm aus ihrer Handtasche Bürste und Lippenstift und machte sich so gut wie möglich zurecht. Dann atmete sie tief ein, ermahnte sich noch einmal energisch, dass ihr Leben weitergehen müsse, und verließ das Bad. Ihr einziges Bestreben war es nun, Jim Neilsons Wohnung schnell und unbemerkt zu verlassen. Hoffentlich würde der private Aufzug dabei kein Problem darstellen.
    Erst als sie das Wohnzimmer schon betreten hatte, bemerkte sie den Duft von frischem Kaffee. Unwillkürlich blieb sie stehen. Das musste bedeuten …
    „Guten Morgen.“
    Ihr Herz schien einen Schlag auszusetzen. Erschrocken drehte sie sich um. Jim Neilson stand mit einem Becher Kaffee in der Hand an dem großen Panoramafenster … unbeschreiblich sexy in einem bodenlangen schwarzseidenen Morgenmantel, den Gürtel nur lose gebunden, sodass der tiefe Ausschnitt viel von seinem männlich-schönen Körper zeigte.
    Beth schluckte bei seinem Anblick. Nach dieser heißen Nacht kannte sie wohl jeden Zentimeter seines Körpers, und er war wahrlich traumhaft. Aber letztlich ist es auch nur ein Körper! erinnerte sie sich energisch.
    Jim Neilson zeigte sich nicht überrascht, dass sie völlig angezogen war. Stattdessen deutete er lässig auf den langen Glastisch zwischen den Sofas, auf dem ein Tablett mit Kaffee, Milch, Zucker und Gebäck stand. „Ich kann dich unmöglich ohne eine kleine Stärkung gehen lassen“, sagte er lächelnd.
    „Warum?“, fragte sie unverblümt.
    Er zuckte die Schultern. „Vielleicht möchte ich dir zeigen, dass ich auch zivilisiert sein kann.“
    „Du hast mir all deine Seiten gezeigt. Ich finde es nicht nötig, noch mehr zu sehen.“
    Er zog spöttisch die Brauen hoch. „Gibst du auf?“
    Ein schwaches Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Ich weiß, wann ich geschlagen bin.“
    „Vielleicht nicht.“ Er betrachtete sie unergründlich. „Nenn mir deinen Namen.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Der ist unwichtig. Dies ist ein Abschied.“
    „Und was, wenn ich nicht will, dass es ein Abschied ist?“
    „Dann ist es trotzdem so.“
    „Wir hatten großartigen Sex miteinander“, erinnerte er sie mit einem bedeutungsvollen Augenzwinkern.
    „Ja“, räumte sie ehrlich ein. Aber letztendlich zerstörerisch für die Seele, fügte sie insgeheim hinzu, wobei sie den wehmütigen Gedanken verdrängte, dass es anders hätte sein können, wenn er ihr die Türen geöffnete hätte, an die sie angeklopft hatte.
    „Was willst du mehr?“, drängte er.
    Die Türen zu Jamie waren verschlossen. Beth war zu dem Schluss gelangt, dass Jim Neilson die Schlüssel weggeworfen hatte. Was sie wollte, war unwiederbringlich verloren. Nicht einmal der tollste Sex konnte Ersatz dafür sein – im Gegenteil, er machte den Verlust nur größer.
    „Ich will jetzt gehen“, sagte sie entschieden. „Ich habe noch anderes zu tun.“
    Jim Neilson wandte sich ihr ganz zu und sah sie forschend und durchdringend an. „Du hast nicht ein Mal meinen Namen benutzt“, sagte er bedächtig. „Und jetzt gehst du, ohne mir deinen genannt zu haben. Hattest du von Anfang an geplant, dass wir wie zwei Schiffe sind, die im Dunkel

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