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Julia Bestseller Band 146

Julia Bestseller Band 146

Titel: Julia Bestseller Band 146 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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Frau ihre Kunstfertigkeit einsetzte, während er sich zurücklegte und einfach nur genoss. Lange Haare wie Ebenholz, leicht gewellt, die ihm auf die Brust fallen würden, wenn die Frau sich über ihn beugte und mit ihren vollen, gierigen Lippen seinen Mund eroberte, während sie sich auf ihm niederließ und ihn tief in sich aufnahm …
    „Verflucht!“
    Anton setzte sich so abrupt auf, dass der Scotch über den Glasrand schwappte. Er hatte Cristina beschrieben. Da lag er hier und erfand ein Fantasiewesen, das das genaue Abbild der einen Frau war, die er unbedingt aus seinem Kopf verbannen wollte!
    Bring das mal deinem Körper bei! dachte er düster. Er stellte das Glas ab und fuhr sich noch mal übers Gesicht. Die Verspannung hielt ihn jetzt in eisernem Griff. Er stieg aus der Wanne und griff nach dem Badelaken, um sich abzutrocknen. Es streifte den Körperteil, der die Höllenqualen ungestillten Verlangens litt. Fluchend warf Anton das Laken beiseite und stellte sich stattdessen unter die kalte Dusche.
    Er wollte Cristina nicht begehren, wollte sich nicht daran erinnern, wie es mit ihr war. Er wollte, dass die Realität jegliche Sinnlichkeit abtötete, und hoffte, dass Cristina, wenn er ihr erst gegenüberstand, zu einer abstoßend hässlichen Schlampe geworden war.
    Dass er Cristina Marques gegenübertreten würde, stand außer Frage. Die Räder der Maschinerie waren bereits in Gang gesetzt und drehten sich eifrig.
    Das Telefon klingelte, als Anton sich gerade fertig rasiert hatte. Nackt kam er aus dem Bad und nahm den Hörer auf.
    „Ich konnte sie in Rio ausfindig machen, senhor “, wurde ihm von einer männlichen Stimme mitgeteilt. „Sie wohnt bei Gabriel Valentim. Er wird sie morgen Abend zu der Wohltätigkeitsgala begleiten, wie erwartet.“
    Sie hing am Angelhaken, die Show konnte losgehen. Ein heißes Triumphgefühl durchlief Anton und löste eine sexuelle Erregung in ihm aus, die er längst wieder unter Kontrolle geglaubt hatte.
    „Gut“, sagte er kalt. „Den Rest können Sie mir morgen berichten.“
    „Warten Sie, da gibt es noch etwas, das Sie wissen sollten, senhor !“, fügte Afonso Sanchiz hastig an. „Vor sechs Jahren heiratete die Lady einen Mann namens Vaasco Ordoniz. Jetzt ist sie verwitwet und benutzt wieder ihren Mädchennamen, aber …“
    Cristina wollte nicht hier sein. Zu feiern, während ihr Leben um sie herum zusammenfiel, hinterließ einen schalen Geschmack in ihrem Mund. Aber Gabriel hatte darauf bestanden, es sei der einzige Weg. Die besten Deals wurden auf dem gesellschaftlichen Parkett geschlossen, nicht am Schalter einer Bank.
    Also war sie jetzt hier, im Foyer eines von Rios exquisitesten Hotels, eingehüllt in schwarze Seide, das Haar zu einer eleganten Frisur hochgesteckt, die Diamanten ihrer verstorbenen Mutter an Hals und Ohren.
    Die Diamanten hätte sie längst verkauft, wären die etwas wert gewesen. Doch es waren unechte Steine. Eine exzellente Fälschung zwar, nichtsdestotrotz eine Fälschung, wie Cristina hatte erfahren müssen. Sie konnte nicht sagen, wann ihr Vater die echten Steine verkauft und durch falsche ersetzt hatte, aber in den Monaten nach seinem Tod hatte sie herausgefunden, dass kaum etwas auf Santa Rosa nicht durch wertlose Kopien ausgetauscht worden war. Sie hoffte inbrünstig, dass Lorenco Marques von seinen Kunst sammelnden Vorfahren ein kräftiger Tritt nach unten in die andere Richtung versetzt worden war, als er an die Himmelspforte geklopft hatte.
    Und ja, sagte sie zu dem Teil in ihr, der schockiert über einen solchen Gedanken war, sie fühlte sich tatsächlich so verbittert und wütend.
    Gabriel geleitete sie jetzt in den Saal, aus dem ein Bossa Nova herüberdrang. Die Glaswände boten einen atemberaubenden Blick auf das nächtliche Rio und den beleuchteten Zuckerhut. Prächtig gekleidete Menschen gesellten sich in bester Laune zueinander, Gelächter und Geplauder drangen durch eine wohlriechende Wolke teuren Parfüms.
    Von der anderen Seite des Raumes beobachtete Anton, wie Cristina am Arm eines äußerst attraktiven Mannes den Saal betrat. Immer noch makellos schön, wie ihm auffiel. Er zog eine kleine Grimasse. So viel also zu seiner „Schlampen-Hoffnung“. Ihr Haar war ihm zu ordentlich, und ihr Kleid mochte elegant und sexy sein, aber er hatte sie noch nie gern in Schwarz gesehen. Intensive Farben standen ihr, Farben, die ihrem heißblütigen Temperament entsprachen. Doch dieses Gesicht, die mandelförmigen Augen, der rote Mund, zum

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