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Julia Bestseller Band 146

Julia Bestseller Band 146

Titel: Julia Bestseller Band 146 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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sagt!“, schoss er zurück.
    Seine kalte Verachtung ließ sie frösteln. „Ich verstehe nicht, dass du dich mit mir einlasen willst, wenn du mich so sehr hasst.“
    „Ja, seltsam, nicht wahr?“ Er verzog den Mund. „Darüber habe ich mich auch schon gewundert. Ich hasse dich, und doch kannst du mich schneller erregen als jede andere Frau, die ich kenne … und das, querida , ist dein einziger Vorteil bei unserem Deal“, warnte er sie. „Also sei vernünftig und nutze ihn gut.“ Er bedeutete ihr, Platz zu nehmen, dann bestellte er über die Sprechanlage Kaffee bei Kinsella. Cristina rührte sich nicht. Als er sie wieder ansah, waren seine Augen dunkler geworden. Die Spannung im Raum war gestiegen, loderte jäh auf, als er auf sie zukam. Ein Blick auf sein Gesicht, und die Alarmsirenen in Cristina schlugen los – sie kannte diesen Ausdruck, hatte ihn am Abend zuvor auch bemerkt. Funken begannen zu fliegen. Funken sexueller Erregung. Wieder fühlte sie, wie sich die Hitze rasant in ihr ausbreitete. Cristina schnappte nach Luft und wich zurück.
    „Anton …“
    „Luis“, verbesserte er, während er gleichzeitig eine Hand an ihren Ellbogen legte und sie mit einem Ruck an sich zog.
    Es war kein angenehmer Kuss, nicht einmal ein sehr langer Kuss. Doch als Luis den Kopf wieder hob, zitterte Cristina am ganzen Körper.
    „Nun gut …“, hörte sie ihn kühl sagen. „An diesem Punkt können wir es uns noch aussuchen. Wir können uns wie zivilisierte Menschen benehmen, uns setzen und das Geschäftliche besprechen. Oder wir können durch diese Tür dort gehen“, er zeigte mit dem Kopf in die Richtung, „die in den Privatbereich der Suite führt, uns das erstbeste Bett suchen und diesen speziellen Teil unserer Vereinbarung zuerst erledigen. Also, wie soll es aussehen? Du hast die Wahl.“
    Ihre Wahl? Cristina hielt den Blick starr auf seinen Krawattenknoten gerichtet, versuchte Kraft zu sammeln, um etwas zu sagen. Ihre Hände lagen auf seiner Brust, spürten den harten, rasenden Schlag seines Herzens, der sie wissen ließ, welche Option er vorziehen würde.
    Sie war versucht. Es entsetzte sie zutiefst, wie sehr sie versucht war.
    „Schwierige Entscheidung?“, spottete er, als sie nichts sagte. „Brauchst du einen Anstoß?“
    Bevor sie wusste, was er meinte, hatte er wieder den Kopf geneigt und berührte mit seinen Lippen flüchtig einen ihrer Mundwinkel. Unwillkürlich drehte sie den Kopf, suchte seinen Mund, doch der glitt bereits über ihre Wange, hin zu ihrem Ohrläppchen. Ein lustvoller Seufzer entschlüpfte ihr, als er mit den Zähnen sanft daran knabberte, und impulsiv schob sie die Finger in sein Haar.
    Es dauerte, bevor sie in seinem leisen Lachen die Verachtung erkannte.
    „Das Geschäft kommt immer vor dem Vergnügen, querida . Das weiß selbst jede Straßendirne.“
    Es dauerte noch länger, bis ihr der Sinn seiner Worte klar wurde.
    Cristina riss sich von ihm los. Scham und Demütigung loderten heiß in ihrem Herzen. Mit weichen Knien ging sie zu dem Stuhl, den er für sie hervorgezogen hatte, und setzte sich. Ein einziger Kuss, und sie glaubte, in Flammen zu stehen. Er nannte die Dinge ja nur beim Namen. Sie war nicht viel besser als eine Dirne. Sie war hier, um die Ware zu verkaufen, die ihn als Einziges interessierte.
    Sollte er noch ein Wort sagen, würde Cristina in Tränen ausbrechen. Vielleicht wusste er das. Vielleicht gab es in seiner kalten Seele doch noch genügend Sensibilität, dass er es bemerkt hatte. Letztendlich setzte er sich nur zurück auf seinen Stuhl am Kopfende des Tisches, schlug die langen Beine übereinander und verschränkte die Arme vor der Brust. Wartete stumm darauf, dass sie sich beruhigte.
    Sie war am Boden zerstört, Anton konnte es deutlich sehen. Ihre dunklen Augen stachen übergroß und maßlos verletzt aus ihrem bleichen Gesicht hervor. Es sollte ihn eigentlich befriedigen, doch das tat es nicht, im Gegenteil. Vor sechs Jahren hatte sie ihn zerstört, hatte alles, was er für sie fühlte, erbarmungslos weggeworfen, und war danach völlig ruhig davongegangen. Mochte Rache auch das Motiv gewesen sein … er musste feststellen, dass es ihm keineswegs behagte, was es mit ihm anstellte.
    Er kämpfte gegen den Drang an, sich zu entschuldigen, konzentrierte sich stattdessen auf die Betrachtung ihres Mundes. Ihre Lippen waren immer noch leicht geschwollen von dem Kuss, verführerisch, voll …
    Er stellte sich ihre Haut vor, entblößt, damit er sehen, berühren,

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