Julia Bestseller Band 146
der Leidenschaft lodern. „Deine Hilfe“, sagte sie jedoch nur. „Ich möchte, dass du mir hilfst, mein Zuhause zu retten.“
„Das ist es also?“
Sie nickte stumm mit zusammengepressten Lippen.
„Um jeden Preis?“
„Um fast jeden Preis.“
Lange sah er sie nachdenklich an, ohne etwas zu erwidern. „Okay“, sagte er schließlich. „Dann lass uns herausfinden, wo die Grenze bei deinem ‚fast jeden Preis‘ liegt. Um es klar auszudrücken … es sieht nicht gut aus für dich, Cristina. Das Alagoas-Konsortium wendet schmutzige Taktiken an. Sie sind dabei, deine Hypotheken aufzukaufen sowie auch die anderen Kredite, die du aufgehäuft hast. Sollten sie das durchziehen können, werden sie dich schneller von Santa Rosa hinauswerfen, als du Luft holen kannst.“
„Du hast gesagt, du würdest helfen.“
„Ja. Aber zu meinen Bedingungen, querida . Und über die kann nicht verhandelt werden.“
Der „Fast-jeder-Preis“-Test. „Was für Bedingungen sind das?“, fragte sie heiser.
„Ein großer Eigneranteil an Santa Rosa.“
Cristina nickte. Das hatte sie erwartet.
„Volle Entscheidungsgewalt, wofür das Geld, das ich investiere, ausgegeben wird.“
Sie blickte auf. „Du hast doch nicht die geringste Ahnung, wie eine Ranch geleitet wird.“
Die grünen Augen funkelten. „Ich nicht. Aber meine zukünftige Frau.“
Seine zukünftige Frau? Ihr wäre nie in den Sinn gekommen, dass er heiraten wollte. Erregt sprang sie auf. „Du wirst keine andere Frau nach Santa Rosa bringen, Luis!“, fuhr sie ihn erbost an. „Da werde ich eher noch das Angebot von Alagoas annehmen!“
Er griff nach ihrem Handgelenk und brachte sie damit zum Verstummen. „Deine Tobsuchtsanfälle haben mich früher einmal angemacht, Cristina, doch das ist vorbei. Du bist gebrauchte Ware, querida , in einem gebrauchten Kostüm, das dich noch unattraktiver macht. Also zeig wenigstens ein bisschen Haltung. Setz dich und hör mir zu.“
Seine abfällige Meinung von ihr, mit dieser eiskalten Stimme vorgebracht, traf sie tief. Schlaff ließ sie sich auf den Stuhl sinken.
„Hier ist mein Vorschlag“, fuhr er fort, als sei nichts geschehen. „Meine Bank wird dich aus den Schwierigkeiten herauskaufen und Santa Rosa über Wasser halten, bis du deinen Teil der Abmachung erfüllt hast.“
„Und der wäre?“, fragte sie bitter.
Er ließ sich Zeit mit der Antwort. Die Pause war ein bewusst eingesetztes Mittel, um sich Cristinas volle Aufmerksamkeit zu sichern. Und dann sprach er die Worte aus, gleichmütig, kühl, ungerührt.
„Ich brauche eine Ehefrau. Schnell. Du, meu querida , befindest dich in der glücklichen Lage, alle meine Anforderungen zu erfüllen.“
5. KAPITEL
Ungläubig sah Cristina ihn an. „Du machst mir einen Heiratsantrag?“ Sie brachte die Worte kaum über die Lippen.
Antons Züge wurden hart, es strahlte eine Eiseskälte aus. „Um es deutlich festzuhalten, Cristina … Das ist kein Heiratsantrag, sondern ein Geschäftsabkommen. Ich brauche eine Ehefrau“, wiederholte er, „du entsprichst dem Bild. Du bist jung, man kann mit dir repräsentieren, und du bist immer noch begehrenswert.“
„Selbst als gebrauchte Ware?“
„So ist es.“ Er nickte. „Denk daran … du brauchst mein Geld mehr als ich dich.“
„Wieso brauchst du eine Frau?“
„Das geht nur mich etwas an.“
„Ah, du willst also eine stille, diskrete Frau.“ Ihre Stimme triefte vor Sarkasmus.
„Mir ist klar, dass ich mit dir in dieser Hinsicht ein Risiko eingehe.“ Er lächelte dünn.
„Warum überträgst du nicht deiner Assistentin die Rolle?“
„Sie erfüllt die Anforderungen nicht.“
„Aber sie würde mit Sicherheit nicht Nein sagen.“
„Soll das heißen, du denkst daran abzulehnen?“
Cristina war zu sehr damit beschäftigt, die Neuigkeit zu verdauen, als dass sie etwas hätte sagen können.
„Nun, wahrscheinlich lässt du lieber Kinsella meine Liebkosungen ertragen, als sie selbst noch einmal ertragen zu müssen.“
Das gab den Ausschlag. „Ich habe nie behauptet, kein einziges Mal, dass ich nicht gern mit dir geschlafen hätte, Luis!“, begehrte sie hitzig auf. „Und hör endlich auf damit, mir meine Worte von vor sechs Jahren zu zitieren!“
„Harte Worte, Cristina. Grausame Worte von einer stolzen Marques.“
„Wie du ja schon selbst bemerktest, es liegt kein Stolz mehr darin, eine Marques zu sein.“ Sie holte tief Luft. „Der Name wie auch mein Ruf sind ruiniert. Hältst du mich für so dumm,
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