Julia Bestseller Band 146
erneut zu. Als er den Kopf zurückziehen wollte, hielt sie ihn mit beiden Händen fest und presste gierig ihre Lippen auf seinen Mund.
Sie war wild, hemmungslos und absolut losgelöst. Er liebte es. Unbändiges Verlangen schoss in ihm auf, als er instinktiv den Weg zum Schlafzimmer fand. Cristina klammerte sich an ihn, rieb sich lüstern an dem Beweis seiner Erregung. Er umfasste ihren Po mit beiden Händen und legte sie aufs Bett, ließ sich auf sie fallen und stützte sich auf beide Arme, um sie betrachten zu können. Ihr Atem ging heftig, ihre Augen waren halb geschlossen.
„Gehst du oder bleibst du?“, fragte er sie noch einmal. Der Unterschied zwischen seiner eiskalten Stimme und seinem heißen Körper war so gravierend, dass es Cristina einige Sekunden kostete, ehe sie begriff, was er meinte.
„Du wolltest doch dein sexuelles Vergnügen.“
„Ich will mehr als das. Ich will deine undankbare, habgierige Seele in Geschenkpapier und mit Schleife von dir überreicht bekommen, mit der Garantie, dass sie auf ewig mir gehört.“
Cristina suchte in den harten Zügen nach etwas, das ihr einen Funken Hoffnung geben würde, fand jedoch nichts. „Du wirst es bereuen“, sagte sie ehrlich.
„Du bleibst also?“
„Du wirst mich wieder hassen lernen.“
„Du bist nicht hier, weil ich dich anbete, querida , sondern weil ich dich noch immer begehre.“
Es sollte schmerzen, diese Worte aus seinem Mund zu hören, doch warum? Sie hatte nicht mehr verdient, als er ihr anbot. „In deinem Bett? Als deine willige, gehorsame Gespielin?“
„Ja.“
„Das kannst du auch ohne Heirat haben.“
„Das hatte ich bereits. Gefiel mir nicht. Dieses Mal also mit Trauschein. Das gehört zur Abmachung.“
Wie auch das Baby? Am liebsten hätte sie sich an seiner Schulter ausgeweint, aber sie tat es nicht. „Und das Geschenkpapier?“
„Ist die Heiratsurkunde. Ich lasse mich auf keine Kompromisse ein“, warnte er heiser.
Entweder oder. Nimm den Mann, wenn du weißt, dass du es besser lassen solltest. Ertrage, was er dir im Namen der Rache antun wird, wenn du genau weißt, dass du gehen musst. Wieder. Irgendwann.
„Also, bleibst du oder gehst du?“, fragte er ein drittes Mal.
Sie antwortete nicht, sah ihn nur mit so traurigen Augen an, dass er meinte, ein enger Ring würde sich um seine Brust legen, der ihn gefährlich an Angst erinnerte. Anton wollte nicht wieder Cristinas Macht erliegen, er wollte sie in seiner Macht haben.
„Antworte endlich, oder geh“, verlangte er.
Sie legte ihm die Arme um den Nacken und zog seinen Kopf zu sich herunter, um ihn zu küssen.
War das eine Antwort? Er nahm es als eine solche hin. In dem Augenblick, als er ihre Zunge in seiner Mundhöhle fühlte, hatte er sowieso keine Wahl mehr. Sie schlang die Beine um seine Hüften, besitzergreifend, sinnlich, so wie er es von früher kannte, und mit einem ergebenen Aufstöhnen ließ er sich in die wilde Erfahrung fallen, die Cristina Marques ihm bot.
Es war wie eine Wiederentdeckung, heiß und fiebrig und hemmungslos. Sechs Jahre waren eine lange Zeit, wenn man unter Entbehrung litt. Jetzt schenkten sie sich gegenseitig die ersehnte Erfüllung. Die Welt hätte untergehen können, weder hätten sie es bemerkt, noch hätte es sie interessiert.
So hörten sie auch nicht die leisen Schritte, die durch das Wohnzimmer kamen. Sie hatten vergessen, dass sie die Tür vom Konferenzraum zur Suite hatten offen stehen lassen.
Kinsella Lane stand hinter der offenen Schlafzimmertür. Schon eine ganze Weile beobachtete sie die Szene, wie ein Voyeur, lauschte auf jedes Wort, das gesprochen wurde. In ihren blauen Augen funkelte blanker Hass.
Sie wollte Anton, hatte ihn vom ersten Augenblick an gewollt, als sie als Juniorsekretärin bei der Scott-Lee-Bank angefangen hatte, ein Rang, der natürlich viel zu niedrig gewesen war, als dass sie ihm überhaupt aufgefallen wäre. Also hatte sie sich zäh und zielstrebig hochgearbeitet, bis hinauf in seinen exklusiven Mitarbeiterstab. Sie hatte seine Frauen genauestens studiert. Er bevorzugte Blondinen, also war sie blond geworden. Er mochte seine Frauen schlank, elegant und weltgewandt, also hatte sie auf Eleganz geachtet und Gewandtheit geübt. Sie hatte sich perfektioniert, um genau dem Bild seiner sexuellen Präferenzen zu entsprechen. Und endlich, endlich hatte er sie bemerkt. Da war dieser warme Glanz in seine Augen getreten, jedes Mal, wenn er sie angesehen hatte … Doch sicher das Zeichen, dass er sich
Weitere Kostenlose Bücher