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Julia Bestseller Band 146

Julia Bestseller Band 146

Titel: Julia Bestseller Band 146 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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sein.“
    Cristina lachte. Was für ein nüchterner Rat! Orraca zuckte die Schultern und schlurfte zum Zimmer hinaus.
    Eine Viertelstunde später saß Cristina zusammen mit ihrer zukünftigen Schwiegermutter in dem Helikopter, der sie nach Sao Paulo brachte.
    Anton sah ihnen vom Fenster aus nach. Sie würden erst nach der Hochzeit hierher zurückkommen, aber das wusste Cristina noch nicht. Auch würde sie ihn erst wiedersehen, wenn sie zusammen vor dem Standesbeamten standen und das Gelübde ablegten. Natürlich nur, wenn seine Mutter Cristina so weit bringen konnte.
    Mit einem leisen Lächeln wandte er sich vom Fenster ab. Seine Mutter war unschlagbar darin, Menschen mit Herzensgüte und Charme zu manipulieren, aber würde sie auch mit Cristina fertig werden, wenn diese wieder Panik bekam und beschloss davonzulaufen?
    Bis zu dem Morgen ihrer Hochzeit in Rio würde er auf Santa Rosa bleiben, nur für den Fall, dass Cristina hierher zurückkommen sollte. Gabriel Valentim würde Cristina kein Schlupfloch mehr bieten, dazu war er ein zu großer Romantiker. Nach dem Gespräch mit Anton war Gabriel so felsenfest überzeugt, dass Cristina und Anton zusammengehörten, dass er zugesagt hatte, Trauzeuge zu sein.
    Rodrigo Valentim hatte ebenfalls keine Zweifel, dass Anton nur Cristinas Bestes beabsichtigte. Der Anwalt hatte heute Morgen aufmerksam allem zugehört, was Anton ihm mitteilte, und gründlich die Dokumente studiert, die Anton ihm vorlegte. Sollte Cristina in ihrer Ehe nicht glücklich sein, so würde Santa Rosa immer als ihr alleiniger Besitz eine Ausweichmöglichkeit für sie bieten. Seine Trumpfkarte hatte Anton ausgespielt, indem er Rodrigo bat, ihm am Hochzeitsmorgen die Braut zuzuführen. Der ältere Herr fühlte sich so geehrt und hatte so gestrahlt, dass Anton ziemlich sicher war, dass Cristina auch hier nicht mehr ohne sein Wissen untertauchen konnte.
    Wenn alle diese Menschen mithalfen, Cristina vor den Standesbeamten in den Festsaal des Hotels in Rio zu bringen, dann konnte sie ihn nur noch vor den Augen sämtlicher Anwesenden zurückweisen.
    Würde er das verkraften? Ja. Er würde mit allem fertig werden, denn dieses Mal würde er Cristina nicht im Stich lassen.
    Und mit diesem abschließenden Gedanken bereitete er sich auf die nächste unangenehme Aufgabe vor.
    Er setzte sich hinter den Schreibtisch von Lorenco Marques und griff zum Telefon.
    Eine verbindliche männliche Stimme meldete sich. „Guten Tag, Senhor Scott-Lee. Wie angenehm, von Ihnen zu hören.“
    „Es ist durchaus möglich, dass Sie gleich anderer Meinung sein werden, Senhor Estes“, gab Anton zurück. „Ich rufe an, um jeglichen Anspruch meinerseits auf Enrique Ramirez’ Erbe offiziell aufzugeben.“
    Am anderen Ende blieb es eine Weile still. Dann: „Darf ich fragen, aus welchem Grund?“
    „Das ist meine persönliche Angelegenheit.“
    „Ihre Halbbrüder …“
    „Werden es überleben, wenn sie mich nicht kennenlernen.“
    „Und Sie, senhor ? Werden Sie es auch überleben?“
    Eine schnelle, klare Antwort? Anton überlegte. „Ja.“ Es musste sein.
    „Ihnen ist klar, dass in diesem Falle Ihr Anteil am Vermögen Ihres Vaters …“
    „Ramirez war nicht mein Vater.“
    „Ein müßiger Punkt, der hier nicht weiter ausgeführt zu werden braucht. Wie ich bereits sagte … Ihr Anteil fällt dann automatisch an Cristina Marques.“
    „Da Sie ihr ja schon einen ansehnlichen Teil überwiesen haben, habe ich das verstanden, ja, Senhor Estes. Übrigens, war das moralisch korrekt?“
    „War es moralisch korrekt von Ihnen, Ihre Geliebte mit nach Rio zu bringen?“, kam die Gegenfrage.
    Anton setzte sich auf. „Erläutern Sie das genauer.“
    „Ich glaube, Sie ziehen es vor, sie Ihre Sekretärin zu nennen“, sagte Senhor Estes.
    „Also ging das Geld dann an Cristina als Ermahnung für mich?“
    „Ihr … Enrique Ramirez setzte voraus, dass Sie Ihren lockeren Lebenswandel aufgeben, nicht weiterführen.“
    „Ich schlafe nicht mit zwei Frauen gleichzeitig, Senhor Estes“, sagte Anton eisig. „Anders als … mein Vater, der sich scheinbar alles in sein Bett holte, was Röcke trug.“
    „Nun, er war vielleicht nicht der enthaltsamste aller Menschen“, gestand der Anwalt ein. „Darf ich erfahren, warum Sie Cristina Marques nicht heiraten wollen?“
    „Aber ich heirate sie doch“, eröffnete Anton gelassen. „Am Sankt-Sebastians-Tag, um zwei Uhr nachmittags, im Festsaal meines Hotels. Sie sind herzlich willkommen, der Feier

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