Julia Bestseller Band 146
Unterfangen wären. Also biss sie ergeben in den Toast und trank ihren Tee, während sie den beiden anderen Frauen lauschte, die über die Vor- und Nachteile des Lebens im Ausland redeten. Im Stillen jedoch kochte sie vor Wut.
Sie würde Luis den Hals umdrehen, sobald sie ihn in die Finger bekam. Was bildete er sich ein?! Ihr Heim zu übernehmen, als wäre es seines, nur weil sie zugestimmt hatte …
Der Schock jagte sie vom Stuhl auf.
Sie hatte Ja gesagt. Sie hatte in seinen Armen gelegen und seinen Heiratsantrag angenommen.
„Ich will Luis sehen. Jetzt sofort!“
„Cristina, was ist denn? Er ist doch nicht hier, querida .“
„Ich bin nicht Ihr Liebes, Mrs Scott-Lee“, wehrte Cristina steif ab. „Ich bin die Witwe Ordoniz. Die Frau, derentwegen Sie Tausende von Meilen gereist sind, um sie davon abzuhalten, Ihren Sohn zu heiraten.“
„Das war gestern.“ Maria legte ihre Hand auf Cristinas. „Heute könnte ich nicht glücklicher für euch beide sein.“
„Wieso?“, verlangte Cristina zu wissen.
„Ah, da sind ja meine beiden jungen Begleiter.“ Maria lächelte erleichtert, als Luis’ Manager an der Küchentür auftauchten. „Das muss wohl bedeuten, dass auch Anton zurück ist, nicht wahr?“
Die beiden nickten. „Er ist direkt in die Bibliothek gegangen.“
„In meine Bibliothek?!“ Cristina wirbelte herum.
„Nun … äh … ja …“
Cristina konnte es den beiden nicht verübeln, dass sie verschreckt aussahen. Selbst Luis wäre wahrscheinlich einen Schritt zurückgewichen, hätte er sie jetzt sehen können.
„Entschuldigen Sie mich bitte.“ Sie sprach mit betonter Höflichkeit, doch in ihrem Innern herrschte eisige Kälte.
In der Halle begegnete sie erneut der Frau aus dem Dorf, die die Fliesen wischte. Der Architekt kratzte konzentriert an dem Wandputz. Als hätte man ihr Haus besetzt! Wütend stürmte Cristina an den beiden vorbei und riss die Tür zur Bibliothek auf.
Da stand Luis, in korrektem Anzug, an ihrem Schreibtisch, telefonierte mit ihrem Telefon, und sah aus wie der alleinige Herrscher der Welt!
Ihrer Welt!
Cristina knallte die Tür hinter sich zu. „Was glaubst du, was du hier tust?!“
Das Lächeln, das sich auf sein Gesicht stehlen wollte, erstarb im Ansatz. Lässig beendete Anton den Anruf und legte den Hörer zurück auf die Gabel. Dann lehnte er sich mit der Hüfte gegen die Schreibtischkante und sah ihr entgegen, während er überlegte, wie er das Ganze am besten angehen sollte.
Es reizte ihn, das zu provozieren, was so oder so kurz vor der Explosion stand. Sicherer wäre es natürlich, die Situation zu entschärfen.
Er konnte der Versuchung nicht widerstehen. „Du hast es vergessen.“
„Was vergessen?“
„Dass du und ich in einer Woche heiraten“, half er nach. „Normalerweise ist es üblich …“
„In einer Woche? Ich dachte nicht, dass es so bald wäre.“
„Ich habe das Datum vorverlegt. Ich sagte dir letzte Nacht, als wir …“
„Schon gut.“ Sie hielt abwehrend die Hand hoch. „Fangen wir einfach noch mal von vorn an. Da unten läuft ein Mann in meinem Haus herum und kratzt den Putz von den Wänden.“
„Der Architekt.“
„Ich weiß, was er ist! Deine Mutter war so nett, mich aufzuklären. Aber ich will wissen, wann genau ich die Erlaubnis gegeben habe, dass er kommt.“
„Du hast sie nicht gegeben. Ich habe ihn bestellt.“
„Und woher hattest du den Auftrag?“
Er bedachte sie mit einem sinnlich-trägen Lächeln. „Das werde ich nicht beantworten. Ich wage es nicht.“
Sie runzelte die Stirn und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wie ich verstanden habe, befindet sich auch ein Team zur Landvermessung auf meinem Land.“
Er nickte. „Sobald wir verheiratet sind, wird Santa Rosa als Treuhandfonds eingetragen. Oder hast du das etwa auch vergessen?“
Sie schluckte. „Als Treuhandfonds … für wen?“
„Für denjenigen, den du zum Erben bestimmst.“ Er zuckte die Schultern. „Da wir nicht die ganze Zeit über hier sein können, scheint es angebracht, Santa Rosa so weit wie möglich abzusichern. Das Team überprüft den Dschungel. Heutzutage lässt die Regierung nicht mehr zu, dass wahllos gerodet wird. Es wundert mich, dass der Wald nicht schon vor Jahren zum Schutzgebiet erklärt worden ist.“
Es war schwierig, Argumente gegen einen solch vernünftigen Plan zu finden. Aber sie wurde dennoch fündig. „Ich wäre gern über diese Maßnahmen gefragt worden, bevor Santa Rosa von Fremden besetzt
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