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Julia Bestseller Band 146

Julia Bestseller Band 146

Titel: Julia Bestseller Band 146 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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beizuwohnen.“
    „Ich werde es mit Sicherheit in Erwägung ziehen“, antwortete der andere Mann höflich. „Obwohl ich nicht verstehe, warum Sie dann das Erbe ablehnen.“
    „Das tue ich“, bekräftigte Anton.
    „Dann werden Sie auch nichts dagegen einzuwenden haben, dass von nun an alle Korrespondenz hinsichtlich des Ramirez-Vermögens an Ihre Frau geht?“
    „Nein, natürlich nicht. Allerdings möchte ich, dass Sie meinen Namen vorstellen, Senhor Estes, da ich mich ab sofort um alle Belange Cristinas kümmern werde.“
    Als Senhor Estes nach einer langen Pause wieder sprach, hörte man das Lächeln aus seiner Stimme heraus. „Der Machismo wird immer noch hoch geachtet in den Pampas, wie, Mr Scott-Lee?“
    „Allerdings.“
    „Nun, dann wird alle Korrespondenz dieser Kanzlei Ihren Namen vor den Ihrer Frau stellen“, versicherte der Anwalt.
    „Danke.“
    „Keine Ursache.“ Jetzt war das Lächeln eindeutig. „Ein Letztes noch, nur aus Neugier … Sind Sie im Bilde, warum Ihr leiblicher Vater ein solches Interesse an Miss Marques hatte?“
    Anton versteifte sich. „Soweit ich weiß, hat er ihr das Leben gerettet.“
    „Und das gerettete Leben wird zur Verantwortlichkeit des Retters“, ergänzte der Anwalt. „Enrique hat dies sehr ernst genommen. Er hat sogar dafür gesorgt, dass Miss Marques einen Job als Kellnerin in einer Bar an der Copacabana erhielt, damals, als sie vor über sieben Jahren von zu Hause fortlief. Ich glaube nicht, dass sie es weiß. Es ist natürlich reiner Zufall, dass es jene Bar war, die Sie, Mr Scott-Lee, auf Ihrem Heimweg von der Bank häufig frequentierten. Schicksal, nicht wahr?“
    Anton brauchte nur zwei und zwei zusammenzuzählen und wusste sofort, was der Anwalt damit meinte. „Und wo, zum Teufel, war Ramirez, als Cristina Schutz vor ihrem Vater und diesem Mistkerl Ordoniz brauchte?“, brauste er auf.
    „Von seinem ersten Herzinfarkt niedergestreckt“, antwortete der Anwalt. „Und wo waren Sie, Senhor Scott-Lee?“
    Anton ging unruhig auf und ab. Er hätte sich nie für einen Menschen gehalten, der vor seiner Hochzeit nervös herumtigerte. Er hatte immer über seine Freunde gespottet, wenn sie es bei ihren Hochzeiten taten.
    Sie verspätete sich.
    Er sah auf die Uhr. Nicht viel, nur ein paar Minuten. Das Vorrecht einer Braut.
    „Anton …“ Gabriel legte von hinten eine Hand auf Antons Schulter.
    Der fuhr herum und sah im Gesicht des anderen Mannes seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt. „Wo ist sie?“
    „Nicht weit“, versicherte Gabriel schnell. „Im Restaurant unten beim Pool. Sie will mit Ihnen reden, bevor …“
    Der Rest des Satzes verhallte ungehört.
    Anton erblickte Cristina sofort. Sie saß an einem Tisch nahe dem Pool, und er hielt einen Augenblick inne, einfach, weil sie ihm den Atem raubte. Das Haar fiel ihr in sanften Wellen über den Rücken hinab, sie trug ein kurzes Seidenkleid in einem warmen Ozeangrün, als wäre es von Hand gefärbt, um genau die Farbe seiner Augen zu treffen.
    Erleichterung durchflutete ihn. Eine Frau, die ein Kleid in der Augenfarbe ihres Bräutigams kaufte, spielte nicht mit dem Gedanken, ihn zu versetzen. Als er näher kam und erkannte, was sie benutzte, um sich das Haar aus dem Gesicht zu halten, musste er lächeln.
    „Hallo“, sagte er, als er neben ihr ankam, seine Hand auf ihre Schulter legte und mit den Lippen flüchtig über ihre Wange strich.
    „Hallo“, erwiderte sie heiser.
    Er zog einen Stuhl heran und setzte sich rittlings darauf. Cristina blickte ihn an und fühlte die Wärme, die sich in ihr ausbreitete. Er sah so unglaublich gut aus, mit dem dunklen Haar und dem hellen Leinenanzug. Das Seidenhemd, das er trug, passte genau zu der Farbe ihres Kleides.
    „Jetzt weiß ich auch, warum Mutter darauf bestand, dass ich dieses Hemd anziehen soll“, meinte er. Mit einem Finger schnippte er leicht an ihr cremefarbenes Haarband. „Und du hast dir wieder eine meiner Fliegen stibitzt.“
    Cristina wurde rot und wandte verlegen den Blick. „Zieh mich nicht auf.“
    Als ein Kellner an den Tisch kam, bestellte Anton zwei Gläser Champagner. Der Ober entfernte sich mit einem neugierigen Blick. Das musste das Brautpaar sein, das im vorbestellten Festsaal heiratete. Doch was taten die beiden hier, wenn sie doch längst vor dem Standesbeamten stehen sollten?
    „Luis …“ Vor Nervosität brachte Cristina nicht mehr heraus.
    „Hm?“ Er beugte sich vor und stützte sich auf der Rückenlehne ab. „Du

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