Julia Bestseller Band 146
Fingern den glatten Satinstoff ertastete, der ihren Po nur notdürftig bedeckte. „Ich entdecke gerade die reizvollen Seiten von Miss Prüde.“
„Sag nichts“, fuhr sie ihn mit erstickter Stimme an. Die Augen hatte sie fest zusammengekniffen. Nie wieder, schwor sie sich, würde sie diesen Slip tragen.
Leo zog seine Hand zurück, woraufhin sie die Augen doch öffnete. Sie musste wissen, was er als Nächstes vorhatte. Sie schaute in sein spöttisch lächelndes Gesicht. Die Wut war fort, die männliche Selbstsicherheit zurückgekehrt.
„Noch mehr verborgene Schätze, die ich entdecken könnte?“ Fragend hob er eine Augenbraue.
„Nein“, erwiderte Natasha zerknirscht.
Leo lachte leise auf. Dann lächelte er nicht mehr. „Okay, ich bin also, was dich angeht, eifersüchtig auf Rico.“ Das Geständnis erschreckte sie zutiefst. „Lass mich dir den Rat geben und erwähne ihn nicht, wenn wir im Bett sind. Denn dann übernehme ich keine Verantwortung für mein Tun.“
Bevor sie antworten konnte, neigte er auch schon wieder den Kopf und küsste sie. Wie lange dieser Kuss andauerte, vermochte Natasha nicht zu sagen. Sie verlor sich in den warmen verheißungsvollen Versprechen, die in diesen Liebkosungen lagen.
Der Wagen wurde langsamer. Beide bemerkten den Unterschied in der Geschwindigkeit, aber es war Leo, der den Kuss abrupt beendete und Natasha mit einem Seufzen von seinem Schoß schob. Lässig zurückgelehnt, beobachtete er dann, wie sie mit fiebriger Hast versuchte, ihr Äußeres wieder herzurichten.
„Miss Prüde“, sagte er lachend.
Natasha glättete mit den Fingern die zerzausten Haare und schwieg. Ein verwirrter Ausdruck lag auf ihrem Gesicht. Sie konnte einfach nicht begreifen, warum sie jedes Mal so heftig auf seine Küsse reagierte.
„Das nennt man sexuelle Anziehungskraft, pethi mou “, erklärte Leo, als habe er ihre Gedanken gelesen.
Fasziniert sah Leo, wie verlegene Röte sich auf Natashas Wangen ausbreitete. Wenn er es nicht besser wüsste, hätte er schwören können, Natasha Moyles verfüge über keinerlei erotische Erfahrung. Binnen Augenblicken schwankte sie von kalt zu heiß, von leidenschaftlich zu schüchtern. Da war nichts Kokettes an ihrem Verhalten. Sie flirtete nicht mit ihm. Sie schien überhaupt keine Ahnung zu haben, was sie in ihm auslöste. Und doch reagierte sie so überaus empfänglich auf alles, was er mit ihr tat.
Es versetzte ihm bereits einen Stich, einfach neben ihr zu sitzen und sie anzusehen. Das war jedoch kein unangenehmer Zustand. Tatsächlich war es Jahre her, dass eine Frau ihn auf einer so elementaren Ebene berührt hatte, dass er schon fast überzeugt war, die Fähigkeit zu tieferen Empfindungen verloren zu haben.
Daran trug Gianna die Schuld. Durch sie war er zu einem Zyniker geworden. Allerdings wollte er nicht ausgerechnet jetzt an seine Exfrau denken.
„Wir sind angekommen“, murmelte er und legte eine verführerische Samtigkeit, ein weiteres sinnliches Versprechen, in seine Stimme. Fasziniert beobachtete er dann, wie Natasha sich versteifte, während sie durch die getönten Scheiben der Limousine nach draußen schaute und einen Blick auf die eisernen Torflügel erhaschte, die den Eingang zu seinem Grundstück schützten.
Die drei Wagen glitten hindurch, dann bogen die beiden Begleitfahrzeuge nach links ab. Die Limousine, in der sie saßen, steuerte auf eine weiße dreistöckige Villa zu.
Kaum dass der Wagen hielt, war Rasmus auch schon ausgestiegen und öffnete Leos Tür. Langsam stieg Leo aus. Seine Beine wollten ihn kaum tragen. Verlangen kann ein sehr fordernder Schmerz sein, ging es ihm durch den Kopf, während er zusah, wie sein Fahrer die andere Tür öffnete und die Frau seiner geheimsten Sehnsüchte die Beine aus dem Fond schwang.
Natasha blickte hinauf zu der terrassenartig gestalteten Fassade der Villa, die eine reizvolle Verlängerung zu den Stufen der weißen Marmortreppe bildete. Die Fenster in allen drei Stockwerken waren einladend beleuchtet. Der Duft von Jasmin hing schwer in der Luft.
„Ich wohne ganz oben“, erklärte er. „Meine Gäste werden im Mittelteil untergebracht. Den Angestellten steht die untere Etage zur Verfügung. Gefällt dir mein Haus?“
„Es sieht aus wie ein Luxusliner.“
Leo lächelte. „Das war die Idee dahinter.“
Rasmus trat einen Schritt auf seinen Arbeitgeber zu. Die beiden Männer teilten einen Blick, dann stiegen Rasmus und der Fahrer wieder in die Limousine und fuhren davon.
Natasha
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