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Julia Bestseller Band 146

Julia Bestseller Band 146

Titel: Julia Bestseller Band 146 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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Daten per E-Mail geschickt hatte. Sie sah so süß aus, so unschuldig, als könnte sie kein Wässerchen trüben. Wie man sich in einem Menschen doch täuschen konnte.
    Mit einem Klick ließ er das Foto verschwinden und öffnete die Datei, die ein Bild des Jungen enthielt. Erneut war er wie vom Donner gerührt.
    „Was meinst du, Fredo? Ist er mein oder Lucas Sohn?“, fragte er, ohne den Blick abzuwenden.
    Fredo zuckte die breiten Schultern. „Wenigstens hat er nicht Lucas miese Gene, sollte er tatsächlich sein Sohn sein“, antwortete der Bodyguard trocken, bevor er leise hinzufügte: „Er hat deine Augen, deinen Mund und deine Sturheit. Außerdem sitzt auch ihm der Schalk im Nacken.“
    Ihm war aufgefallen, dass der Kleine sich ständig nach ihm umgesehen und dabei frech gelächelt hatte. Als Mutter und Sohn das Firmengebäude betreten hatten, hatte Nicky sich umgedreht und laut gerufen: „Tschüs, Affe!“, bevor er lachend von seiner Mutter in den Fahrstuhl gezerrt worden war.
    Enrico war nicht zum Lachen zumute, als er das Gesicht des Jungen betrachtete. Ihm schien, als würden ihn die dunklen Augen ansehen und eine Verbindung zu ihm herstellen. Enrico war erschüttert.
    „Ich spüre, dass er mein Sohn ist“, sagte er schroff.
    „Sí.“ Fredo nickte.
    Warum die Bestätigung durch seinen Leibwächter ihn noch mehr aus der Fassung brachte, wusste Enrico auch nicht. „Geh nach unten zur Kinderkrippe, und behalt ihn im Auge“, ordnete er barsch an.
    Fredo arbeitete schon viele Jahre für ihn, aber es war das erste Mal, dass er sich einer Anweisung seines Chefs zu widersetzen suchte. „Ich soll den Nachmittag in einem Kindergarten verbringen? Mit all den bambini ?“
    Enrico sah auf und bemerkte Fredos entsetzte Miene. „Wem kann ich ihn denn sonst anvertrauen, während ich Ordnung in dieses Durcheinander zu bringen versuche?“
    „Aber ohne seine Mutter kann er sowieso nicht fort. Sie …“
    Enrico stand auf und begann hin und her zu gehen. „Sie könnte die Flucht ergreifen. Das muss verhindert werden. Ich will erst die Wahrheit herausbekommen.“
    Schweigend beobachtete Fredo seinen aufgebrachten Chef. Natürlich passte es ihm nicht, zur Kinderkrippe abgeordnet zu werden, doch er sah ein, dass Enrico recht hatte. Also zuckte er ergeben die breiten Schultern und ging zur Tür.
    „Wo hat Luca sich eigentlich verkrochen?“, fragte Enrico barsch.
    Fredo blieb stehen. „Soweit ich weiß, amüsiert er sich mit seiner neusten reichen Eroberung auf Hawaii.“
    „Sorg dafür, dass er da auch bleibt. Wie du das anstellst, ist mir egal. Meinetwegen kannst du ihm drohen oder ihn mit Geld bestechen oder beides.“ Obwohl es ihm um jeden Euro leidtat, den er seinem Cousin in den Rachen werfen musste. „Wenn er erfährt, dass Freya einen Sohn von mir hat, taucht er hier noch auf und vermasselt mir die Tour.“
    „Wie soll er denn davon erfahren?“, fragte Fredo verblüfft. Die Familie Ranieri hatte Luca verstoßen. Nicht mal zu seiner Mutter hatte er noch Kontakt!
    „Wie der Rest der Welt: durch meine offizielle Verlautbarung, dass ich einen Sohn habe und gedenke, seine Mutter zu heiraten.“
    Fredo war schockiert. Als er sich wieder gefangen hatte, gab er zu bedenken: „Überstürz bloß nichts, Enrico.“
    Das trug ihm einen vernichtenden Blick ein.
    Der Bodyguard seufzte ergeben. „Du brauchst erst den Beweis dafür, dass …“
    „Den brauche ich nicht. Der Junge ist mein Sohn. Ich will ihn haben, und seine Mutter nehme ich dankend in Kauf.“
    „Versuch mal, ihr das beizubringen“, erwiderte Fredo trocken.
    „Kein Problem.“
    Wehmütig wünschte Freya sich, am anderen Ende der Welt zu leben. Doch leider befand sie sich im Untergeschoss des Firmengebäudes und fütterte geistesabwesend einen alten Scanner mit Papieren, damit sie auf den Großrechner übertragen werden konnten.
    Ich sitze hier fest, dachte sie. Was sollte sie tun? Sie musste Geld für Nickys und ihren Lebensunterhalt verdienen und konnte nicht einfach alles stehen und liegen lassen und die Flucht ergreifen.
    Sie hatte Angst, weil sie nicht wusste, was Enrico im Schilde führte. Inzwischen hatte sich die Nachricht, dass Enrico Ranieri Josh Hannards Firma übernommen hatte, wie ein Lauffeuer verbreitet. Auch hatte sich überall herumgesprochen, was für eine hässliche Szene sich im Foyer abgespielt hatte.
    Das Telefon klingelte. Seit Freya aus der Mittagspause zurückgekehrt war, hatte es fast ununterbrochen geklingelt. Die

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