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Julia Bestseller Band 146

Julia Bestseller Band 146

Titel: Julia Bestseller Band 146 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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meinem Hotel, dachte Enrico mürrisch. Luca hatte schon immer begehrt, was sein Cousin besaß: Reichtum, das Ansehen innerhalb der Familie, die Hotels, seine Freundin …
    Sofort erschien vor seinem geistigen Auge die Szene, die ihn seit drei Jahren verfolgte: Freya auf dem Bett mit halb geöffnetem Bademantel, sein nackter Cousin auf ihr. Enrico hatte ihr Stöhnen gehört, gesehen, wie Freya den Kopf hin und her warf, wie sie Lucas Kopf umfasst und den verhassten Mann leidenschaftlich geküsst hatte.
    Verflixt, dachte Enrico wütend und verdrängte das Bild ganz schnell.
    „Der Mann, der ihn beschattet hat, hat heute Morgen das Hotel beobachtet und gesehen, wie eine Frau in Lucas Suite verschwunden ist.“
    „Ja, und weiter?“ Enrico funkelte seinen Leibwächter wütend an. „Mach es nicht so spannend!“
    „Die Frau hatte langes rotes Haar und trug ein graues Kostüm.“
    Als Freya zurückkehrte, hatte sie das Gefühl, am Londoner Marathon teilgenommen zu haben. Die Füße taten ihr weh. Cindy war entschlossen gewesen, jedes Geschäft in London aufzusuchen. Die Frau hatte zu viel Energie …
    Schwer bepackt mit zahllosen Einkaufstaschen, schleppte Freya sich die Treppe hoch. Nach Enricos missgünstigem Kommentar, sie würde sein Geld ausgeben, hatte sie genau das getan. Nur einen einzigen Gegenstand hatte sie von ihrem eigenen Geld bezahlt. Nun waren ihre wenigen Ersparnisse fast aufgebraucht.
    So geht das nicht, dachte Freya, als sie ihr Schlafzimmer erreichte. Sobald sie sich nach der Hochzeit in Mailand eingelebt hatte, würde sie sich einen Job suchen, damit sie wieder unabhängig war.
    „Wo bist du gewesen?“
    Freya, die gerade die Taschen abstellte, sah überrascht auf. Enrico stand am Fenster, die Hände in den Hosentaschen, das Jackett offen, sodass sie das blütenweiße Hemd und die schmale Krawatte sehen konnte. Er wirkte so groß, so schlank und unendlich sexy.
    Sie sah ihn voller Begehren an und dachte im gleichen Augenblick: Ich sollte mich wirklich etwas zusammenreißen. Schließlich konnte man diesem Mann nicht über den Weg trauen.
    „Unterwegs“, antwortete sie kurz angebunden, denn die vielen Einkaufstüten sprachen doch wohl für sich. „Wieso bist du eigentlich schon zu Hause?“
    „Es ist vier Uhr.“
    „Normalerweise triffst du abends nicht vor sieben Uhr hier ein.“
    „Warst du den ganzen Tag unterwegs?“
    „Ja. Frag mal meine armen Füße.“ Sie setzte sich auf die Bettkante und schlüpfte aus den Schuhen, bevor sie sich vorbeugte und die schmerzenden Füße massierte, wobei das schimmernde Haar ihr Gesicht verbarg.
    Enrico reagierte mit Schweigen. Sie spürte seine Anspannung und sah auf. Er stand einfach nur reglos da. Ob er sich noch immer über das blaue Hochzeitskleid ärgerte? Sollte er doch. Traditionsgemäß würde er das Brautkleid erst in der Kirche zu Gesicht bekommen.
    „Ist was?“, fragte sie schließlich unschuldig und ließ sich nicht anmerken, wie sehr der Streit zwischen ihnen am Morgen sie noch beschäftigte. Als Enrico noch immer keine Antwort gab, widmete sie sich wieder den schmerzenden Füßen. Sie wusste, dass es Nicky gut ging, denn sie hatte ihn und Lissa erst vor wenigen Minuten getroffen. Sie wollten im Park Fußball spielen und Eis essen. Freya hatte dem Kleinen noch einige Münzen zugesteckt, dann war er vergnügt an Lissas Hand losgerannt. Wehmütig hatte Freya ihrem Sohn nachgesehen.
    Im nächsten Moment zuckte sie erschrocken zusammen. Enrico stand direkt vor ihr. Sie hatte ihn überhaupt nicht kommen gehört. Er zog sie hoch und begann, sie so hart zu küssen, dass es ihr den Atem nahm.
    Sie schmeckte wie Freya, duftete wie Freya und erwiderte seinen Kuss, wie sie es immer tat, ob sie es wollte oder nicht. Enrico war wütend auf sie und auf sich selbst. Er wusste nicht einmal, was ihn dazu getrieben hatte, sie zu küssen, wo er sie doch eher an die Luft setzen sollte, wie vor drei Jahren, als sie ihn schon einmal hintergangen hatte.
    Hatte sie auch Luca so verlangend geküsst? Machte es ihr Spaß, einen Cousin gegen den anderen auszuspielen? Hatte sie Luca ihren Sohn vorgestellt, nur zur Sicherheit, falls sie von ihm, Enrico, nicht bekam, was sie wollte?
    Oder wusste sie selbst nicht, wer von ihnen beiden Nickys Vater war?
    Die Antwort kann ich ihr geben, dachte er wütend und stieß sie von sich, obwohl sein Körper sich nach ihr verzehrte.
    „Was sollte das denn, Enrico?“, fragte sie entsetzt und strich sich über die brennenden

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