JULIA COLLECTION Band 07
meine Brüder machen?“
Misty lachte wieder und musste sich eingestehen, dass sie ihn mochte, ob es ihr nun gefiel oder nicht. Sie war gern mit ihm zusammen.
„Dich lachen zu hören ist viel schöner, als dich weinen zu hören“, meinte er.
Bei der Erinnerung daran errötete sie. „Wenn du heute Morgen nicht herumgeschlichen wärst, hättest du davon nichts mitbekommen.“
Es war nicht seine Absicht gewesen, sie in Verlegenheit zu bringen. „Ich wollte mich auch nicht beklagen, Malone. Ich sehe nur nicht gern, wenn du unglücklich bist.“
Sie beugte sich vor und hob spöttisch die Brauen. „Ah, ich verstehe. Und weil du dachtest, es würde mich glücklich machen, hast du dich hingestellt und allen verkündet, dass ich schwanger bin, nicht?“
„Nein. Aber ich wusste, dass es dich auch nicht glücklich machen würde, wenn du von hier verschwindest und auf dich allein gestellt bist. Du hättest dich höchstens noch elender gefühlt.“
„Ich fühle mich nicht elend!“
Er hob kapitulierend die Hände. „Na schön, das nehme ich zurück. Willst du jetzt noch das Happy End der Geschichte von meiner Mutter hören, bevor du wütend davonläufst?“
„Ich bin mir nicht sicher, was du unter einem Happy End verstehst.“
„Vertrau mir ein bisschen mehr, Malone.“
„Niemals.“
Ihre störrische Antwort frustrierte ihn. „Das sagst du anscheinend wirklich gern.“
„Nur in deiner Gegenwart.“
Er seufzte resigniert und fuhr fort: „Es dauerte sehr lange, und Brett Kasper hatte alle Mühe, meine Mutter zu überzeugen, nachdem sie bereits einen Ehemann durch Tod und einen durch Scheidung verloren hatte. Aber am Ende hatte er Erfolg. Man kann sich keinen hingebungsvolleren Mann als Brett vorstellen. Als meine Mom ihm die kalte Schulter zeigte, brachte er uns auf seine Seite. Von da an hatte sie keine Chance mehr.“
„Soll das heißen, er hat deine Mutter genauso ausgetrickst, wie du es bei mir versucht hast?“
Er grinste. Seine Mutter war ebenso entschieden gegen eine Beziehung gewesen wie Misty. Der richtige Mann hatte ihre Meinung jedoch geändert. Morgan wollte daran glauben, dass ihm dasselbe bei Misty gelingen könnte. „Die beiden sind jetzt seit einiger Zeit verheiratet. Leider hat Brett einige gesundheitliche Probleme, sodass er nicht zu der Hochzeit kommen konnte. Und meine Mom wollte ihn nicht allein lassen.“
„Deine Mutter scheint wirklich eine unglaubliche Frau zu sein.“
„Verstehst du, was ich dir damit sagen will? Sie wollte auch nichts mehr mit Männern zu tun haben und hat am Ende ihre Meinung geändert. Irgendwann wirst du ebenfalls deine Vorbehalte vergessen.“ Bevor sie protestieren konnte, fragte er: „Was meinst du? Wollen wir zu den anderen gehen?“
Sie schloss die Augen und stöhnte. „Ich weiß nicht. Bei der Vorstellung, ihnen jetzt gegenübertreten zu müssen, wird mir schon wieder flau im Magen.“
„Dann lass es erst mal. Sag mir, dass du den Job annimmst. Dann fahren wir in die Stadt und klären alles Weitere für dich. Das wäre eine gute Entschuldigung, und du hättest ein paar Stunden Zeit, dich an die Vorstellung zu gewöhnen, heute mit allen zu Abend zu essen. Ich könnte dir die Stadt zeigen. Wir wären den Großteil des Tages unterwegs.“
Misty biss sich auf die Lippe und überlegte. „Hast du sonst nichts zu tun?“
„Nein. Sonntag ist mein freier Tag. Falls etwas passiert, ruft jemand an. Ansonsten habe ich frei.“
Sie zögerte noch. „Ich weiß nicht. Mir kommt es ziemlich verdächtig vor, dass plötzlich dieser Job zu haben ist.“
Er nahm ihre Hand und stellte sich unwillkürlich vor, wie ihre zarten Hände über seinen Körper glitten. Seine Fantasien würden ihn noch um den Verstand bringen. Er nahm sich zusammen und räusperte sich. „Der Job ist schon länger zu haben, nur wollte ich niemanden dafür einstellen.“
„Wieso nicht?“
„Weil sich zu viele nur deswegen beworben haben, um in meiner Nähe zu sein.“ Misty lachte ausgelassen, und Morgan hob eine Braue. „Es stimmt. Ich gelte als guter Fang. Allerdings fange ich lieber selbst, anstatt mich fangen zu lassen.“
„Das glaube ich dir. Du sagtest, du suchst eine Frau zum Heiraten.“
„Ich suche nicht fieberhaft, sondern denke darüber nach“, erklärte er. Mit Misty wollte er seine Heiratspläne nicht besprechen, vor allem, da diese Pläne seit ihrer Ankunft völlig in den Hintergrund getreten waren. „Und das Letzte, was ich während der Arbeit gebrauchen
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