JULIA COLLECTION Band 07
dir nun passt oder nicht. Du hast weder einen Job noch einen Ort, an dem du bleiben kannst.“
Endlich fand sie die Kraft zurückzuweichen. „Sei nicht albern.“
„Ach, und wohin wolltest du?“
Statt zu antworten, zuckte sie nur die Schultern.
„Das dachte ich mir. Wieso willst du dann nicht einfach hierbleiben?“
„Du wolltest doch, dass ich verschwinde, Morgan!“
„Das war vorher.“
„Oh, ich verstehe. Eine schwangere Frau ist kein so großes Risiko. Jetzt hast du keine Angst mehr, dass ich deine Brüder verführen könnte, was? Das war ja schließlich deine Hauptsorge.“
„Nein“, widersprach er, „meine Hauptsorge war die Anziehung zwischen uns beiden. Und daran ändert eine Schwangerschaft nicht viel. Du bist noch immer viel zu sexy. Nur ein toter Mann käme nicht in Versuchung.“
Misty wünschte, sie hätte mit dem Thema gar nicht erst angefangen. „Das ist lächerlich.“
„Nein, es ist die Wahrheit. Du musst doch wissen, wie attraktiv du bist und welche Wirkung du auf Männer hast. Aber jetzt habe ich eine Idee, wie wir das in den Griff bekommen.“
Seine Worte lösten ein Kribbeln in ihrem Bauch aus. Sie wollte sich nicht zu ihm hingezogen fühlen! Er war arrogant und stur. Aber er fühlte sich auch seiner Familie verpflichtet, war verantwortungsbewusst und unglaublich attraktiv. Vermutlich waren ihm die Frauen schon sein ganzes Leben lang nachgelaufen.
Sie setzte eine gelangweilte Miene auf. „Und was ist das für eine Idee?“
„Ich werde einfach allen erzählen, dass wir beide zusammen sind und du daher tabu bist.“
„Wie bitte?“
Er grinste über ihre Reaktion. „Glaub mir, Malone, dann werden dich die Männer in Ruhe lassen. Und das wolltest du ja, oder?“
5. KAPITEL
„Ich soll so tun, als wäre ich deine …“, stammelte Misty fassungslos.
„Als wären wir zusammen“, bestätigte Morgan. „Genau das ist der Plan. Ich sehe das Ganze so: Du brauchst einen Job. Nur wird es aufgrund deiner Verurteilung wegen Diebstahls nicht leicht sein, einen zu finden.“
„Kann sein.“
„Außerdem hast du noch Bewährung, oder?“
Zögernd nickte sie. „Noch ein paar Monate.“
„Das dachte ich mir. Der Job, den ich dir anbiete, wird von der Gemeinde bezahlt. Außerdem wird es in deinem Lebenslauf und bei deinem Bewährungshelfer gut aussehen, wenn du im Büro des Sheriffs gearbeitet hast. Wie gesagt, es ist keine schwere Arbeit …“
„Ich fürchte mich nicht vor schwerer Arbeit.“
„Das meinte ich auch nicht“, versuchte er sie zu beschwichtigen. „Ich meinte nur, dass du den Job problemlos machen kannst. Du brauchst keine besondere Ausbildung oder Fähigkeiten. Und wenn du den Job annimmst, kannst du auf unbegrenzte Zeit hierbleiben, was dir die Kosten für eine Unterkunft erspart.“
„Morgan, ich kann nicht hierbleiben.“
„Wieso nicht? Bevor ich dich gedrängt habe, hattest du es auch nicht eilig zu verschwinden.“
„Das stimmt nicht ganz“, widersprach sie. „Ich hatte gehofft, noch ein oder zwei Wochen länger bleiben zu können, während ich mir darüber klar werde, was ich tun soll. Aber dann wäre ich gegangen. Ich hatte nie vor, länger zu bleiben.“
„Honey möchte, dass du bleibst.“
„Aber es ist Sawyers Haus und …“
„Deine Schwester lebt jetzt hier und kann daher einladen, wen sie will. Sie gehört jetzt zur Familie.“
„Aber vielleicht ist es Sawyer …“
„Sawyer würde sich freuen, wenn du bleibst“, unterbrach er sie.„Außerdem gehört das Haus uns allen. Mein Vater baute es, als er und meine Mom heirateten. Als sie und Gabes Vater sich in Florida zur Ruhe setzten, übernahmen wir das Haus. Da erwachsene Männer ihre Privatsphäre brauchen, baute Gabe sich den Keller aus und Jordan die Räume über der Garage.“
„Gabes Vater? Ist Gabe nur dein Halbbruder?“, erkundigte sie sich.
Er grinste. „Setzen wir uns, dann erzähle ich dir eine hübsche lange Geschichte.“
Sie wählte einen Sessel, damit er sich nicht neben sie setzen konnte.
„Mein Vater starb, als ich noch ein Baby war“,begann er.„Ich war noch klein, als meine Mom wieder heiratete und Jordan bekam. Die Ehe ging nicht gut, und so ließ sie sich scheiden.“
„Nachdem sie Gabe bekommen hatte?“, fragte Misty.
„Nein. Mein Vater starb im Krieg. Er war die erste wahre Liebe meiner Mutter, und es fiel ihr sehr schwer, über seinen Verlust hinwegzukommen. Dann lernte sie Jordans Vater kennen. Sie war einsam und musste zwei Söhne
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