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JULIA COLLECTION Band 07

JULIA COLLECTION Band 07

Titel: JULIA COLLECTION Band 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LORI FOSTER
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sollen.“
    „Er war ein Idiot. Obwohl er sich nicht auskannte, hatte er hier gezeltet. Dabei war es längst zu kalt dafür. Hinzu kam, dass er sich auch noch einen schlechten Platz für sein Zelt ausgesucht hatte. Das kleine Mädchen verlief sich, weil er nicht genug auf sie aufgepasst hatte.“
    „Aber ihr fehlte nichts?“
    „Außer dass sie an Flüssigkeitsmangel litt und verängstigt war, hat sie es gut verkraftet. Ein süßes kleines Mädchen, ungefähr fünf.“ Mit funkelnden Augen fügte er hinzu: „Wenn es mein Kind gewesen wäre, hätte ich die Suche nicht eher aufgegeben, bis ich sie gefunden hätte.“
    „Du hättest sie bestimmt gar nicht erst aus den Augen gelassen“, sagte Misty.
    Morgan gab ihr einen Kuss auf die Nase. „Nein, das hätte ich nicht.“
    Misty überlegte, ob er in den zwei Tagen geschlafen hatte. Wahrscheinlich nicht. Sie lächelte ihn unsicher an. Plötzlich fiel es ihr gar nicht mehr so schwer, ihn zu mögen.
    Morgan starrte auf ihren Mund, stöhnte und öffnete die Wagentür.„Steig ein, Malone, bevor ich meine guten Vorsätze vergesse.“
    Sie hob eine Hand ans Herz. „Du hattest gute Vorsätze, was mich betrifft? Ich hatte ja keine Ahnung!“
    Er musterte sie. „Wieso steigst du nicht ein? Was ist los?“
    Mit einem deutlichen Gefühl der Angst betrachtete sie erneut den Geländewagen. Dann stieg sie ein.
    Morgan sah sie eine ganze Weile an, bevor er die Tür zuwarf und auf seiner Seite einstieg. „Möchtest du mir davon erzählen?“
    „Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst.“ Mit gespielter Faszination betrachtete sie das Funkgerät und die Bedienungsfelder. Hinter ihr war der mit einem Gitter abgetrennte Laderaum – für Gefangene, wie sie wusste. Unwillkürlich erschauerte sie.
    Morgan startete den Motor und nahm ihre Hand. „Hat man dir Handschellen angelegt, als du verhaftet wurdest?“
    „Ich möchte nicht darüber sprechen.“
    „Ich kann mir vorstellen, dass es so war“, meinte er beiläufig. „Heutzutage ist es aus Sicherheitsgründen gängige Polizeipraxis.“
    Misty biss sich auf die Lippe und schloss die Augen. „Es war der demütigendste Moment meines ganzen Lebens. Es war schon schlimm genug, dass Mr. Collins mir vorwarf, das Geld gestohlen zu haben. Ich konnte es nicht fassen, als er die Polizei rief.“
    „Mr. Collins?“
    „Mein Boss bei Vision Videos. Irgendwie dachte ich die ganze Zeit, dass sich bestimmt alles klären und als Missverständnis entpuppen würde.“
    „Man fand das Geld nicht bei dir?“
    „Nein, weil ich es nicht hatte.“ Sie sah ihn an. „Du hältst mich auch für schuldig, nicht wahr?“
    Schweigend bog Morgan auf die Hauptstraße. Nach einer
    Weile sagte er leise: „Um ehrlich zu sein, ich bezweifle deine Schuld.“
    „Wirklich?“
    Er sah sie an. „Aber wenn du es getan hast, könnte ich es verstehen.“
    Da war seine verdammte Aufrichtigkeit wieder. Er war von ihrer Unschuld nicht vollkommen überzeugt, räumte diese Möglichkeit aber durchaus ein. Fast hätte Misty gelacht. Für einen Mann, der etwas von einer Frau wollte, wählte er einen ungewöhnlichen Weg und verzichtete auf die üblichen Lügen und Schmeicheleien. „Sogar der Anwalt, den ich engagierte, glaubte mir nicht richtig.“
    „Die Beweise müssen ziemlich eindeutig gewesen sein.“
    „Ja, da ich eine schwangere und angeblich verzweifelte Frau bin, traute man mir durchaus zu, dass ich den Mann bestehlen würde, für den ich seit zwei Jahren arbeitete, obwohl ich nie vorher in meinem Leben in Schwierigkeiten gewesen bin.“
    „Dein Boss wusste also von deiner Schwangerschaft?“
    „Morgendliche Übelkeit verrät einen. Das und die Tatsache, dass ich plötzlich an mehr Abenden Zeit hatte.“ Misty nahm die wunderschöne Landschaft, durch die sie fuhren, kaum wahr. „Ich traf mich nicht mehr mit Kent, und da ich wusste, dass das Baby kommen würde, brauchte ich mehr Geld. Daher bot ich an, öfter Überstunden zu machen. Natürlich wirkte ich dadurch im Nachhinein erst recht schuldig. Außerdem meinte mein Chef, an mehreren Abenden hintereinander hätten bereits kleinere Geldbeträge gefehlt. Ich hörte zum ersten Mal davon, aber er sagte, er sei aus diesem Grund unerwartet aufgetaucht. Er wollte mich überprüfen und stellte den fehlenden Betrag fest.“
    „Wann genau ist das alles passiert?“
    Sie nannte ihm den Tag ihrer Festnahme.
    Morgan hob ihre Hand an seine Lippen und küsste sie. „Tut mir leid, wenn du dich in diesem Wagen unwohl

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