Julia Collection Band 09
„Ich möchte den Abend nur ungern abbrechen, aber ich glaube, wir müssen die Jungs nach Hause bringen und ins Bett stecken.“
Annie nickte. „Burt und ich auch. Zach kann kaum noch gucken vor Müdigkeit.“
„Komm, Partner“, sagte Burt, packte seinen kleinen Sohn und setzte ihn sich auf die Schultern. „Mommy sagt, es wird Zeit, dass wir nach Hause gehen.“
Curtis hielt seine Tochter, während er und Kaylee mit seinen Brüdern und deren Familie zur Tür gingen. „Vielen Dank, dass ihr auf Amber aufgepasst habt.“
„Es war uns ein Vergnügen.“ Samantha stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste Amber auf die Wange. „Bye, Amber.“
Amber winkte schüchtern und legte dann den Kopf an Curtis’ Schulter. Diese Geste war so vertrauensvoll und rührend, dass Curtis glaubte, sein Herz würde bersten vor Rührung und Glück.
„Du hast ein süßes kleines Mädchen, Curtis“, sagte Morgan. Dann wandte er sich mit einem Lächeln an Kaylee. „Wenn dieser Bursche dir irgendwelche Probleme verursacht, zögere keine Sekunde, mich zu rufen. Ich werde ihm den Kopf zurechtsetzen.“
„Und wenn du Morgan nicht finden kannst, ruf mich an“, fügte Burt mit einem Grinsen hinzu.
„Herzlichen Dank für euer Vertrauen“, bemerkte Curtis scheinbar gekränkt und sah zu, wie Kaylee von beiden Brüdern zum Abschied umarmt wurde.
„Ich rufe dich morgen an, um unseren Nachmittag im Einkaufszentrum auszumachen, Kaylee“, sagte Annie und zwinkerte Curtis dabei zu.
Was hatte das nun wieder zu bedeuten?
Er hatte den verträumten Ausdruck auf den Gesichtern seiner Brüder und ihrer Frauen gesehen, jedes Mal, wenn die Fahrt zum Einkaufszentrum erwähnt wurde. Aber bevor er fragen konnte, was hier vor sich ging, winkte Annie Amber noch einmal zu und eilte die Verandastufen hinunter.
Als er die Tür hinter ihnen schloss, drehte er sich zu Kaylee um und sah, dass sie ihn betrachtete. Sie wirkte ein wenig unsicher, und er überlegte, dass es vielleicht am besten war, wenn sie das Gespräch fortsetzten, das sie vorhin begonnen hatten.
„Kaylee, ich …“
„Ich denke, es wird Zeit, dass diese kleine Dame ins Bettchen kommt“, unterbrach sie ihn. Sie streckte die Arme nach Amber aus. „Es war ein langer Abend, was, meine Kleine?“
Es war nur allzu offensichtlich, dass sie nicht nur Amber meinte. Sie selbst musste auch sehr müde sein. Also drückte Curtis Amber noch einmal kurz an sich und küsste sie auf die weiche Wange. „Schlaf schön, Kobold“, sagte er und reichte sie Kaylee widerwillig. „Brauchst du Hilfe?“
„Nein, sie schläft meist ohne große Probleme ein.“ Sie ging auf die Treppe zu, drehte sich aber kurz um. „Ich bin ziemlich müde, Curtis. Ich glaube, ich lege mich auch gleich schlafen. Danke für den schönen Abend. Ich sehe dich morgen Früh beim Frühstück. Gute Nacht.“
„Gute Nacht“, erwiderte er und sah ihr ein wenig enttäuscht nach.
Als sie den Flur hinunterging und er sie nicht mehr sehen konnte, schüttelte er den Kopf. Kaylee brauchte Zeit, um zu demselben Schluss zu kommen wie er vorhin. Sie würden niemals nur Freunde sein können, sosehr sie es versuchen mochten.
Kaylee reichte Curtis ein kleines Gewicht. „Ich warne dich, bevor du die nächste Phase deiner Therapie beginnst. Ich werde auf keinen Fall zulassen, dass du irgendetwas Schwereres als dieses Gewicht hebst. Verstehst du mich?“
„Ich kann mit meinem kleinen Finger mehr heben als dieses Ding“, sagte er und nahm das Gewicht nur in die linke Hand.
„Besser nicht“, sagte sie streng. Sie wusste, dass sie jetzt die Regeln deutlich machen musste, sonst würde Curtis sich wieder nur zu sehr anstrengen und sich am Ende schaden.
„Ach, komm schon, Süße. Ich weiß, dass ich doppelt so viel heben kann.“ Sein charmantes Grinsen beschleunigte wie immer ihren Puls. „Wenigstens könntest du es mich versuchen lassen.“
Sie achtete nicht auf seinen flehenden Ausdruck. „Nicht bevor wir sehen, ob das Anspannen des Bizeps dir Beschwerden bereitet oder nicht.“
„Das wird es schon nicht.“
„Mach zehn Folgen von zehn mit diesen Gewichten, und dann sehen wir weiter.“
Er sah sie aus zusammengekniffenen Augen an, als wollte er sie so erschrecken. Aber glücklicherweise ließ sie sich nicht so leicht einschüchtern.
„Na schön“, sagte er schließlich und ließ sich auf die Bank fallen.
Kaylee sah ihm bei der Übung zu und versuchte sich einzureden, dass er ihr nicht mehr und nicht weniger
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