Julia Collection Band 09
sagte Curtis. „Was willst du also, Bruderherz?“
„Ich habe Neuigkeiten von der Stute, die Burt und ich für dich suchen sollten.“
Curtis horchte sofort auf. „Steht sie zum Verkauf?“
„Nicht mehr“, meinte Morgan und klang recht zufrieden. „Es sei denn, du beabsichtigst, sie zu verkaufen, heißt das.“
„Nein.“ Curtis grinste erleichtert. Also hatten sie Kaylees Pferd gefunden. „Wo habt ihr sie aufgestöbert?“
„In Texas. Der Mann von der Auktion, durch den Kaylee damals den gesamten Viehbestand der Lazy-S-Ranch verkaufen ließ, sagte uns, dass der Käufer aus Texas kam. Also setzte Burt sich mit seinem alten Rodeokumpel Cooper Adams in Verbindung.“ Morgan lachte. „Zwei Stunden später wussten wir, wem sie gehörte und wie viel es kosten würde, sie zu bekommen.“
„Ich habe Cooper schon immer gemocht“, sagte Curtis grinsend. „Wann kann ich hinfahren und die Stute abholen?“
„Das brauchst du gar nicht. Coopers Schwester Jenna und ihr Mann Flint sind sowieso auf dem Weg nach Denver wegen einer Pferdeshow. Sie werden die Stute in ihren Pferdeanhänger laden und sie mitbringen. Burt und ich werden sie am Montagmorgen abholen.“
Mehr konnte Curtis wirklich nicht verlangen. „Ich schulde dir und Burt einen Gefallen.“
„Wir haben dir gern geholfen, die Stute zu finden“, sagte Morgan ernst. „Wir wissen, dass sie ein Geschenk von Mitch war und wie viel sie Kaylee bedeutete.“
„Danke dir, Morgan.“
Nachdem sie sich verabschiedet hatten, ging Curtis aus dem Arbeitszimmer hinaus, nahm die Treppe je zwei Stufen auf einmal und eilte entschlossen den Flur zu Ambers Zimmer hinunter. Er konnte es kaum erwarten, Kaylee von ihrem Pferd zu erzählen.
„Kaylee, ich muss dir etwas sagen.“
Das Zimmer seiner Tochter war nur schwach erleuchtet. Kaylee saß im Schaukelstuhl auf der anderen Seite des Raums und wiegte ihr Kind langsam hin und her. Sie legte den Zeigefinger an die Lippen, um Curtis zum Schweigen zu bringen. „Sie ist gerade eingeschlafen“, flüsterte sie.
„Entschuldige“, sagte er leise und blieb neben ihr stehen.
Der Anblick von Kaylee, wie sie die kleine Amber an sich drückte, schnürte ihm die Kehle zu, und Curtis vergaß den Grund, weswegen er zu ihr gekommen war. Selbst wenn er so alt werden sollte wie Methusalem, glaubte er nicht, dass er je etwas Schöneres zu sehen bekommen würde.
Als Kaylee aufzustehen versuchte, nahm Curtis ihr seine schlafende Tochter ab. Seine Hand kam dabei kurz mit Kaylees Brust in Berührung, und er konnte nur mit Mühe ein Aufstöhnen unterdrücken.
„Ich habe dich heute Nachmittag gebeten, nichts Schwereres als das Drei-Pfund-Gewichte zu heben“, flüsterte Kaylee ärgerlich.
Er lachte. „Und ich habe dir gesagt, dass ich das mit meinem kleinen Finger hochkriege.“
Er würde ihr natürlich nichts von dem leichten Ziehen in seiner Schulter erzählen. Es war nichts Wichtiges, und er wollte den Augenblick genießen, wo er seine kleine Tochter ins Bett legte. Mit einem zärtlichen Lächeln legte er sie behutsam hin, und Kaylee deckte sie mit einer bunten Steppdecke zu. „Danke, meine Süße.“
Sie richtete sich auf und sah ihn fragend an. „Wofür dankst du mir?“
Curtis nahm sie in die Arme. „Dafür dass du mir das Wertvollste geschenkt hast, was eine Frau einem Mann geben kann – ein Kind.“
Kaylee lehnte den Kopf an seine Brust und schlang die Arme um seine Taille, und gemeinsam sahen beide auf ihre schlafende Tochter herab. „Ich bin es, die dir danken sollte“, sagte sie leise. „Amber ist das Schönste in meinem Leben. Vom ersten Moment an, als ich zu vermuten begann, dass ich schwanger bin, war ich unendlich glücklich.“
Ihre ruhige Bemerkung nahm ihm den Atem. Die meisten Frauen wären außer sich gewesen über eine unerwartete Schwangerschaft, aber Kaylee war glücklich gewesen?
„Warum, Kaylee?“, fragte er. „Warum hast du dich auf das Baby gefreut?“
Sie bog sich leicht nach hinten, um ihn ansehen zu können. Einen Moment schien sie unsicher zu sein, ob sie sich ihm anvertrauen sollte, aber dann holte sie tief Luft und flüsterte: „Weil ich wusste, dass das Baby ein Teil von dir sein würde.“
Curtis’ Herz stockte kurz und pochte dann umso schneller weiter. Kaylee hatte sein Kind voller Freude erwartet, sie hatte es geliebt und gehegt. Die Rührung, die er plötzlich empfand, nahm ihm den Atem. Er wusste nicht, wie er ausdrücken sollte, wie viel ihm ihr Eingeständnis
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