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Julia Collection Band 09

Julia Collection Band 09

Titel: Julia Collection Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathie Denosky
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bedeutete als jeder andere Patient, mit dem sie gearbeitet hatte. Aber sie wusste, dass sie sich nur etwas vormachte. Curtis würde ihr nie gleichgültig sein. Und wenn sie das nicht vorher gewusst hätte, dann auf jeden Fall nach gestern Abend. Er hatte sie schon vorher geküsst, aber nie so wie gestern Abend, als sie von ihrer Verabredung in Laramie zurückgekommen waren. Er hatte sie mit einer Eindringlichkeit geküsst, die ein wahres Feuerwerk in ihr entfacht hatte. Und wenn das nicht gereicht hätte, um sie zu überzeugen, dann ganz bestimmt die Worte, die er danach gesagt hatte. Er bat sie, keine Angst zu haben, und sagte, dass sie die Dinge langsam angehen lassen würden und dass sie dieses Mal nichts übereilen würden.
    Dieses Mal.
    Zwei ganz schlichte Worte, die aber die Macht besaßen, sie bis ins Innerste erzittern zu lassen vor Angst. Kaylee erschauderte bei dem Gedanken, was sie bedeuteten.
    Curtis hatte indirekt angedeutet, dass er eine Beziehung mit ihr beginnen wollte, die über eine Freundschaft weit hinausging. Aber war sie dazu bereit? Würde sie es überleben können, wenn der Versuch fehlschlug?
    Vor drei Jahren hatte sie Amber gehabt, die ihr nach dem Verlust ihres Bruders und der Trennung von Curtis Kraft gegeben hatte. Sie hatte sich auf ihre Schwangerschaft konzentriert, und nach Ambers Geburt hatte sie ihre ganze Energie darauf verwandt, eine gute Mutter zu sein. Und es hatte geholfen. Sie hatte sich zusammengerissen und ein neues Leben begonnen, weil Curtis nicht in der Nähe gewesen war, um sie daran zu erinnern, was sie verloren hatte.
    Aber dieses Mal würde alles anders sein. Jetzt wusste Curtis von ihrer Tochter, und Kaylee würde ihn regelmäßig sehen, wenn er Amber besuchen kam. Und was würde geschehen, wenn es zwischen ihnen nicht klappte? Würde sie es schaffen, sich mit seinem Beruf abzufinden?
    Als Mitch gestorben war, weil er beim Bullenreiten tödlich verletzt worden war, hatte sie ihren einzigen Verwandten verloren, und es war fast ihr Ende gewesen. Aber wie sollte sie es überleben, wenn Curtis etwas zustieß? Der Gedanke war so entsetzlich, dass sie unwillkürlich die Arme um sich schlang, um die eisige Kälte in ihrem Herzen abzuwehren.
    „Kaylee, bist du okay?“
    Sie sah auf und hob erstaunt die Augenbrauen. Curtis stand direkt vor ihr. „Ja, sicher. Ich dachte nur gerade an die nächste Phase deiner Therapie.“
    Er sah sie kurz nachdenklich an und schüttelte dann den Kopf. „Nein, das hast du nicht.“ Er strich ihr über die Wange und lächelte so zärtlich, dass ihr Herz einen Sprung machte. „Wir müssen beide aufhören, uns etwas vorzumachen, Kaylee. Wir können es nur schaffen, uns wieder näherzukommen, wenn wir von vornherein ehrlich miteinander sind.“ Er gab ihr einen zarten Kuss auf die Lippen. „Und ich möchte sehr, dass wir es schaffen, Kleines.“
    Ein Schauer des Verlangens durchfuhr sie. „Wirklich, ich habe nur …“
    Sie hielt inne. Er hatte recht. Wenn sie wirklich versuchen wollten, eine Beziehung aufzubauen, musste sie auf absoluter Ehrlichkeit basieren. Sie hatte insgeheim schon zugegeben, dass sie etwas für ihn empfand – und eigentlich nie aufgehört hatte, etwas für ihn zu empfinden – aber hatte sie den Mut, es ihm einzugestehen? Wagte sie es, das Risiko einzugehen, dass er ihr wieder das Herz brach?
    „Was möchtest du, Kaylee?“, fragte er mit sanfter Stimme. „Sag mir, was in deinem hübschen Kopf vorgeht.“
    Kaylee wusste genau, was sie wollte, was sie sich immer gewünscht hatte. „Ich … ich habe Angst, Curtis.“
    Er legte sofort einen Arm um sie und drückte sie an seine breite Brust. „Kleines, ich weiß. Mir jagt es auch eine Heidenangst ein. Aber alles, was wirklich von Bedeutung ist, ist ein Risiko wert.“ Er streichelte sie mit einer Zärtlichkeit, die Kaylee die Tränen in die Augen trieb. „Und wir werden nie herausfinden, ob wir nicht etwas Wundervolles zusammen haben könnten, wenn wir es nicht versuchen.“
    Der besänftigende Ton seiner tiefen Baritonstimme und der regelmäßige Schlag seines Herzens an ihrem Ohr gaben ihr den Mut, den sie brauchte, um ihm zu sagen, was sie fühlte. „Der Gedanke, wir könnten es nicht schaffen, macht mir fürchterliche Angst, aber ich habe sogar noch größere Angst davor, niemals zu erfahren, ob wir eine Chance zusammen gehabt hätten, wenn wir es nur versucht hätten.“ Sie beugte sich leicht zurück, um ihm ins attraktive Gesicht zu sehen, und holte tief Luft.

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