Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Collection Band 09

Julia Collection Band 09

Titel: Julia Collection Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathie Denosky
Vom Netzwerk:
Curtis machte es glücklich, sie so zu sehen.
    Ihr langes kastanienbraunes Haar war schon bald zerzaust und ihre Wangen waren rosig vom Wind. Curtis hatte sie seit Mitchs Tod nicht mehr so glücklich gesehen. Er lächelte. Er könnte den Rest seines Lebens damit verbringen, Kaylee glücklich zu machen.
    Abrupt hielt er den Atem an und brachte seinen Wallach zum Stehen. Hatte er sich in Kaylee verliebt?
    Sein Herz klopfte wild. Er hatte sie immer sehr gern gehabt, und als sie zu einer wunderschönen Frau herangewachsen war, hatte er sie begehrt. Aber liebte er sie?
    Er wusste seit Jahren, dass sie für ihn geschwärmt hatte, und obwohl er sich sehr zu ihr hingezogen gefühlt hatte, hatte er immer seine Gefühle unterdrückt. Bis zu jener Nacht vor drei Jahren.
    Er hatte sich damals eingeredet, dass er am nächsten Morgen geflohen war, weil er ein schlechtes Gewissen hatte und sich schämte, dass er ihre Unschuld ausgenutzt und sie verführt hatte. War er in Wirklichkeit vor sich selbst davongelaufen? War er schon damals in sie verliebt gewesen?
    Während er Kaylee nachdenklich nachsah, begann sich allmählich ein Lächeln um seine Lippen zu bilden. Die Wahrheit war, dass er sie schon immer geliebt hatte. Er war nur zu blind gewesen, um es zu begreifen.
    „Amber, dein Daddy war ein Dummkopf“, sagte er und küsste sie aufs Haar. „Aber jetzt, wo er endlich zur Vernunft gekommen ist, wird er die verlorene Zeit wieder einholen und Mommy glücklich machen, ja?“
    Amber wies auf Kaylee, die auf sie zugeritten kam. „Mommy, Wauwau.“
    Curtis lachte. Er fühlte sich jünger und glücklicher als jemals in seinem Leben. „Bald bekommst du ein Pferd und ein Hündchen, mein kleiner Kobold. Aber im Moment muss Daddy den rechten Zeitpunkt finden, deiner Mommy zu sagen, was für ein Blödmann er gewesen ist und wie sehr er sich wünscht, den Rest seines Lebens damit zuzubringen, ihr zu sagen, wie sehr er sie liebt.“
    „Ich kann nicht fassen, in wie schlechter Verfassung ich bin“, beschwerte sich Kaylee, während sie die Küche aufräumte.
    Es kam ihr vor, als täte ihr jeder Muskel unterhalb der Taille weh. Aber sosehr es jetzt auch wehtat, sie hatte es unglaublich genossen, wieder ihre Stute zu reiten. Kaylee hatte sich nicht richtig klargemacht, wie sehr ihr das Pferd gefehlt hatte. Es war ihr nicht bewusst gewesen, wie sehr ihr das Gefühl des Windes in ihrem Haar und die geschmeidige Kraft eines Pferdes unter ihr gefehlt hatten.
    Ihr kamen wieder die Tränen, als sie daran dachte, wie lieb Curtis’ Geste doch war. Er hatte gewusst, wie viel ihr das Pferd bedeutete. Es war das Letzte, das Mitch ihr geschenkt hatte, und es hatte ihr das Herz gebrochen, als sie es verkaufen musste. Aber jetzt besaß Curtis die Stute, und vielleicht würde Kaylee sie reiten können, wann immer Kaylee Amber zu Besuch auf die Lonetree Ranch brachte.
    Bei dem Gedanken, dass sie bald wieder nach Hause fahren musste, zog sich ihr Magen schmerzhaft zusammen. Sie hatte nicht hierherkommen wollen, weil sie Angst gehabt hatte, dass sie sich wieder in Curtis verlieben würde. Sie lachte fast laut auf. Die Wahrheit war wohl eher, dass sie nie aufgehört hatte, ihn zu lieben.
    Aber selbst wenn ein Wunder geschehen und Curtis sich Hals über Kopf in sie verlieben würde, konnte es keine gemeinsame Zukunft für sie geben. Nicht solange er weiterhin an Rodeoshows teilnahm. Die Vorstellung, er könnte verletzt werden oder sogar …
    Ihr schauderte. Nein, daran mochte sie nicht denken.
    Plötzlich schlangen sich zwei starke Arme von hinten um sie und zogen sie an eine breite, harte Brust. „Woran denkst du, Süße?“
    Sie schloss die Augen, um ihre beunruhigenden Gedanken zu verjagen, dann drehte sie sich in seinen Armen um und sah lächelnd zu Curtis auf. „Ich denke daran, wie sehr ich es zu schätzen weiß, dass du meine Stute gefunden hast, und wie schön es gewesen ist, sie wieder zu reiten.“ Sie zuckte zusammen, als sie in der Wade einen Krampf spürte. „Selbst wenn meine Beine nicht meiner Meinung sind.“
    Er nickte mitfühlend. „Dir tut alles weh, was?“
    Sie nickte mit einem leisen Stöhnen. „Ich entdecke die Existenz von Muskeln, die ich ganz vergessen hatte.“
    „Warum gehst du nicht nach oben und lässt warmes Wasser in den Whirlpool laufen?“, schlug er vor und gab ihr schnell einen Kuss auf die Lippen.
    Ein Bad im Whirlpool, das klang wie der Himmel auf Erden für Kaylee, aber sie hatte noch einige Dinge zu erledigen.

Weitere Kostenlose Bücher