JULIA COLLECTION Band 10
wahrnehmen.“
„Klar, das ist schließlich dein Job.“
„Ja, aber ich möchte das Modeln im nächsten Jahr einschränken und mit dir zusammenziehen, wenn das für dich in Ordnung ist.“
„Mir wäre lieber, wir würden heiraten.“
Er spürte, wie sie lächelte. „Ich wusste, dass du das sagen würdest. Dann wird es also eine Hochzeit zu Silvester werden. Wir könnten sie auf deinem Anwesen feiern, im Freien, entweder am Pool oder im Pavillon. Aber nicht mit so vielen Leuten, nur die engsten Freunde und Verwandte.“
„Hört sich gut an. Aber für jemanden, der nicht gedrängt werden möchte, kommt mir das ziemlich schnell vor.“
„Ich will sichergehen, dass ich auf den Fotos nicht dick aussehe.“
„Was meinst du damit?“
„Dass ich dann schwanger sein könnte.“
Ali stockte der Atem.
„Gleich morgen setze ich die Pille ab, wenn das für dich in Ordnung ist.“
Er atmete wieder. „Natürlich.“
„Heute Abend bei Renée im Kreißsaal habe ich begriffen, dass ich doch ein Baby haben möchte. Und diesmal werde ich ihm eine gute Mutter sein.“
„Du wirst bestimmt die beste Mutter der Welt.“
„Das weiß ich nicht. Aber ich möchte es gern versuchen.“
Ali verstärkte seine Umarmung und barg das Gesicht in Charmaines Haar. „Damit machst du mich zum glücklichsten Mann der Welt.“
„Noch glücklicher als Rico?“
„Enrico hat auch viel Glück gehabt, aber ich habe noch mehr.“
„Oh Ali, ich glaube eher, ich bin hier diejenige, die das große Los gezogen hat.“
„Wir beide, würde ich sagen.“
„Ja“, bestätigte Charmaine und seufzte glücklich, „bestimmt.“
EPILOG
Weihnachten, ein Jahr später
„Wessen Idee war das eigentlich?“, fragte Charmaine, als sie an Ali vorbei ins Badezimmer sprintete, um sich die Haare zu machen. „Alle zu Weihnachten hierher einzuladen, meine ich.“
„Deine“, antwortete Ali, stellte sich neben sie und begann sich in aller Seelenruhe zu rasieren.
Charmaine nahm die Bürste. „Du hättest Nein sagen können.“
„Du weißt doch, dass ich zu dir niemals Nein sagen würde, Darling. Aber was macht dir denn solche Sorgen? Alles ist organisiert. Cleo hat mir erst vor einer halben Stunde mitgeteilt, alles sei längst fertig, weil ihr die Frauen bei den Essensvorbereitungen geholfen hätten. Sie müssen sich nur noch umziehen.“
„Ja, Renée und Dominique waren heute Morgen richtig fleißig. Und Rico und Charles haben die Kinder gehütet. Ich glaube, ich bin nur so aufgeregt, weil meine Eltern da sind. Sie machen mich nervös, nachdem sie auf unsere Eheschließung so merkwürdig reagiert haben. Ich meine … sie waren nicht gerade begeistert, als wir geheiratet haben, oder?“
„Es ist doch verständlich, dass sie am Anfang zurückhaltend gewesen sind, was mich betrifft. Aber als Amanda geboren wurde, haben sie endlich geglaubt, dass ich dir gegenüber ehrbare Absichten hege.“
„Ja, das stimmt. Jetzt vergöttern sie dich, genau wie Amanda. Aber sie ist ja auch süß! Erst fünf Monate alt und schon eine Herzensbrecherin.“
„Da kommt sie wohl nach ihrer Mutter“, meinte Ali wie zu sich selbst, während er den Kopf zurückneigte, um sich unterm Kinn zu rasieren.
Charmaine lachte. „Du weißt ganz genau, du eingebildeter Mistkerl, dass sie zumindest äußerlich so gut wie nichts von mir hat. Du scheinst auch zu denjenigen zu zählen, deren Erbgut dominant ist.“
Ali hielt mit dem Rasieren inne. „Hast du etwa meine Bücher über Pferdezucht gelesen?“
Sie zuckte die Schultern. Aber sie war bei Weitem nicht so gelassen, wie sie sich gab. Dabei ging es nicht um die Anwesenheit ihrer Eltern, sondern um die Neuigkeit, die sie Ali zu machen hatte. „Ich …“ Sie räusperte sich. „Nun, ich dachte, wenn ich erst einmal ganz zu Hause bleibe, muss ich doch irgendetwas zu tun haben. Deshalb habe ich beschlossen, mich eingehender mit dem Thema ‚Pferde‘ zu befassen. Damit ich mitreden kann. Außerdem hat Renée versprochen, mir das Pokern beizubringen, damit wir zusammen spielen können.“
„Das ist ja großartig!“, rief Ali.
„Freut mich, dass du dich freust. Hoffentlich gefällt dir mein anderes Weihnachtsgeschenk auch.“
Er zog die dunklen Brauen zusammen. „Noch ein Geschenk? Aber du hast mir doch schon die Handycam geschenkt und die tollen Klamotten, die ich heute Abend anziehen werde. Was hast du mir denn noch gekauft?“
„Es ist kein Geschenk, das man kaufen kann, Ali.“
„Nein? Was
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