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JULIA COLLECTION Band 10

JULIA COLLECTION Band 10

Titel: JULIA COLLECTION Band 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MIRANDA LEE
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wirkendes Make-up auf. Auf Lidschatten oder Lidstrich verzichtete sie ganz, selbst den Lippenstift wählte sie lediglich eine Nuance intensiver als ihre natürliche Lippenfarbe.
    Sie hatte gerade ganz schlichte Ohrstecker ausgewählt, als es klingelte. Mist! Charles duschte immer noch, wahrscheinlich hatte er sich vorher rasiert. Es blieb ihr also nichts anderes übrig, als die Tür zu öffnen.
    Unwillkürlich machte sich Dominique darauf gefasst, dass ihr Rico unter vier Augen noch höhnischer gegenübertreten würde als gewöhnlich. Während sie das elegante Foyer des Penthauses durchquerte, klapperten die Absätze ihrer italienischen Schnürstiefeletten auf dem Marmorboden. Doch bevor sie die Tür öffnete, überprüfte sie noch einmal ihr Aussehen im Flurspiegel. Dann sah sie durch den Spion, um sich zu vergewissern, ob da draußen tatsächlich Rico wartete.
    Ja, leider! Dominique entriegelte die Tür und öffnete. „Hallo, Rico, komm doch herein!“, sagte sie höflich und rang sich ein Lächeln ab. Manch andere Frau wäre begeistert gewesen, ihn bei sich begrüßen zu dürfen. Immerhin war er ein weltbekannter Fernsehkoch für italienische Küche, auch wenn er nie eine diesbezügliche Lehre gemacht hatte und nicht einmal in Italien geboren war.
    Heute trug er einen schwarzen Anzug, der seine Ein-Meter-Neunzig noch bedrohlicher wirken ließ – oder attraktiver, je nachdem, von welchem Gesichtspunkt aus man es betrachtete. Sein etwas längeres welliges Haar hatte er mit Gel aus dem markanten Gesicht gekämmt. Der Dreitagebart diente wohl der verwegenen Ausstrahlung.
    „Ich fürchte, Charles duscht noch“, sagte Dominique nun, klang aber eher herausfordernd als entschuldigend.
    „Um diese Zeit?“, fragte Rico erstaunt und sah auf die Uhr.
    Unwillkürlich verschränkte Dominique die Arme vor der Brust. Sie mochte Rico genauso wenig wie er sie, und sie würde ihm bestimmt nicht weismachen, es wäre anders. „Heute ist Samstag“, erklärte sie deshalb kühl, „und mein Mann kann den ganzen Tag im Bett bleiben, wenn ihm danach ist. Das geht dich überhaupt nichts an.“
    Rico biss die Zähne zusammen. Charles hatte ihn gebeten, freundlich zu Dominique zu sein. Aber das war ein Ding der Unmöglichkeit. Am besten, er ließ einfach den verdammten Bericht da und sah zu, dass er wieder wegkam. Mehr konnte er ohnehin nicht für seinen Freund tun. Er hatte Charles ja schon geraten, das Ganze kurz und schmerzlos zu beenden und diese kleine Schlampe vor die Tür zu setzen. Aber nein, der Junge war so verknallt, dass er sich noch eine Zeit lang quälen wollte, während er sich einbildete, er würde sich nur rächen.
    Vielleicht änderte Charles ja seine Meinung, wenn er den Bericht gelesen und sich die Aufnahmen angehört hatte. Vielleicht aber auch nicht.
    Während Rico Dominique musterte, konnte er nicht umhin zuzugeben, dass sie verdammt gut aussah, obwohl sie ganz offensichtlich versucht hatte, ihre Figur herunterzuspielen – warum auch immer. Aber er hatte sie schon in ganz anderen Klamotten gesehen und ließ sich von dem konservativen Outfit nicht beirren. Sie besaß nun einmal Kurven, die einem Mann den Kopf verdrehten. Aber nach ihrer spitzen Bemerkung sehnte er sich geradezu danach, ihr Kontra zu geben. Daran änderte auch Charles’ Wunsch, er möge freundlich zu ihr sein, nichts.
    „Ich habe noch nie erlebt, dass Charles nicht spätestens um sieben Uhr auf war. Normalerweise zieht er jeden Morgen vor dem Frühstück zwanzig Bahnen im Pool. Aber das war natürlich vor seiner Heirat. Vor … dir.“
    „Und was soll das heißen?“, fuhr sie ihn an.
    „Nur dass sich die Dinge geändert haben. Sag Charles, ich konnte nicht bleiben. Das erste Rennen findet um Viertel nach zwölf statt. Hier ist der Bericht, den ich ihm versprochen habe.“ Er gab Dominique einen dicken Umschlag, der mehr als genug Beweise dafür enthielt, um sie ohne einen Cent Unterhalt vor die Tür zu setzen. Aber würde Charles das Material auch benutzen?
    Rico hoffte es. Sonst müsste er selbst aktiv werden. Er konnte einfach nicht mit ansehen, dass diese Frau seinen besten Freund noch länger zum Besten hielt. Charles war ein echter Gentleman, und Enrico würde es nicht zulassen, dass der Stolz seines Freundes verletzt wurde und Charles noch mehr Zeit mit dieser hinterhältigen Schlampe verschwendete.
    „Ach ja“, sagte sie jetzt geziert, „der Bericht. Charles hat mir alles davon erzählt.“
    „Er hat dir davon erzählt?“ Rico

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