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JULIA COLLECTION Band 12

JULIA COLLECTION Band 12

Titel: JULIA COLLECTION Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHIE LINZ
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Fenster und wedelte mit ihrem großen Zeichenblock, in der Hoffnung, so den Rauch hinausdrängen zu können. Wie das Leben so spielte, war es im Gegensatz zum Tag zuvor heute völlig windstill.
    Gaylynn geriet in Panik, weil sie sonst nichts zum Dinner hatte, und immerhin hatte sie Hunter Brathuhn versprochen. Also rief sie im Lonesome Café und in Hazel’s Hash House an, um zu fragen, ob es gebratenes Huhn zum Mitnehmen gab. Das Café war sonntags geschlossen, und bei Hazel stand nur wochentags Huhn auf der Speisekarte. Aber Gaylynn erfuhr, dass Ma Battle sonntags immer eine ganze Reihe von Hühnern briet.
    Als sie bei Ma Battle anrief, bestätigte diese das. Gaylynn bot verzweifelt an, für die Mahlzeit zu bezahlen, aber Ma Battle bestand darauf, sie zu stiften, „für den guten Zweck“, wie sie es ausdrückte.
    Mit Lockenwicklern im Haar … Gaylynn hatte ihren Lockenstab in Chicago gelassen und hätte auch gar keine Zeit für eine derartige Prozedur gehabt … stieg sie in ihr rotes Auto … und dann ging auf dem Weg den Berg hinunter zweimal der Motor aus.
    An der schmalen Brücke musste sie warten, weil irgendein Idiot, den sie schließlich als Boone Twitty erkannte, von dort aus angelte. Sie drückte ungeduldig auf die Hupe, damit er sich beeilte, aber Boone grinste und winkte nur und holte in aller Ruhe den Fisch ein, den er gefangen hatte.
    Endlich kam Gaylynn bei Ma Battle an und schaffte es auch, die Sachen ins Auto zu laden, ohne etwas fallen zu lassen.
    „Sie sollten die Platte mit dem Brathuhn ein bisschen herumschwenken, damit es so riecht, als hätten Sie wie wild gekocht.“ Die ältere Frau zwinkerte Gaylynn zu.
    „Es riecht bereits … allerdings nach angebranntem Essen“, erwiderte Gaylynn.
    „Und bringen Sie die Küche durcheinander, damit es aussieht, als hätten Sie den ganzen Tag geschuftet.“
    „Glauben Sie mir, die Küche sieht schon so aus. Ich hatte noch Glück, dass sie nicht völlig abgebrannt ist, so wie mein Dinner.“
    „Machen Sie sich keine Sorgen. Das ist mir mehr als einmal passiert, als ich jung war“, beruhigte Ma Battle sie. „Tun Sie das, was ich damals auch getan habe. Lächeln Sie nett, und tupfen Sie sich ein bisschen Hühnerfett hinters Ohr. Hier ist die letzte Schüssel.“ Sie reichte Gaylynn den Kartoffelbrei. „Ich habe alles mit Alufolie abgedeckt, damit es heiß bleibt.“
    „Aber was werden Sie denn essen?“
    „Darüber machen Sie sich keine Gedanken. Ich habe noch einen Rest Schinken von gestern Abend.“
    „Danke.“ Gaylynn umarmte die Frau. „Es ist wirklich lieb von Ihnen, mir so zu helfen. Sind Sie sicher, dass ich nichts bezahlen soll?“
    „Unsinn. Amüsieren Sie sich mit Hunter.“
    Gaylynn war erst um Viertel vor sieben wieder zu Hause. Das Dinner stand sicher abgedeckt auf dem Tresen, die Katzen hatten sich mit Thunfisch satt gefressen und lagen nun auf dem Bett.
    Es war Zeit für Gaylynn, sich schön anzuziehen. Das Kleid mit der Knopfleiste vorn wirkte äußerst romantisch. Zumindest hatte die Verkäuferin das gesagt, als Gaylynn es im vorigen Jahr gekauft hatte. Die rosa Farbe stand ihr gut, und mit dem knöchellangen Rock fühlte sie sich elegant und selbstbewusst.
    Tatsächlich hatte sie keine Ahnung, wie dieses Kleid überhaupt in ihr Gepäck geraten war. Sie hatte eigentlich nicht vorgehabt, so etwas mitzunehmen, aber nun war es da. Vielleicht war das Schicksal. Oder ein bisschen Roma-Zauber. Auf jeden Fall war das Kleid perfekt für das, was Gaylynn an diesem Abend plante. Eine Verführung!
    Sie hatte es kaum über den Kopf gezogen, als sie das Klopfen hörte. Oh, nein! Hunter kam zu früh.
    „Komme sofort“, rief sie. „Nur eine Minute.“
    Glücklicherweise hatte sie sich schon geschminkt, bevor sie zu Ma Battle gefahren war, aber sie hatte immer noch die verdammten Lockenwickler im Haar. Nun löste sie die in aller Eile, hob den langen Rock an und rannte ins Bad, um sich im Spiegel zu betrachten. Es muss genügen, entschied sie, während sie hastig ihr Haar bürstete. Immerhin war der natürliche Look zurzeit in, oder?
    Wieder klopfte es an der Tür. „Ich komme“, rief sie.
    Als sie an dem Kästchen vorbeikam, blieb sie stehen und nahm das Medaillon heraus. Um sich etwas Mut zu machen, befestigte sie es als Glücksbringer an ihrem Kleid. Dann atmete sie tief ein und öffnete die Tür.
    Hunter starrte sie an. Diesmal hatte er nicht den üblichen Glanz in den Augen, bei dem sie sich immer fragte, ob er sich über sie

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