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JULIA COLLECTION Band 12

JULIA COLLECTION Band 12

Titel: JULIA COLLECTION Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHIE LINZ
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bestehen?“
    Gaylynn erkannte, dass sie das unmöglich konnte, ohne zuzugeben, dass sie überfallen worden war und deshalb Urlaub von ihrem Job als Lehrerin genommen hatte. Und wenn Brenda davon erfuhr, würde sie es Michael erzählen. Das bedeutete, dass Gaylynn dieses Thema irgendwie umgehen musste. „Es ist einfach so … Man könnte es so ausdrücken, dass ich zurzeit eine Krise durchmache und nicht weiß, was ich mit meinem Leben tun soll. Ich habe Urlaub und bin mir wegen gar nichts sicher. Es kommt mir vor, als wüsste ich überhaupt nicht mehr, wer ich bin.“
    „Wenn du sagst, du bist dir wegen gar nichts sicher, gilt das dann auch für Hunter?“
    „Ich bin in Versuchung, für immer in seinen Armen zu bleiben“, gestand Gaylynn und lachte unbehaglich.
    „Was wäre denn falsch daran?“
    „Vieles. Die Tatsache, dass er vielleicht nicht das Gleiche für mich empfindet. Dass er sich womöglich nur um mich kümmert, weil ich die kleine Schwester seines besten Freundes bin und Michael ihn darum gebeten hat. Hunter hatte immer etwas für die Benachteiligten übrig und jeden, der Hilfe brauchte. Und dann ist da noch sein Beruf. Schließlich ist er Polizist.“
    „Da sind eine Menge ‚Vielleichts‘“, stellte Brenda fest. „Vielleicht empfindet Hunter aber doch das Gleiche wie du. Ist dir das mal in den Sinn gekommen?“
    „In letzter Zeit ja. Deshalb habe ich dich angerufen.“
    „Und was stört dich daran, dass er Polizist ist?“
    „Es ist weniger, dass es mich stört, sondern mehr, dass ich Angst habe. Ich kenne all die logischen Argumente: dass wir in einer Kleinstadt in North Carolina sind und er nicht den gleichen Gefahren ausgesetzt ist wie ein Polizist in Chicago. Aber trotzdem … Du meine Güte, ich hasse es, dass ich so ein Feigling bin.“
    „Ich kenne dich noch nicht lange“, erwiderte Brenda. „Aber ich würde dich nie als feige bezeichnen. Jeder in der Familie sieht dich als die Furchtlose.“
    „Das war früher. Als was würdest du mich denn bezeichnen?“
    „Vielleicht als jemanden, der vorübergehend die Orientierung verloren hat.“
    „Das trifft es“, flüsterte Gaylynn.
    „Willst du darüber reden?“
    „Nicht jetzt. Aber danke, dass du mich gefragt hast.“
    „Gern geschehen. Und das Angebot bleibt bestehen. Wenn du mir irgendwann mehr erzählen willst, ruf mich einfach an.“
    „Das werde ich tun.“
    „Damit kommen wir zum Thema Hunter zurück. Bist du in ihn verliebt?“
    „Du bist wirklich direkt, was?“
    „Es besteht doch kein Anlass, Geld zu verschwenden … dein Geld, da der Anruf auf deine Rechnung geht“, neckte Brenda sie. „Wie lautet also die Antwort?“
    „Ich habe für Hunter geschwärmt, als ich dreizehn war. Er ist fünf Jahre älter als ich. Dann ist er zur Polizeiakademie gegangen, hat in Chicago als Polizist gearbeitet, hat geheiratet und ist schließlich weggezogen.“
    „Und du hast ihn vergessen?“
    „So einigermaßen. Zumindest hatte ich mir das eingeredet. Inzwischen bin ich nicht mehr so sicher. Ich denke, ich habe vielleicht alle Männer, die ich im Lauf der Jahre getroffen habe, mit ihm verglichen.“
    „Und sie haben dem Vergleich nie richtig standgehalten, was?“
    „Woran erkennst du das?“
    „Am Klang deiner Stimme. Du hast eine sehr ausdrucksvolle Stimme, und wenn du Hunters Namen aussprichst, klingt das …“
    „Als wäre ich in ihn verliebt? Das bin ich. Es ist aber irgendwie beängstigend, es laut auszusprechen.“ Gaylynn lachte nervös. „Dies ist das erste Mal, dass ich es getan habe.“
    „Das Wort ‚beängstigend‘ trifft es nicht mal annähernd“, meinte Brenda. „Ich war vor Angst wie erstarrt, als ich es zum ersten Mal gesagt habe. Und dann habe ich noch den Fehler gemacht, das direkt neben dem Babyfon zu tun, und dein Bruder konnte mich nebenan hören.“
    „Aber ihr zwei habt euch doch auf den ersten Blick ineinander verliebt.“
    „Ja, schon. Aber das haben wir zu der Zeit nicht erkannt. Es ist zu dumm, dass es nicht Hunter war, den du gesehen hast, als du das Kästchen geöffnet hast. Hast du es noch mal versucht?“
    „Hunter hat es neulich in den Händen gehalten. Aber er hat angeblich nichts Ungewöhnliches bemerkt.“
    „Hast du etwas bemerkt?“
    „Ich kann nicht mal klar denken, wenn Hunter in der Nähe ist“, gestand Gaylynn. Blue und Spook waren aufgewacht und streiften jetzt an ihren Knöcheln entlang, um gestreichelt zu werden.
    „Wenn du so für Hunter empfindest, was hält dich

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