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JULIA COLLECTION Band 12

JULIA COLLECTION Band 12

Titel: JULIA COLLECTION Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHIE LINZ
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hatten.
    Darlene bemerkte es. „Macht Ihnen Ihre Nase zu schaffen? Wenn sie juckt, heißt das, dass man mit Besuch rechnen sollte.“
    Gaylynn hoffte, dass sie bald welchen haben würde … von Hunter. Und als dann jemand verkündete, der Lunch wäre bereit, zog Hunter tatsächlich sein Hemd an und trat zu Gaylynn in die Reihe.
    Auf den Picknicktischen war ein großes Büfett aufgebaut worden. Alle hatten etwas mitgebracht. Es gab ein scharfes Gericht mit Huhn und Nudeln, Rindereintopf, Mais, geräucherten Schinken, Würstchen, Tomatensalat, Krüge mit frischer Limonade und fünf Kuchen … drei davon mit Pfirsichen. Gaylynn sah, dass Bo Regard unter einem der Tische lag, sodass er sich ohne große Anstrengungen alles schnappen konnte, was eventuell runterfallen würde.
    Während die freiwilligen Helfer aßen, holte jemand ein Hackbrett hervor und begann darauf zu spielen. Die Musik, die Berge, das üppige grüne Laub, das Sonnenlicht, der süße Duft der Blumen und das frisch gemähte Gras schufen zusammen eine geradezu perfekte Szenerie. Gaylynn dachte, dass diese Leute zwar keine goldenen Kreditkarten haben mochten und auch nicht die allerneuesten Geräte, die es zu kaufen gab, doch sie hatten einen starken Gemeinschaftssinn und liebten ihr Land. Plötzlich stiegen Gaylynn Tränen in die Augen, aber es waren welche des Glücks, keine traurigen.
    „Bist du okay?“ Hunter legte einen Arm um ihre Schultern und rückte auf der Bank näher an sie heran.
    Sie nickte. „Weißt du, ich habe Dudelsackpfeifer in Schottland gehört und Zithern in den Alpen und nun das Hackbrett in den Blue Ridge Mountains …“
    „Und eine Fiedel“, ergänzte Hunter, als Floyd ein schäbig aussehendes Instrument hervorholte und zu spielen begann.
    „Und jedes Mal ist meine Kehle wie zugeschnürt, weil es so schön ist“, erklärte Gaylynn.
    „Das muss eine Frauensache sein“, meinte Hunter.
    Sofort stieß Gaylynn ihm mit dem Ellbogen in die Rippen. „Tut mir leid.“ Sie grinste so frech, dass er sie am liebsten auf der Stelle in die Arme genommen und geküsst hätte. „Was hast du gesagt?“
    Hunter beschloss, dass er es lieber nicht riskieren sollte, seine Bemerkung zu wiederholen.
    Sein Lohn für diese Zurückhaltung war Gaylynns Frage:
    „Was tust du heute Abend?“
    „Ich arbeite. Wieso?“
    „Was ist mit morgen? Arbeitest du da auch?“
    „Nein. Warum?“
    „Ich dachte, ich könnte dich vielleicht zum Dinner zu mir einladen. Zu einem besonderen Dinner. Brathuhn. Was hältst du davon?“
    „Ist das bloß eine vage Möglichkeit oder eine richtige Einladung?“
    „Das Letztere.“
    „Wenn das so ist, nehme ich an.“
    „Gut. Komm um sieben zu mir.“
    Um fünf Minuten vor sieben am nächsten Abend stieg Hunter die Stufen zu Gaylynns Vordertür hinauf. Er hatte in seiner eigenen Hütte bereits zehn Minuten totgeschlagen, indem er sein Hemd dreimal gewechselt hatte. So nervös war er in seinem ganzen Leben noch nicht gewesen.
    Das war lächerlich. Es ist nur Gaylynn, sagte er sich, während er seine Krawatte geradezog und dann an die Tür klopfte. „Komme sofort“, hörte er Gaylynn rufen. „Nur eine Minute.“
    Er dachte, dass er nicht fünf Minuten zu früh hätte kommen dürfen. Jetzt setzte er sich in den Schaukelstuhl, der auf der Veranda stand, und versuchte sich zu beruhigen. Es funktionierte nicht. Er beobachtete den Sekundenzeiger seiner Uhr und wartete darauf, dass Gaylynn ihm aufmachen würde.
    Was war da los? Er stand auf und klopfte noch mal.
    „Ich komme!“, rief sie von drinnen.
    Ein paar Sekunden später ging die Tür auf, und Hunter war total verblüfft.

8. KAPITEL
    Gaylynn hatte sich den ganzen Nachmittag abgehetzt, um sich auf diesen besonderen Abend vorzubereiten. Kaum etwas war so gelaufen, wie sie geplant hatte.
    Es begann damit, dass Blue ein Hühnerbein vom Küchentisch stahl. Und unglücklicherweise ging der Rest des Huhns, den Gaylynn hatte braten wollen, in Flammen auf, weil sie offenbar zu viel Mehl in die heiße Pfanne getan hatte. Sie konnte eine Ausbreitung des Feuers gerade noch verhindern, indem sie den Deckel draufpackte. Aber zwei Küchenhandtücher waren doch zu Kohle verbrannt. Und das Huhn war auch nicht zu retten.
    Bei all dieser Aufregung vergaß Gaylynn natürlich den Kuchen, den sie im Ofen hatte. Als sie endlich merkte, wo der zusätzliche Qualm herkam, war auch der Kuchen nicht mehr zu retten.
    Inzwischen stank es in der ganzen Hütte. Gaylynn öffnete sämtliche

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