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JULIA COLLECTION Band 12

JULIA COLLECTION Band 12

Titel: JULIA COLLECTION Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHIE LINZ
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hören!“, unterbrach sie ihn.
    „Direkt hier …“ Er ließ seine Hand ein bisschen kreisen, bevor er sie schließlich auf seinen Oberschenkel legte.
    „Vielleicht sollten Sie etwas von der Salbe drauftun, die wir für die Pferde verwenden“, schlug Abigail schnippisch vor. „Wie ich gehört habe, wirkt sie auch gut bei störrischen Maultieren.“
    Daraufhin drehte sie sich auf dem Absatz um und ging ins Haus.
    Dylan starrte ihr nach. „Zuerst bin ich attraktiver als ein Elch, und nun bin ich ein störrisches Maultier. Ich glaube, sie mag mich“, erklärte er der orangefarbenen Katze, die auf der Hollywoodschaukel lag. „Ich glaube, sie mag mich sogar sehr.“
    Dylans erste Woche auf der Ranch verging wie im Flug. Wenn ein Mann von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf den Beinen war, in einer Jahreszeit, in der die Tage fünfzehn Stunden lang waren, empfand er das leicht so. Aber die Arbeit für eine Frau wie Abigail Turner richtete noch andere Dinge bei einem Mann an. Sie verdrehte ihm zum Beispiel den Kopf. Das hatte Abigail wirklich getan mit ihren wilden Locken, die sie sich ständig aus dem Gesicht schob, und ihren großen blauen Augen.
    Als Dylan jetzt unter der kalten Dusche stand, sang er den Anfang eines Liedes von George Strait. Seit er Abbie kannte, waren ihm kalte Duschen zur Gewohnheit geworden. Nachdem er sich angezogen hatte, nahm er eine Flasche Saft aus dem winzigen Kühlschrank und trank direkt daraus. Dabei fragte er sich, was Abbie an diesem Morgen wohl tun mochte.
    Dylan dachte an sie immer als „Abbie“, sogar wenn sie total hochnäsig war. Er hatte sich bisher eigentlich nie besonders um eine Frau bemühen müssen. Gewöhnlich umschwärmten ihn Frauen. Dylan war allerdings zynisch genug, zu vermuten, dass es den Rodeo-Groupies dabei nicht nur um sein gutes Aussehen gegangen war. Keins der Mädchen hatte vor dem Krankenhaus auf ihn gewartet, als er entlassen worden war.
    Er stellte die Saftflasche weg und machte sich ein Omelett.
    Als er es gerade aufgegessen hatte, klopfte jemand an die Tür. Es war Shem.
    „Ich habe ein Päckchen für Sie.“ Shem reichte es ihm und ging wieder.
    Der Karton sah ziemlich mitgenommen aus. Als Dylan die Adresse las, stellte er fest, dass das Päckchen wirklich eine größere Runde hinter sich hatte. Von Arizona aus war es ihm durch drei Staaten hindurch mehrere Male nachgesandt worden, bis es ihn hier erreicht hatte. Der Absender war schwer zu entziffern, aber bei genauerer Prüfung bekam Dylan doch heraus, dass seine Schwester Gaylynn es ihm geschickt hatte, und zwar Ende Mai aus Lonesome Gap, North Carolina.
    Als Dylan vor ein paar Wochen seine Mutter zum Geburtstag angerufen hatte, hatte sie ihm erzählt, dass Gaylynn in den Blue Ridge Mountains Hunter Davis geheiratet hatte. Das letzte Mal hatte Dylan sie im April bei der Hochzeit ihres älteren Bruders Michael getroffen. Und nun war Gaylynn ebenfalls verheiratet.
    Dylan hoffte, dass das nicht ansteckend war. Schon vor dem Unfall hatte eine Ehe nicht zu seinen kurzfristigen Zielen gehört, und jetzt lag ihm dieser Gedanke sogar noch ferner. Zuerst musste er mal seine gesundheitlichen Fortschritte abwarten. Der Arzt hatte ihm befohlen, im September zu einer weiteren Untersuchung nach Arizona zu kommen. Tatsächlich hielt Dylan sich noch an der Fantasievorstellung fest, er könnte irgendwann wieder bei Rodeos mitmachen. Seine Vernunft sagte ihm das Gegenteil, aber es war verdammt hart zu akzeptieren, dass er nie zu dem Leben würde zurückkehren können, das er so liebte.
    Nun öffnete er das Päckchen und dachte dabei, dass er Gaylynn etwas zur Hochzeit hätte schicken sollen. Seine Schwester war ziemlich nervös gewesen, als er sie zum letzten Mal gesehen hatte, und das passte gar nicht zu ihr, weil sie eigentlich immer furchtlos gewesen war. Aber vielleicht hatte das nur an Michaels Hochzeit gelegen, die nicht gerade ruhig abgelaufen war. Die Familie Janos war sehr groß und nicht für ihre Zurückhaltung bekannt.
    Deshalb hatte Dylan auch niemandem von seinem Krankenhausaufenthalt erzählt. Sie wären nur hysterisch geworden und mit dem nächsten Flugzeug nach Arizona gekommen. Dabei hatte er schon mit genug fertig werden müssen.
    Gaylynn hatte den Inhalt des Päckchens sorgfältig geschützt mit einem Haufen von Styroporkugeln.
    Zuerst fand Dylan den Brief.
    Lieber kleiner Bruder,
ich hoffe, mein Päckchen erreicht Dich in gutem Zustand. Ich habe auch die Papiere beigelegt, von dem

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