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JULIA COLLECTION Band 12

JULIA COLLECTION Band 12

Titel: JULIA COLLECTION Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHIE LINZ
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ist ein altmodischer Name. Ist sie altmodisch?“
    „Sie ist so störrisch wie ein Maulesel.“
    „Ich bin sicher, sie sagt das Gleiche über dich.“
    „Das stimmt.“
    Konrad schmunzelte. „Denk daran, dass man nicht in zwei Richtungen zugleich reiten kann. In den alten Zeiten haben die Zigeuner die Frauen entführt, die sie heiraten wollten.“
    „Nun, wenn ich verzweifelt genug werde, dann tue ich das vielleicht noch“, witzelte Dylan.
    Aber nachdem er aufgelegt hatte, dachte er, dass das womöglich tatsächlich der beste Weg war.
    Am Ende der Woche hatte Dylan alle üblichen Methoden ausprobiert, aber es gelang ihm nicht, länger als zwei Minuten mit Abbie allein zu bleiben. Offenbar fand sie es sicherer, unter vielen Leuten zu sein. Und Dylan musste zugeben, dass er ihr wirklich nicht vor Ziggy oder Shem sein Herz ausschütten wollte.
    Also versuchte er, Raj auf seine Seite zu ziehen. Wenigstens sie sprach noch mit ihm.
    Unmittelbar nach dem Dinner zog sich Abigail in ihr Arbeitszimmer zurück und murmelte dabei etwas von einem Abgabetermin und dass sie im Rückstand war. Dylan bewunderte ihre Rückansicht, während sie zur Tür hinauslief. Heute trug sie eine weiße Bluse und einen Rock mit blau-weißem Blumenmuster. Die Jeansweste hätte ihre Brüste verbergen sollen, aber nachdem Dylan sie gespürt hatte bei dem Kuss neulich, hatte er offenbar einen Röntgenblick entwickelt. Und unanständige Gedanken hatte er sowieso, was Abigail anging. Mehr als einmal hatte sie böse zu ihm herübergeblickt, als hätte sie erkannt, was ihm durch den Kopf ging.
    „Raj, das Dinner heute war wunderbar“, sagte Dylan, als er nach seinem Teller griff und ihr damit in die Küche folgte.
    Da er wusste, dass sie ein Rodeofan war, unterhielt er sie zuerst mit Anekdoten aus seinem Leben. Als sie dann etwas aufgetaut war, sagte er: „Vielleicht können Sie mir bei etwas helfen.“
    „Sicher, wenn ich kann.“
    „Es geht um Abbie …“
    „Einen Moment! Abbie und ich sind befreundet …“
    „Das weiß ich“, unterbrach er sie. „Und da Sie ihre Freundin sind, möchte ich, dass Sie mit ihr reden.“
    „Worüber?“
    „Über mich.“
    „Das haben wir bereits getan.“
    „Und?“
    „Das wollen Sie gar nicht wissen“, versicherte Raj ihm trocken.
    „Ich weiß, sie hat sich in den Kopf gesetzt, dass sie sich mit keinem Cowboy mehr einlassen will …“
    „Nicht nur das. Sie hat es geschworen.“
    „Wirklich? Sie meinen, wie eine Nonne?“
    „Na ja, sie ist immerhin fest entschlossen, keusch zu bleiben, solange es um Cowboys geht.“
    Dylan versuchte, nicht in Panik zu geraten. „Also hat sie in der Vergangenheit mal Schiffbruch erlitten. Aber das ist doch kein Grund, ganz aufzugeben.“
    „Mich brauchen Sie nicht zu überzeugen.“
    „Wenn ich bloß mal zwei Minuten mit Abbie reden könnte, ohne Publikum.“
    „Damit würde ich an Ihrer Stelle nicht rechnen“, meinte Raj. „Wieso sind Sie überhaupt so versessen darauf?“
    „Ich will verdammt sein, wenn ich das weiß“, murmelte Dylan. Er wusste nur, dass er noch nie so etwas empfunden hatte. Er wollte Abbie mehr, als er je zuvor eine Frau gewollt hatte. Diese Begierde ging tief und drohte sein ganzes Leben zu bestimmen. Er musste Abbie einfach haben. Vielleicht würde er dann seinen Seelenfrieden wiederfinden.
    Das bedeutete aber nicht, dass er eine langfristige Beziehung im Sinn hatte. „Langfristig“ war ein Wort, das in seinem Vokabular überhaupt nicht vorkam. Doch solange er hier war, konnten Abbie und er eine wunderbare Zeit zusammen verbringen. Davon konnte ein Mann lange zehren. Zuerst musste er allerdings Abbie überzeugen.
    „Hören Sie zu“, begann er. „Ich will nicht, dass Sie Angst bekommen, falls ich etwas tun sollte … in Bezug auf Abbie, das vielleicht ein bisschen abwegig ist.“
    „Möchten Sie es mir erzählen?“
    „Nein. So brauchen Sie nicht zu lügen.“
    „Na ja, jedenfalls habe ich Abbie schon gesagt, dass ich glaube, Sie wären ein Risiko wert.“
    Dylan grinste. „Ich bin sogar mehr wert als das. Und ich habe vor, das Abbie klarzumachen.“
    Romantische Entführungen fanden am besten um Mitternacht statt, aber Dylan fand es schwer genug, im Dunkeln zu reiten, auch ohne eine widerspenstige Frau in seinen Armen, die ihn sowieso schon gehörig ablenkte. Also musste er sie sich bei Tageslicht schnappen.
    Er bereitete sich sorgfältig darauf vor. Für Raj ließ er eine Notiz zurück, in der stand, dass er Abbie zu einer

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