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JULIA COLLECTION Band 12

JULIA COLLECTION Band 12

Titel: JULIA COLLECTION Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHIE LINZ
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Westens“, erklärte Abigail. „Sturheit. Vielleicht kommen dir die Symptome ja bekannt vor“, spottete sie.
    „Weil ich sie an dir auch bemerkt habe, meinst du?“ Er grinste.
    „Ich schätze, damit hätte ich rechnen sollen“, gestand sie.
    „Scherz beiseite, wir müssen auf der Hut sein. Redkins hat bereits die Wasserzufuhr zu dieser Wiese abgeschnitten. Wie ich schon sagte, haben wir einfach Glück, dass wir das Land nicht benutzen.“
    „Was ihm bekannt sein dürfte.“
    Dylan nickte. „Der Stromausfall letzte Nacht wurde durch Sabotage verursacht. Der Störtrupp war schon im Morgengrauen unterwegs, und die Männer haben mir erzählt, eine der Hauptleitungen zum Haus wäre durchgeschnitten worden.“
    „Sollten wir das nicht dem Sheriff von Big Rock mitteilen?“
    „Ich habe ihn heute Morgen angerufen, aber er behauptete, es gäbe nicht genügend Beweise. Und dann murmelte er etwas über harmlosen Vandalismus, Teenager, die sich langweilten und deshalb Unsinn trieben.“
    „Redkins war sehr schlau, das muss ich ihm lassen“, erwiderte Abigail. „Er hat nichts getan, was auf ihn zurückzuführen wäre. Wie ich hörte, ist Traveler von einer Wespe gestochen worden.“
    Dylan nickte. „Da war ein Nest unter dem Dachvorsprung der Scheune.“
    „Ich bin allergisch gegen Wespenstiche“, sagte Abigail. „Deshalb habe ich alles überprüfen lassen, als ich hergezogen bin. Und ich habe Randy gebeten, weiter regelmäßig nachzusehen. Meinst du, Hoss könnte …“
    „… damit etwas zu tun haben? Das bezweifle ich. Ich halte es für einen Zufall. Und ich werde dafür sorgen, dass das Nest heute noch wegkommt, bevor die Wespen weiteren Schaden anrichten können.“
    „Es ist gut, dass du so ein guter Reiter bist“, meinte Abigail und dachte dann sofort: meine Güte, zweimal „gut“ in einem Satz! Bringst du nichts Besseres zustande?
    Glücklicherweise schien Dylan die Wortwiederholung nicht aufzufallen. „Weißt du, man sagt ja, der Hund wäre der beste Freund des Menschen, aber für uns Roma ist es das Pferd. Traveler ist etwas ganz Besonderes für mich.“
    Dylan sah Abigail an. „Der Trick liegt in den Händen.“ Leicht strich er ihr mit den Fingern von den Ohrläppchen über die Wangen. „Man muss sie dazu benutzen, das Pferd mit Aufmerksamkeit zu überhäufen.“
    Als Abigail Dylans selbstbewussten Blick sah, wurde sie ärgerlich. Er versuchte sie zu becircen. Das war vielleicht ein altmodisches Wort, aber ein treffendes. Nachdem sie ihn zwei Tage lang vom Fenster aus beobachtet hatte wie ein liebeskranker Teenager, war sie nun wütend auf sich selbst … und auf ihn, weil er die Ursache all ihrer Sorgen und Ängste war.
    Selbstkritisch gestand sie sich ein, dass sie seinem Charme nicht so leicht hätte erliegen dürfen. Und es gefiel ihr auch nicht, dass er bei ihr die gleichen Tricks anwandte wie bei seinen Pferden. Nun trat sie entschlossen einen Schritt von ihm weg. „Ich bin kein Pferd, das du mit Würfelzucker, hübschen Worten und Aufmerksamkeit zähmen kannst.“
    „Würfelzucker ist schlecht für die Zähne“, erklärte Dylan.
    „Das reicht! Diese Sache ist jetzt weit genug gegangen! Ich habe genug davon, dass du deine Verführungskünste an mir ausprobierst.“
    „Verführungskünste?“, fragte Dylan erstaunt und beging dann den Fehler zu lachen.
    Eins konnte Abigail überhaupt nicht leiden, nämlich wenn jemand sie auslachte. Es war ihr zu oft in ihrem Leben passiert … ihre Eltern hatten darüber gelacht, dass sie die Ranch ihres Onkels übernehmen wollte, ihre Bekannten hatten darüber gelacht, dass sie Schriftstellerin hatte werden wollen, der letzte Cowboy, mit dem sie eine Beziehung gehabt hatte, hatte gelacht, als sie meinte, sie hätten eine gemeinsame Zukunft.
    Lieber Himmel, sie hatte wirklich endgültig genug davon, ausgelacht zu werden!
    Als Dylan ihren wütenden Blick sah, erkannte er, dass er einen Fehler begangen hatte. „Jetzt reg dich nicht so auf über völlig harmlose Dinge …“
    „Dinge?“, wiederholte sie und stieß mit einem Finger gegen seine Brust. „Wir reden hier nicht über Dinge, Cowboy! Es geht um Respekt. Respekt vor meinen Ansichten, meinen Gefühlen, vor der Tatsache, dass ich etwas will, das du nicht zu bieten hast – Sicherheit.“
    „Die ist eine Sache, die ausgesprochen überschätzt wird.“
    „So siehst du das, aber ich nicht!“
    „Also, Schatz …“, versuchte er sie zu beruhigen.
    „Das ist es, was ich meine!“, rief sie.

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