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JULIA COLLECTION Band 12

JULIA COLLECTION Band 12

Titel: JULIA COLLECTION Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHIE LINZ
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stieg zuerst aus dem Fluss und trocknete sich mit ihrer Bluse ab, während Dylan ihr folgte.
    Sie konnte nicht widerstehen, ihm einen heimlichen Blick zuzuwerfen, so wie er da stand, tropfnass und splitterfasernackt.
    „Mädchen stehen auf Cowboys“, murmelte sie.
    „Was hast du gesagt?“
    „Dass es verrückt von uns war, so lange im Wasser zu bleiben. Es ist zu kalt.“
    „Ich kann dich aufwärmen“, bot Dylan an und trat näher.
    Sie griff nach seinem Hut und reichte ihm diesen so, dass er Dylans Unterleib bedeckte. „Du bleibst, wo du bist.“
    „Für wie lange?“
    „Bis du anständig angezogen bist.“
    „Also, Ma’am“, begann er. „Das könnte eine Weile dauern. Ich bin ja schon vieles genannt worden, aber ‚anständig‘ noch nie.“
    „Sehr komisch.“
    Tatsächlich musste Abigail zugeben, dass sich Dylan ihr gegenüber sogar sehr anständig verhalten hatte. Immerhin hatte er ihr seine Hilfe auf der Ranch angeboten, obwohl sie wirklich keinen guten Lohn zahlen konnte. Aber er tat es aus Loyalität ihrem Onkel gegenüber, und Abigail fand, dass das sehr viel über Dylan aussagte. Er war zu starken Gefühlen fähig … jedenfalls zur Loyalität.
    „Ich weiß, was wir brauchen, um warm zu werden.“ Er ging zu seiner Satteltasche, um saubere Kleidung herauszunehmen.
    „Das kann ich mir vorstellen.“ Abigail musterte seinen nackten Po, bis Dylan über die Schulter zu ihr zurückblickte und seinen Hut nach hinten schob. Als sie sein Grinsen sah, wurde sie rot.
    „Ich habe davon gesprochen, ein Feuer anzuzünden.“
    Doch Abigail stand bereits in Flammen.
    „Hast du dagegen etwas einzuwenden?“
    Sie hatte nicht die Energie, um gegen irgendetwas zu protestieren, also schüttelte sie den Kopf. Allerdings war sie in Versuchung, dagegen Protest einzulegen, dass er sich anzog. Es schien ihr eine Schande, diesen Körper mit Kleidung zu bedecken.
    Abigail versuchte sich zu beruhigen, indem sie sich auf ihre Umgebung konzentrierte. Sie war seit einer Ewigkeit nicht hier gewesen. Ihr Urgroßvater hatte die Hütte gebaut. Er war 1890 von Kansas nach Montana gekommen. Abigail war in dieser Gegend tief verwurzelt.
    Als könnte er ihre Gedanken lesen, sagte Dylan: „Es ist hier wunderschön.“
    Sie nickte. Ihr Haar rutschte ihr ein bisschen ins Gesicht, und dadurch fand Dylan sie noch liebenswerter.
    „Es heißt, dass mein Urgroßvater diesen Platz ausgesucht hat, weil es hier Wasser und Wild gab.“ Sie lächelte. „Aber die Frauen in der Familie haben immer behauptet, der wirkliche Grund wäre der, dass meine Urgroßmutter meinte, es sei der himmlischste Ort, den sie je gesehen habe. Sie wurde achtundsiebzig und hat diesen Besitz nie mehr verlassen. Vermutlich erscheint das einem Mann wie dir, der die ganze Zeit herumreist, seltsam. Aber sie hatte gefunden, was sie gesucht hatte, und war klug genug, es zu erkennen.“
    „Ich kann verstehen, dass das einen Menschen zum Bleiben bewegen kann“, murmelte Dylan.
    Abigail blickte zur Sonne auf, die ihr hier oben wärmer vorkam. Es duftete nach Nadelbäumen. Ein Specht bearbeitete einen Baumstamm, und das erinnerte sie an ihren Vorsatz, mehr über die Vögel ihres Heimatstaates zu lernen. Das hatte sie sich schon lange vorgenommen … genauso wie sie geplant hatte, die Hütte zu besuchen, sobald sie ihren Roman fertig und mehr Zeit hatte. Doch nun überlegte sie, dass sie diese Zeit eigentlich lieber mit Dylan verbringen wollte.
    Na toll!, dachte sie. Warum führten nur all ihre Gedanken sie immer zu Dylan zurück?
    „Hast du Hunger?“, fragte er.
    „Ich bin am Verhungern“, murmelte sie und betrachtete seinen sinnlichen Mund, diese wunderschönen männlichen Lippen, die nicht mal Michelangelo besser hätte formen können.
    „Dann habe ich etwas für dich“, sagte er.
    „Hm?“ Sie starrte immer noch auf seine Lippen.
    „Dinner.“ Er hielt triumphierend eine kleine Kühlbox hoch. „Kaltes Huhn mit allem, was dazugehört.“
    „Offenbar hast du den Kühlschrank geplündert, als Raj gerade nicht in der Nähe war.“
    „Schuldig im Sinne der Anklage.“
    Dylan sah, wie Abigail sich Hände und Arme rieb. „Es wird kühl hier draußen“, stellte er fest. „Wir sollten besser reingehen und das Feuer in Gang setzen, das ich dir versprochen habe.“
    Während Dylan das tat, deckte Abigail den Tisch. Danach stellte sie Wildblumen in eine Vase, die sie auf dem Regalbrett neben dem Fenster gefunden hatte.
    Durch eben dieses Fenster hatte ihre

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