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JULIA COLLECTION Band 12

JULIA COLLECTION Band 12

Titel: JULIA COLLECTION Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHIE LINZ
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hielt ihr die Handschellen hin.
    „Darf ich sie bei dir benutzen?“, witzelte sie.
    Sie hatte so einen seltsamen Glanz in den Augen, und er wusste nicht, wieso. War es Leidenschaft oder Vorfreude, oder spielte sie nur mit ihm? Jedenfalls hörte er sich plötzlich sagen: „Nur wenn wir im Bett sind.“
    Sie riss die Augen weit auf. Meinte er das ernst? Oder zog er sie nur auf? Er grinste so unanständig, dass sie es schwer beurteilen konnte.
    Sie wandte sich ab. „Wo sind denn deine Steckbriefe von gesuchten Verbrechern?“
    „Bessie hat davon ein paar am Postschalter hängen.“
    „Sie sagt, sie muss Floyd immer davon abhalten, Schnurrbärte draufzumalen.“
    „Er hat einen ungewöhnlichen Sinn für Humor“, meinte Hunter.
    „Wie jemand anders, den ich kenne“, murmelte Gaylynn. „Du leistest nicht gerade gute Arbeit als Fremdenführer, weißt du das?“
    „Tut mir leid.“ Er ließ die Handschellen in die oberste Schreibtischschublade fallen und schob diese zu. „Eigentlich gibt es nicht viel zu sehen. Dies ist das Büro, alles ziemlich normal. Zwei Schreibtische, Telefone, ein Fax, Aktenschränke und was man sonst noch so braucht. Hinten haben wir eine Arrestzelle …“ Er öffnete eine Tür. „Hier geht es zur Toilette, und dies ist der Funkraum. Tatsächlich ist das eher ein Schrank als ein Zimmer. Und das war’s auch schon.“
    Gaylynn war immer stiller geworden, je länger der Rundgang dauerte. Der Anblick seiner beruflichen Umgebung erinnerte sie an die Tatsache, dass er ein Mann war, zu dessen Alltag es gehörte, eine Waffe zu tragen.
    „Ist etwas nicht in Ordnung?“, fragte er sie.
    Gaylynn schüttelte den Kopf. Lonesome Gap war nicht Chicago, und Hunter war nicht den Gefahren ausgesetzt, die es in ihrer Heimatstadt gab. Aber trotzdem … da brauchte nur ein einzelner Mensch durchzudrehen …
    Sie schloss die Augen und kämpfte um Selbstbeherrschung.
    „Hast du vor, jetzt gleich zur Hütte zurückzukehren?“, erkundigte Hunter sich.
    Sie öffnete die Augen wieder und nickte.
    „Vielleicht sehen wir uns dann später.“ Er strich mit den Fingerspitzen über ihre Wange.
    Sie überlegte, ob er das tat, um sie abzulenken. Falls ja, funktionierte es.
    Gaylynn hatte eigentlich ihren Plan schon aufgegeben, an diesem Nachmittag das alte Bibliotheksgebäude zu besichtigen, aber als sich dann die Gelegenheit ergab, griff sie doch zu. Mit beiden Händen.
    Sie kam auf dem Weg nach Hause an der Abzweigung vorbei. Das Schild war rostig und fast unleserlich, aber sie sah es. Und bog ab.
    Das Steingebäude war verschlossen. Unkraut wuchs auf den Stufen, die zur Vordertür führten. War das Haus leer oder noch voller Bücher? Als Gaylynn die Fenster an der Seitenwand bemerkte, konnte sie nicht widerstehen. Um hineinsehen zu können, musste sie sich am Fensterbrett hochziehen. Erst beim dritten Versuch schaffte sie das und hing dann ungefähr dreißig Zentimeter über dem Rasen.
    Eben war es ihr gelungen, einen Blick ins Haus zu werfen, da spürte sie plötzlich ein Paar breite Männerhände an ihrer Taille. Bevor sie schreien konnte, hörte sie Hunters Stimme. „Was glaubst du, was du da tust?“

7. KAPITEL
    „Ich?“, rief Gaylynn ärgerlich. „Was glaubst du, was du hier tust?“ Er hielt sie auf eine Weise fest, dass ihre Füße immer noch ein Stück über dem Boden baumelten.
    „Es sieht so aus, als hätte ich dich beim unbefugten Betreten erwischt“, antwortete Hunter.
    Sie versuchte sich zu befreien, aber durch ihre Bewegungen wurde ihre Umarmung nur noch intimer. Es war nicht zu vermeiden, dass sie sich mit dem Po an der Vorderseite von Hunters Hose rieb.
    „Leistest du etwa Widerstand gegen die Staatsgewalt?“, erkundigte er sich heiser.
    Sie bemühte sich, die Erregung zu unterdrücken, die sie erfasste. Hunter hatte die Beine gespreizt, um sicherer zu stehen, und es bestand kein Zweifel daran, wie sein Körper auf ihren reagierte. Sie spürte es ganz deutlich durch den Stoff ihrer Jeans hindurch. Ihr Herz schlug so heftig, dass sie glaubte, es könnte ihr aus der Brust springen, doch dann ließ er sie herunter. Allerdings drehte er sie dabei in seinen Armen um, sodass sie sich nun ansehen konnten.
    „Du bist in großen Schwierigkeiten“, flüsterte er.
    „Das merke ich“, erwiderte sie.
    Gaylynn konnte nicht anders. Das Bedürfnis, Hunter zu küssen, war unwiderstehlich. Also tat sie es.
    Auf diesen Moment waren sie zugesteuert, seit sie sich in dem Café so verlangend angesehen

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