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JULIA COLLECTION Band 14

JULIA COLLECTION Band 14

Titel: JULIA COLLECTION Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ELIZABETH BEVARLY
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Liebenswertes an sich, das ihn eines Tages zu einem guten Ehemann und Vater machen würde.
    Auch Kirby hatte sich in dieser Nacht etwas gewünscht. Es war ein Wunsch, den sie schon oft ausgesprochen hatte. Sie bat Bob um wahre, nie endende Liebe. Sie wollte eines Tages einen Mann finden, der sie für immer lieben und dessen Liebe sie von ganzem Herzen erwidern würde. Ein Mann, mit dem sie ein Zuhause und eine Familie gründen konnte und der ihre Wünsche und Träume teilte.
    Weil sie wusste, dass durch Bob schon Wünsche in Erfüllung gegangen waren, und weil ihr Wunsch so edel war, war Kirby überzeugt, dass der Komet sie erhören würde. Schließlich war Bob treu, verlässlich, berechenbar. Genau wie der Mann, den sie irgendwann zu finden hoffte.
    Bei seinem nächsten Erscheinen würde der Komet dafür sorgen, dass ihre Wünsche in Erfüllung gingen. An ihrem dreißigsten Geburtstag würde sie ein Heim gegründet, geheiratet und Kinder bekommen haben. Sie würde glücklicher sein, als sie es sich jemals vorgestellt hätte. Davon war sie fest überzeugt. Denn auf Bob war Verlass.

1. KAPITEL
    September. Blauer Himmel und faule Tage. Das verlängerte sonnige Sommerwetter, das zu genießen man fast ein schlechtes Gewissen hatte. Der kaum merkliche Übergang von einer Jahreszeit in die andere, wenn die Tage kürzer und die Nächte länger werden. Die sanften Tupfer früher Herbstfarben in den grünen Blättern der Bäume. Der stille Wechsel von warmem zu kühlem Wind und wieder zurück. Der goldene Schimmer auf der Haut derer, die nackt sonnenbadeten.
    James Nash richtete sein Teleskop nicht auf einen Himmelskörper, sondern auf einen Körper, der sich auf einem Liegestuhl räkelte. Der Liegestuhl befand sich in einem Garten, etwa eine Meile entfernt von der Suite im zwölften Stock des Hotels, in dem er sein provisorisches Observatorium errichtet hatte. Das Schicksal hatte ihn mit einem herrlichen Ausblick überrascht, als er seine vorübergehende Umgebung inspizierte. Und jetzt machte er das Beste daraus.
    Er hatte sich die Gegend ausgesucht, um ein Gefühl für Endicott, Indiana, zu bekommen – freilich aus einer gewissen Entfernung. Die Kleinstadt würde in den nächsten Wochen sein Zuhause sein. Jetzt interessierte ihn jedoch nur noch eines, und das möglichst aus geringerer Entfernung.
    Ursprünglich war er in dieses kleine Nest nur gekommen, um einen Kometen zu beobachten. Es war eine Gelegenheit, auf die er seit seiner Kindheit gewartet hatte. James liebte Kometen. Ihre Bahnen, ihre Geschichte, ihre Geheimnisse faszinierten ihn. Kometen waren immer in Bewegung, verlangsamten niemals ihr Tempo. Sie waren Vagabunden, und darin war James ihnen ähnlich.
    Es gab nur eines, was er mehr liebte als Kometen, und das war der weibliche Körper. Daher lächelte er, während er schamlos die nackte Frau beobachtete, die den sonnigen Nachmittag genoss, ohne zu ahnen, dass der den Garten umgebende Zaun sie trotz seiner Höhe nicht vor neugierigen Blicken schützte.
    Sie war unglaublich schön, und ihr Körper vollkommen. Sie lag auf dem Bauch, das Gesicht abgewandt, die hellblonden Haare hochgesteckt. Ihr Rücken und ihr Po waren ebenso gebräunt wie ihre langen schlanken Beine. Es waren die besten Beine, die er je gesehen hatte.
    Dabei hatte James Conover Nash IV. bereits die Beine vieler Frauen fast jeder Nationalität zu Gesicht bekommen. Seit er vor zehn Jahren ein von Anfang an nicht gewolltes Harvard-Studium abgebrochen hatte, war er mindestens zwei Dutzend Mal um den Erdball gereist.
    Seit dem Tod seines Vaters vor sechs Jahren gab es auch keinen Grund mehr, seine Aktivitäten einzuschränken. James III. hatte nicht gerade wie ein Mönch gelebt, doch selbst er, der alte Lebemann, hatte zu seinen Lebzeiten seinen Sohn zu zügeln versucht.
    Aus Respekt vor dem alten Mann hatte James IV. sich bemüht, seinen Ausschweifungen diskret nachzugehen. Doch da sein Vater nicht mehr lebte und somit durch seinen Sohn nicht mehr in Verlegenheit gebracht werden konnte, verheimlichte James seine vielfältigen Gelüste nicht mehr. Stattdessen frönte er ihnen ungehemmt, wobei es ihm gleichgültig war, dass er immer unersättlicher wurde.
    Doch in diesem Moment dachte er nicht an diese Dinge. Er wollte nur noch diesen Beinen, diesem Po und diesem Rücken auf dem Liegestuhl näher kommen. Er hätte auch nichts dagegen, mit der ganzen Frau Bekanntschaft zu machen.
    „Begley!“, rief er und löste sich widerstrebend von dem Teleskop.

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