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JULIA COLLECTION Band 14

JULIA COLLECTION Band 14

Titel: JULIA COLLECTION Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ELIZABETH BEVARLY
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einfachen Freuden gemocht, und ihr sehnlichster Wunsch war es gewesen, einen Jungen aus dem Ort zu heiraten und eine Familie zu gründen. Diese Dinge wollte sie noch immer, was vermutlich der Grund war, weswegen sie sich in letzter Zeit über Endicott ärgerte. Überall wurde sie an das erinnert, was sie sich ersehnte und nicht finden konnte.
    Sie machte die Augen wieder zu. Doch das Gefühl, beobachtet zu werden, blieb. Unsinn, schalt sie sich. Die einzige Möglichkeit, sie zu beobachten, wäre vom Dach des „Admiralty Inn“, dem höchsten Gebäude der Stadt, das eine Meile weit entfernt lag. Selbst wenn jemand sie von diesem hohen Punkt aus beobachtete, wäre sie nur ein Fleck auf einer Liege auf grünem Rasen. Es wäre unmöglich zu erkennen, dass sie nackt war. Niemand in Endicott hatte sie jemals nackt gesehen.
    Nicht dass sie es nicht versucht hätte. Tatsächlich hatte Kirby in den vergangenen zwei Jahren versucht, mit Männern intim zu werden. Doch keiner der Männer aus Endicott hatte ihr Interesse erwidert. Sie war das anständige Mädchen der Stadt – zu nett, zu süß und zu unschuldig, um jemanden in Versuchung zu führen.
    Allerdings war sie ganz allein schuld an diesem Zustand. Sie hatte stets den Pfad der Tugend gewählt – war die höchstdekorierte Pfadfinderin gewesen, die pflichtbewussteste freiwillige Helferin im Krankenhaus, die beste Cheerleaderin und der zuverlässigste Babysitter. Nach dem Tod ihres Vaters, also seit ihrem zwölften Lebensjahr, hatte sie selbständig für ihre Mutter gesorgt, die seit Kirbys Geburt an einer Herzschwäche litt.
    Seitdem hielt jeder in der Stadt sie für eine Art Heilige, obwohl Kirby sich selbst nur in der Rolle einer Tochter sah, die ihre Mutter liebte. Als ihre Mutter kurz nach Kirbys achtzehntem Geburtstag gestorben war, hatte die ganze Stadt ihr Mitgefühl gezeigt und sich um sie gekümmert. Ältere Bewohner waren zu ihren Ersatzeltern geworden, jüngere zu ihren Ersatzgeschwistern. Und schließlich wollte niemand in der Stadt mit seiner „Schwester“ schlafen …
    Sicher, als Kirby alt genug gewesen war, um über Sex Bescheid zu wissen, hatte sie verkündet, dass sie damit bis zur Ehe warten wollte. Aber inzwischen war sie dreißig und ein möglicher Lebenspartner weit und breit nicht in Sicht. Daher hatte sie vor zwei Jahren einige ihrer Ansichten korrigiert, gleich nach ihrem achtundzwanzigsten Geburtstag, da ihr klar geworden war, wie schnell die Zeit verging. Zudem stand Bobs Rückkehr bevor. Denn wenn sie die Liebe finden wollte, die sie sich beim letzten Erscheinen des Kometen gewünscht hatte, würde sie ihm ein wenig nachhelfen müssen.
    Leider waren die meisten Männer zu dem Zeitpunkt bereits vergeben – und zwar an Frauen, die Kirbys Meinung in dieser Sache nie geteilt hatten. Die wenigen noch verfügbaren Männer hielten Kirby einfach nicht für ein sexuelles Wesen. Nicht dass die übrigen es je getan hätten.
    Sie seufzte schwer und dachte daran, irgendwohin zu ziehen, wo niemand sie kannte, verwarf die Idee jedoch sofort wieder. Endicott war ihr Zuhause, der einzige Ort, den sie jemals kennengelernt hatte. Sie hatte hier zwar keine Familie mehr, aber ihre Freunde lebten hier. Sie war als Kind nie verreist und hatte einfach keine Lust wegzuziehen. Die Vorstellung, irgendwo ganz allein Fuß zu fassen, gefiel ihr nicht.
    Und so lebte sie in dem Haus, in dem sie aufgewachsen war, lebte von kleinen Einkünften aus Investitionen, versuchte mit ihrer Arbeit als Innenarchitektin Geld zu verdienen und verbrachte die meisten Stunden allein.
    Sie sah zu dem wolkenlosen hellblauen Himmel hinauf. „Vielen Dank, Bob.“
    Dieser verdammte Komet. So viel zur Legende von den Wünschen, die in Erfüllung gehen. Bisher hatte er keinen erfüllt. Angie war noch nichts Aufregendes widerfahren, Rosemarys Laborpartner hatte seine gerechte Strafe noch nicht bekommen, und es hatte nicht den Anschein, als würde Kirby in nächster Zeit ihre große Liebe finden. Endicott war noch immer langweilig, Willis Random lehrte – wenn man den Gerüchten glauben durfte – erfolgreich als Astrophysiker am Massachusetts Institute of Technology, und nicht ein einziges Exemplar eines möglichen Ehemannes und Vaters war auch nur in Kirbys Nähe gekommen.
    „Du bist mir vielleicht ein schöner Komet, der Wünsche in Erfüllung gehen lässt“, fügte sie verdrießlich hinzu und machte die Augen wieder zu. Doch als sie in der angenehmen Stille ihres Gartens schwach das

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