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JULIA COLLECTION Band 14

JULIA COLLECTION Band 14

Titel: JULIA COLLECTION Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ELIZABETH BEVARLY
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Jackettasche. Rosemary legte ihm die Hände auf die Brust und spürte die warme Haut unter dem feinen Hemdenstoff. Doch als er sich vorbeugte, um sie zu küssen, wich sie ihm wieder aus.
    „Nur, wenn du mich nicht wieder zurückstößt“, sagte sie. „Bitte, Willis, das darfst du nie wieder tun.“
    Er lächelte sie liebevoll an und küsste sie aufs Haar. „Nein, bestimmt nicht“, versicherte er und hob die Hand wie zum Schwur. „Rosemary, in der Nacht neulich, da …“, er holte tief Luft, „… da habe ich mich einfach gedankenlos und fürchterlich dumm benommen.“
    Immer noch war sie misstrauisch. „Das ist ja etwas ganz Neues. Du und gedankenlos und dumm? Bisher war doch immer ich diejenige …“
    „Wie würdest du es denn nennen?“, unterbrach er sie schnell. „Es ist doch schlicht und einfach dumm, wenn ein Mann eine schöne Frau abweist, nach der er sich schon so lange gesehnt hat.“
    Am liebsten hätte sie ihn gefragt, wie lange er sie denn schon begehrte. Tage? Wochen? Jahre? Doch bevor sie etwas sagen konnte, fühlte sie schon seine Lippen auf ihrem Mund.
    „Ich sehne mich so nach dir, Rosemary“, flüsterte er. „Und ich weiß,dass du mich auch willst. Warum sollten wir das leugnen? Und warum sollen wir dieses Gefühl nicht einfach nur genießen, auch wenn wir es momentan noch nicht verstehen können?“
    Sie lachte leise. „Das hört sich nicht gerade nach einem Wissenschaftler an. So was könnte eher ich sagen. Wo bleibt deine berühmte Logik? Wie kannst du dich auf etwas einlassen, was all deinen wissenschaftlichen Prinzipien widerspricht? Auf etwas total Irrationales, was nicht erklärt werden kann?“
    Er lächelte. „Dafür ist Bobrzynyckolonycki verantwortlich.“
    Auch wenn er es nur im Scherz sagte, ärgerte sie etwas an seiner Antwort. Doch bevor sie herausfinden konnte, was es war, küsste Willis sie wieder. Sie schob die störenden Gedanken beiseite, legte Willis die Arme um den Hals und überließ sich dem Zauber seiner liebkosenden Lippen, die in ihr ein Feuer entfachten, das sie innerlich zu verzehren schien.
    Willis hatte herauszufinden versucht, seit wann er die Kontrolle über seine Gefühle verloren hatte. Das konnte noch nicht lange her sein, wahrscheinlich irgendwann im Lauf des Nachmittags, als Rosemary und er zusammen getanzt hatten. Aber als sie jetzt seinen Kuss mit so viel Leidenschaft und Sehnsucht erwiderte, wurde ihm klar, dass er wahrscheinlich noch nie seine Gefühle für Rosemary hatte kontrollieren können.
    Plötzlich fühlte er sich wieder so wie damals als Dreizehnjähriger, als er das erste Mal ein Mädchen umarmt hatte. Mit einer Ausnahme. Damals als Heranwachsender hatten weder er noch das Mädchen große Erfahrungen gehabt in sexueller Hinsicht. Jetzt aber hielt er eine erwachsene Frau in den Armen, die verständlicherweise ganz andere sexuelle Ansprüche hatte. Ob das gutgehen konnte?
    Er hob langsam den Kopf. „Rosemary …?“
    Sie hielt die Augen noch geschlossen, die vollen Lippen waren leicht geöffnet. „Ja?“
    „Wenn jetzt das passieren wird, was nach meiner Einschätzung passieren wird …“
    Ohne die Augen zu öffnen, sagte sie mit leiser, dunkler Stimme: „Oh, ja, man kann wohl annehmen, dass es passieren wird.“
    Er räusperte sich. „Dann solltest du vorher vielleicht Folgendes wissen.“
    Sie riss die Augen auf. „Was?“
    „Also, ich …“
    „Was, Willis?“
    „Ich …“ Wieder zögerte er, entschloss sich dann aber, es möglichst bald loszuwerden. „Ich war bisher nur mit zwei Frauen zusammen.“ Er war sicher, sie würde darüber lächeln, und so fügte er schnell hinzu: „Die eine war Kommunalpolitikerin, die andere war Mathematikprofessorin am MIT und ging vor ein paar Jahren nach Stanford.“
    Jetzt war er sicher, dass Rosemary lächelte. „Und das musstest du mir unbedingt erzählen?“
    Er nickte. „Ja. In meinem ganzen Leben bin ich nur mit diesen beiden Frauen im Bett gewesen, und keine dieser beiden Beziehungen waren für mich irgendwie richtig … befriedigend. Es tut mir leid, dass ich nicht mehr Erfahrung …“
    Sie legte ihm den Zeigefinger auf den Mund, und er war ihr zutiefst dankbar, dass er nicht weitersprechen musste. Dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen schnellen Kuss auf den Mund. „Du brauchst dich dafür doch nicht zu entschuldigen. Ich bin froh darüber.“
    Das überraschte ihn. Eine Frau wie sie wünschte sich doch sicher einen erfahrenen Liebhaber.

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