JULIA COLLECTION Band 15
Waffen.“
„Fährst du zu ihr?“
„Jetzt gleich.“
„Dann hol mich vorher ab“, bat sie. „Für mich steht mehr auf dem Spiel als für dich.“
Mack lachte über ihren blutrünstigen Ton. „Ich bin in zwanzig Minuten bei dir.“
„Ich warte vor dem Eingang“, erwiderte Beth und legte auf.
„Arme Destiny“, murmelte Mack. „Dieses Mal hast du dir etwas eingehandelt.“
Die Sache hatte aber auch ihr Gutes. Nun brauchte er sich nicht über seine Tante aufzuregen, sondern konnte Beth die Schmutzarbeit überlassen. Und er würde es sogar genießen, wenn die beiden Frauen ihm eine ordentliche Vorstellung boten.
Leider war Destiny nicht aufzutreiben. Mit jedem vergeblichen Anruf, den Mack auf seinem Handy machte, wuchs Beths Ärger.
„Sie ist in Deckung gegangen“, erklärte er schließlich.
„Kluge Frau“, stellte Beth trocken fest.
„Möchtest du etwas essen?“, schlug er vor.
„In der Öffentlichkeit?“
„Ich sorge dafür, dass wir nicht von Paparazzi erwischt werden“, versprach er.
„Wie?“
„Jetzt erlebst du den Meister bei der Arbeit“, sagte er, erledigte einige Anrufe, jagte dann quer durch Washington, bog in eine Zufahrt ein und hielt neben einer Tür ohne jegliche Aufschrift. „Bin gleich wieder da.“
Beth sah sich vorsichtig um. „Ist das hier auch sicher?“
„Ja, abgesehen von Ratten.“
„Beeil dich“, bat sie schaudernd.
Während er fort war, sah sie sich ständig aufmerksam um, doch zu ihrer Erleichterung kehrte er zurück, bevor sie auch nur ein einziges Nagetier entdeckt hatte. Und die Düfte aus dem Behälter, den er mitbrachte, entschädigten sie für alles.
„Knoblauch“, stellte sie begeistert fest. „Tomaten. Was ist das?“
„Die beste Pasta, die du je gegessen hast. Fahren wir zu dir?“
Sie roch noch einmal genüsslich. „Ja, und fahr schnell. Mir läuft schon das Wasser im Munde zusammen.“
„Soll das heißen, dass italienisches Essen bei dir gleich nach Schokolade als Aphrodisiakum gilt?“
„Oh ja“, bestätigte sie.
„Und bedeutet das, dass ich heute Nachmittag Glück haben werde?“, erkundigte er sich hoffnungsvoll.
„Wenn wir Zeit finden“, gestand sie ihm zu. „Ich muss wieder an die Arbeit. Peyton und Jason springen im Moment für mich ein, aber eigentlich habe ich Dienst.“
Einige Minuten später parkte Mack hinter Beths Haus.
„Hast du nie mit dem Gedanken gespielt, Rennfahrer zu werden?“, fragte sie beim Aussteigen.
„Nein, das ist zu harmlos. Ich liebe die Herausforderung einer Fahrt durch die Stadt in der Stoßzeit.“
„Du liebst alle Herausforderungen“, entgegnete sie, während sie die Haustür aufschloss.
„Stimmt.“
Beth stellte das Essen auf den Küchentisch und sah Mack forschend an. „Bin ich das für dich? Eine Herausforderung?“
„Nicht so, wie du es meinst“, erwiderte er ernsthaft.
„Wie dann?“
„Ich weiß nicht, ob ich es erklären kann. Bei dir ist es mir nicht darum gegangen, dein Herz zu gewinnen oder dich ins Bett zu bekommen, um mir etwas zu beweisen“, erwiderte er. „Irgendwie wollte ich ausprobieren, wie weit ich mich an dich binden kann, bevor Panik einsetzt.“
„Und?“, fragte sie.
„Bisher gab es noch keine Panik“, gestand er und war selbst überrascht.
„Worauf führst du das zurück?“, fragte sie angespannt.
Mack seufzte. „Ich weiß es nicht. Ich weiß es ehrlich nicht, aber ich werde es dir sagen, wenn ich dahinterkomme. Die möglichen Erklärungen jagen mir jedenfalls Angst ein.“
Als Beth am späten Nachmittag Tonys Zimmer betrat, fand sie zu ihrer Überraschung Mack vor. Sie hatte gedacht, er hätte sie nur im Krankenhaus abgesetzt, doch jetzt blätterte er in einem Comic, während Tony schlief.
„Bist du schwer am Lesen?“, neckte sie ihn. „Allmählich glaube ich, dass du nur herkommst, um dir Comics anzusehen.“
„Leider nein“, entgegnete er. „Du bist der Grund, Doc. Das solltest du nach unserem Gespräch von vorhin wissen.“
Sie wollte schon antworten, merkte jedoch, dass Tonys Augenlider zuckten. Er stellte sich nur schlafend. „Wir reden später darüber“, sagte sie zu Mack.
„Ach, Dr. Beth, gerade wenn es interessant wird“, klagte Tony.
„Ich dachte, du schläfst“, meinte Mack überrascht.
„Habe ich, aber dann bin ich aufgewacht.“ Tony lächelte Mack schelmisch an. „Ich wusste doch, dass du Dr. Beth magst. Das habe ich auch zu meiner Mom gesagt.“
„Weißt du, mein Junge, mein Liebesleben geht dich
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