JULIA COLLECTION Band 15
um die Spendengelder stehen“, antwortete sie. „Willst du wirklich, dass ich jetzt endlos darüber rede?“
„Ich könnte dir endlos zuhören“, versicherte er aufrichtig. „Du bist in deiner Arbeit sehr engagiert.“
„Du nicht?“
„Du selbst hast gesagt“, hielt er ihr vor, „dass Football nur ein Spiel ist.“
„Das war unfreundlich von mir. Wichtig ist letztlich nur, dass man seine Arbeit liebt. Und das trifft auf dich zu. Vielleicht lasse ich mich sogar irgendwann von dir zu einem Spiel mitnehmen, und dann erklärst du mir, warum so viele massig gebaute Männer auf dem Spielfeld hin und her rennen.“
Mack betrachtete sie ungläubig. „Du hast noch nie ein Footballspiel gesehen?“
„Noch nie.“
„Auch nicht im Fernsehen?“
„Nicht, wenn es sich vermeiden ließ.“
„Dann hast du ohne eigene Erfahrung so geringschätzig darüber gesprochen?“
„Ich fürchte, ja.“
Er schüttelte den Kopf. „Sollte es ein Footballbuch für blutige Anfänger geben, kaufe ich es dir. Wenn du einige Grundbegriffe gelernt und einige Spiele gesehen hast, sprechen wir wieder über deine Bildungslücke.“
„Gibt es auch eine Prüfung?“,fragte Beth lachend. „Ich schneide bei Prüfungen immer sehr gut ab.“
Er hörte den sinnlichen Unterton in ihrer Stimme und zog sie zu sich heran. „Wie wäre es denn jetzt mit einer solchen Prüfung? Bist du bereit?“
„Oh ja, sehr“, erwiderte sie sofort, und für den Rest der Nacht waren Football, die intrigante Tante Destiny und die Zukunft vergessen.
11. KAPITEL
Als Beth am nächsten Mittag die Cafeteria des Krankenhauses betrat, blickte sie in etliche schuldbewusste Gesichter. Jason versuchte hastig, die Tageszeitung unter dem Tisch zu verbergen. Drei Personen standen auf und hatten es plötzlich eilig.
Beth blieb mit Jason und Peyton zurück, trat zu Jason und riss ihm die Zeitung aus der Hand, bevor er sie wegstecken konnte. Sie fand jedoch nichts Bemerkenswertes, nur die Kolumne des schmierigen Klatschreporters Pete Forsythe. „Ihr lest Klatschgeschichten?“, fragte sie ungläubig. „Solltet ihr nicht lieber in medizinischen Zeitschriften blättern?“
„Das ist aber viel interessanter“, erwiderte Peyton amüsiert.
Der Hämatologe lächelte nur selten, und das weckte Beths Argwohn. Erstaunt warf sie einen Blick auf die Überschrift. „Stadtbekannter Frauenheld vermisst“, las sie murmelnd vor. „Na und?“, fragte sie die Männer dann laut.
„Hast du den ersten Absatz gelesen?“, entgegnete Jason.
Beth warf einen Blick darauf und bekam den Mund nicht mehr zu.
Playboy Mack Carlton, den man sonst an allen gesellschaft lich wichtigen Orten der Stadt mit Schönheiten am Arm antrifft, ist verschwunden. Hat eine heimliche Freundin ihn etwa aus dem Verkehr gezogen?
Nun, wir kennen die Antwort. Mighty Mack verbringt viel Zeit in einem Krankenhaus der Stadt, und er ist nicht dort, um sich untersuchen zu lassen. Eine gut aussehende, kluge Ärztin hat sein Interesse geweckt, und er umwirbt sie unter Ausschluss der Medien.
Bleiben Sie am Ball, liebe Fans von Mack. Wir werden als Erste berichten, wann der ehemalige Stürmer und derzei tige Miteigentümer der Mannschaft den ersten Touchdown in Sachen Ehe macht. Nach allem, was wir erfahren haben, wird es noch vor Beginn der Footballsaison so weit sein.
Beth fühlte, dass ihre Wangen glühten.
„Tut mir leid“, sagte Jason. „Ich hatte gehofft, dass du es nicht siehst. Ist doch nur ein alberner Artikel. Darüber brauchst du dich nicht aufzuregen.“
„So gut wie niemand liest diesen Mist“, betonte Peyton.
„Ihr habt ihn gelesen und vermutlich auch alle anderen in Washington und Umgebung“, erwiderte Beth grimmig. „Aber jetzt kann ich den Schaden wenigstens begrenzen.“
„Was willst du denn machen?“, fragte Jason.
„Ich werde Pete Forsythe nicht umbringen, falls ihr das denkt“, erwiderte sie kühl.
„Und du wirst auch nicht mit Mack brechen“, fügte Jason hinzu. „Ich hoffe, ihr bleibt noch die Footballsaison über zusammen, damit du mir Karten verschaffen kannst.“
„Wie aufmerksam von dir, dass du deine Interessen über meinen guten Ruf stellst“, bemerkte Beth spitz.
„Dein Ruf ist in Ordnung“, versicherte Peyton. „Dein Name wird nicht genannt, und nur wenige Leute wissen, um welche Ärztin es sich handelt.“
„Natürlich. Bloß ihr alle, Macks Familie und jeder, der uns zusammen gesehen hat. Dazu kommen ungefähr ein halbes Dutzend Restaurantchefs
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