JULIA COLLECTION Band 15
„Haben Sie mal so etwas ausprobiert?“
„Nein, bloß nicht“, wehrte er schaudernd ab, „aber Frauen reden ständig über diese Dinge. Ich dachte, das könnte Ihnen auch gefallen.“
„Wer weiß, vielleicht probiere ich es mal, sollte ich je einen freien Tag haben. Ich halte das allerdings für Geldverschwendung.“
„Sich verwöhnen zu lassen ist keine Geldverschwendung, schon gar nicht bei Ihrer Arbeit. Sie müssen besser für sich selbst sorgen.“
„Sind Sie vielleicht auf einer neuen Mission?“, fragte Beth spöttisch. „Reicht es nicht, Tony aufzumuntern? Versuchen Sie das jetzt auch bei mir?“
„Ja“, gestand er, „ich mache Sie zu meiner neuen Aufgabe.“
„Sie müssen sich bereits um eine ganze Footballmannschaft kümmern. Wie viele sind das? Elf Mann?“
„Ja, auf dem Platz“, erwiderte er lachend. „Auf der Bank sitzen noch mehr. Ich muss Ihnen unbedingt ein Buch mit den Grundregeln besorgen.“
„Das wäre sinnlos. Außerdem habe ich Sie auf Ihre wichtigsten Pflichten angesprochen, mit denen Sie genug zu tun haben.“
„Das ist nicht das Gleiche“, widersprach er. „Die Jungs haben ihre Trainer, die sich darum kümmern, dass sie richtig essen, ordentlich trainieren und fit bleiben. Wer kümmert sich um Sie?“
„Ich bin erwachsen und außerdem Ärztin.“ Sie schenkte ihm ein Glas Eistee ein. „Ich kann mich um mich selbst kümmern.“
„Und tun Sie das auch? Wann hatten Sie denn Ihren letzten freien Tag?“ Als Beth mit der Antwort zögerte, fügte er hinzu: „Zeitüberschreitung. Also ist das Wochen oder sogar Monate her.“
„Letzten Samstag hatte ich frei“, erwiderte sie und seufzte. „Aber gegen halb zwölf wurde ich ins Krankenhaus gerufen und konnte dann nicht mehr weg.“
„Genau das meine ich. Sie sind nicht unbesiegbar. Was ist denn, wenn Sie krank werden?“
„Ich werde nicht krank. Ihre Sorge ist überflüssig.“ Beth warf einen Blick in den Kühlschrank. „Rührei, pochierte Eier oder ein Omelett? Vorausgesetzt, der Käse ist nicht zu hart zum Reiben.“
Mack schüttelte den Kopf. „Wo ist Ihr Telefon?“
„Gleich hinter Ihnen an der Wand. Warum?“
Er tippte bereits eine Nummer aus dem Gedächtnis ein. „Haben Sie etwas gegen Fleisch?“
„Nein“, erwiderte sie. „Was machen Sie da?“
„Das sehen Sie doch. Was ist mit gebackenen Kartoffeln?“
„Die liebe ich.“
Mack nickte. „Hey, William, könnten Sie Filet Mignon, gebackene Kartoffeln mit saurer Sahne und Butter, Salat und zum Nachtisch etwas Sündhaftes aus Schokolade für zwei Personen zusammenstellen?“
„Selbstverständlich, Mr. Carlton“, erwiderte der Leiter eines Steakhauses von Carlton Industries in Georgetown. „Lieferung zu Ihnen?“
„Nein.“ Mack nannte Beths Adresse. „Geht das in einer halben Stunde?“
„Natürlich. Ich schicke alles sofort los.“
„Danke, William, Sie retten mir das Leben.“
„Gern geschehen, Sir.“
„Ach ja, noch etwas. Könnten Sie wenigstens bis morgen früh warten, ehe Sie Destiny anrufen und sie informieren?“
„Sir, ich informiere Ihre Tante nie“, erwiderte William geradezu beleidigt.
„Nicht offiziell“, bestätigte Mack, „aber sie schafft es stets, Ihnen alle gewünschten Auskünfte zu entlocken, nicht wahr?“
„Ihre Tante ist eine sehr kluge Frau“, bestätigte William lachend. „Die meisten Männer finden sie unwiderstehlich.“
„Unwiderstehlich oder nicht, sorgen Sie dafür, dass sie nichts erfährt, sonst verwandelt sie mein Leben in einen Albtraum.“
„Aber nur, weil ihr so viel an Ihnen und Ihren Brüdern liegt“, verteidigte William die ältere Dame. „Sie können froh sein, eine solche Frau zur Tante zu haben, und ich bin nicht sicher, dass einer von euch Brüdern das ehrlich zu schätzen weiß.“
„Ich nehme mir die Ermahnung pflichtschuldigst zu Herzen, William.“
„Das ist gut, Sir. Ihr Essen wird sofort losgeschickt.“
„War das William von William’s Steakhouse ?“, fragte Beth, als er auflegte. „Und er schickt Ihnen Essen innerhalb von dreißig Minuten?“
„Ja.“
„Und danach erstattet er Ihrer Tante Bericht? Sie leben wirklich in einer faszinierenden Welt.“
„Sie bietet gewisse Vorteile“, bestätigte er lächelnd. „Wahrscheinlich ist Ihre Familie ganz normal. Doch nicht so normal?“, hakte er nach, als er ihren Gesichtsausdruck nicht deuten konnte.
„Kommt darauf an, was man unter ‚normal‘ versteht“, antwortete sie ausweichend.
„Ich bin
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