JULIA COLLECTION Band 15
Destiny ist so etwas durchaus zuzutrauen.“
„Niemand braucht mir eine Frau zu kaufen“, entgegnete Mack verdrossen. „Normalerweise leide ich nicht unter Frauenmangel.“
„Aber keine von ihnen passt zu dir“, erklärte Destiny.
„Hören Sie gar nicht hin“, sagte Richards Frau Melanie zu Beth. „Ich habe mich schon darauf gefreut, Sie kennenzulernen.“
„Ach ja?“, bemerkte Beth bloß, weil sie überrascht war, dass Melanie Carlton überhaupt von ihr gehört hatte.
„Ich möchte Ihnen mein tief empfundenes Mitgefühl aussprechen.“
„Mitgefühl?“, fragte Beth verwirrt.
Melanie warf einen bedeutungsvollen Blick auf Destiny. „Wenn ich mich nicht irre, sind Sie das jüngste Opfer der Carlton-Dampfwalze. Sollte es Ihnen zu viel werden, wenden Sie sich an mich. Ich gebe Ihnen meine Nummer. Wahrscheinlich werde ich Sie nicht retten können, aber ich kann Ihnen Tipps für Ausweichmanöver geben.“
„Sie sprechen wohl aus eigener Erfahrung.“ Beth betrachtete Richards Frau schon jetzt als Freundin.
„Aus einer reichen und leidvollen Erfahrung“, betonte Melanie und blickte erneut zu Destiny.
„Ich wüsste nicht, worüber du dich beklagen könntest“, erwiderte Destiny vergnügt.
„Jetzt nicht mehr.“ Melanie hakte Richard unter. „Letztlich ist alles gut gelaufen, nachdem wir nachgegeben und Destinys Wünsche erfüllt haben.“
Mack wandte sich düster an seinen Bruder. „Was führt dich denn her? Seid ihr zufällig vorbeigefahren?“
„Wir wurden zum Dessert eingeladen“, erklärte Richard lächelnd.
„Wirklich?“ Mack sah seine Tante an. „Ich sagte, nur wir drei. War das so schwer zu verstehen?“
„Es ist mein Haus“, hielt sie ihm vor. „Ich kann deinen Bruder und seine Frau einladen, wann ich möchte. Und ich fand, die beiden sollten Beth endlich kennenlernen.“
„Hat Richard dir nicht erzählt, dass er den Köder geschluckt hat, den du ihm schon vor Wochen zugeworfen hast?“, fragte Mack. „Er kam sofort ins Krankenhaus, um Beth in Augenschein zu nehmen. Ich war überzeugt, er hätte dir gleich danach einen ausführlichen Bericht geliefert.“
„So?“, fragte Destiny überrascht. „Wie ist es denn dazu gekommen? Habe ich damals vielleicht eine unbedachte Bemerkung gemacht?“
„Er kam ins Krankenhaus, um sich aufzuspielen und sich über mich zu amüsieren“, erzählte Mack. „Offenbar hatte er erkannt, dass du dich in mein Leben einmischst, und er wollte selbst sehen, wie es läuft.“
Beth wandte sich an Melanie. „War es bei Ihnen auch so schlimm?“
„Schlimmer“, beteuerte Melanie. „Richard war nämlich Destinys erstes Opfer.“
Beth fasste sich an die Stirn, weil sie nicht geahnt hatte, dass die Dinge so schnell außer Kontrolle geraten würden. „Ich sollte jetzt ins Krankenhaus zurückfahren.“
„Ganz meine Meinung“, pflichtete Mack ihr bei und warf fast den Stuhl um, weil er so schnell aufstand.
„Du musst mich nicht begleiten“, wehrte Beth ab. „Mein Wagen steht vor der Tür.“
„Aber du fährst mit dem Ersatzreifen, und der ist kaum in bestem Zustand. Ich folge dir sicherheitshalber.“
„Nicht nötig“, wiederholte sie eigensinnig.
„Doch, es ist nötig“, widersprach er entschieden.
„Na gut“, lenkte sie ein, da er offenbar nicht nachgab, und wandte sich an Destiny. „Vielen Dank für das gute Essen, und ich entschuldige mich nochmals für die Verspätung. Die Sachen bringe ich Ihnen demnächst zurück.“
„Die sollten Sie doch behalten“, erinnerte Destiny.
„Das geht nicht“, entschied Beth. Keinesfalls wollte sie in der Schuld dieser raffinierten Frau stehen.
„Wie Sie meinen. Allerdings wäre es mir lieb, Sie würden noch bleiben. Es gibt Schokolade als Dessert, und ich habe gehört, die mögen Sie besonders.“
„Ich auch“, warf Melanie ein. „Ich esse Beths Anteil.“
„Und wahrscheinlich auch den von Mack“, fügte Richard hinzu. „Bevor ihr zwei geht, haben Melanie und ich noch etwas zu verkünden.“
Alle sahen die beiden erwartungsvoll an.
„Wir bekommen ein Kind“, erklärte Melanie strahlend.
„Glückwunsch, alter Freund!“, rief Mack und schlug seinem Bruder begeistert auf den Rücken.
Destiny liefen Tränen über die Wangen, als sie Melanie und ihren Neffen umarmte.
Melanie blinzelte Beth zu. „Das lenkt ein wenig von Ihnen ab. Verschwinden Sie schon, solange es noch geht.“
„Erst müssen wir anstoßen“, widersprach Destiny. „Ich hole moussierenden Apfelsaft
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