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JULIA COLLECTION Band 17

JULIA COLLECTION Band 17

Titel: JULIA COLLECTION Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MYRNA TEMTE ALISON LEIGH CHRISTINE RIMMER
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derartige Informationen zu entlocken. „Hat er gesagt, wann sie zurückkommt?“
    „Morgen früh.“
    „Gut, dann warten wir, bis sie wieder hier ist“, beschloss Brad. Kate brauchte eine Pause. Er brauchte auch eine. „Ich muss etwas essen, und der halbe Apfel, an dem du geknabbert hast, zählt nicht, Prinzessin. Danach nehmen wir uns den Rest des Nachmittags frei und spielen Touristen.“
    Sie senkte den Blick. „Wirklich?“
    „Wirklich.“
    Er führte sie zum Taxi, und sie protestierte nicht, als er dem Fahrer einen Namen nannte, der sich nach einem Restaurant anhörte. Wenig später hielten sie vor einem flachen Gebäude, vor dessen Eingang Leute Schlange standen. Brad zahlte, stieg aus und half ihr auf den Bürgersteig.
    „Wenn du hier essen willst, werden wir wohl bis zum Abend warten müssen“, sagte sie.
    Er schüttelte den Kopf und verzog den Mund zu einem überraschenden Lächeln. „Kein Problem. Vertrau mir.“
    Mit seinen breiten Schultern bahnte er ihnen einen Weg ins Gebäude, ohne auf die wütenden Blicke der Wartenden zu achten. Plötzlich standen sie in einem hohen, saalartigen Raum, und obwohl überall Geschirr klapperte und Leute sich laut unterhielten und lachten, hörte sie, wie jemand seinen Namen rief.
    Verblüfft starrte sie auf einen riesigen Schwarzen, der strahlend auf sie zueilte. „Brad, alter Freund!“ Der Hüne drückte Brad voller Herzlichkeit an sich, und staunend beobachtete Kate, wie der Mann ihn von den Füßen hob, als wäre Brad ein Fliegengewicht.
    Sie musste lächeln, als Brad ihm auf den Rücken klopfte. Dann wandte der Fremde sich ihr zu und streckte eine riesige Hand aus. Doch als sie die Hand zaghaft ergriff, war seine Berührung sanft.
    „Kate Stockwell“, stellte Brad vor. „Und dieser hässliche Riese hier ist Tommy Morton. Ein alter Freund von mir und Besitzer dieser Spelunke.“
    „Kate.“ Tommy sah sie an, warf Brad einen Blick zu, und sie wusste, dass er ihren Namen nicht zum ersten Mal gehört hatte. Vermutlich in keinem sehr schmeichelhaften Zusammenhang, dachte sie.
    „Hast du einen Tisch für uns, Tommy?“, fragte Brad.
    „Für dich immer.“ Brad sah sich nach einer Kellnerin um, die gerade einen Tisch abräumte. „Der gehört meinem Kumpel Brad und seiner hübschen Lady“, rief er ihr zu.
    Kate wollte protestieren, doch die beiden Männer achteten nicht auf sie, also zuckte sie die Achseln und folgte ihnen.
    Die Düfte, die aus der offenen Küche drangen, waren verlockend, und ihr Magen ließ keinen Zweifel daran, dass sie Hunger hatte. Als sie saßen, reichte Tommy ihr mit einem milden Lächeln eine Speisekarte, bevor er Brad ansah. „Was bringt dich in diese Gegend, Kumpel? Ich dachte, zusammen mit dem Alkohol hättest du auch Boston abgeschworen.“
    Kate sah Brad an, dass er sich alle Mühe gab, ihrem Blick auszuweichen.
    Tommy zog die Augenbrauen auch. „Oh, ich bin wohl mal wieder ins Fettnäpfchen getreten.“
    Brad schüttelte den Kopf. „Es ist kein Geheimnis.“
    Aber für Kate war es eins. Brad hatte nie viel getrunken, dazu war er viel zu beherrscht gewesen. Doch offenbar gab es vieles, was sie über ihn nicht wusste.
    „Wie geht’s deiner Frau?“, fragte er ihren Gastgeber.
    Tommy grinste. „Die ist schwanger. Nummer drei kommt in zwei Monaten. Es ist toll, Vater zu sein, Brad. Du solltest es auch mal probieren, bevor du zu alt dazu bist.“
    Brad lächelte, und Kates Appetit verflog.
    „Und was führt dich nach Boston?
    „Nur ein Fall.“
    Nur ein Fall. Nur jemand, den er mal gekannt hatte. Nur eine ungewollte Tochter. Nur die nutzlose Hülle einer Frau.
    „Kate?“
    Sie hob den Blick von der Speisekarte und spürte, dass sie ihre Fingernägel in die Handfläche bohrte. „Wie?“
    „Wollt ihr bestellen?“, fragte Tommy. „Alles, was euer Herz begehrt, ob es auf der Karte steht oder nicht. Nichts ist zu gut für meinen Freund Brad und seine hübsche Lady.“
    Kate atmete aus. Tommy war einfach zu freundlich, um sich nicht von ihm anstecken zu lassen. Trotzdem war sie nicht sicher, ob sie jetzt etwas essen konnte. „Einen Weizentoast und einen Cappuccino, bitte.“
    Ihr entging nicht, wie Brad eine Augenbraue hochzog.
    „Du brauchst Proteine, Katy“, mahnte er. „Wir nehmen Eier dazu. Ein Omelett.“
    „Geht klar.“ Tommy eilte davon.
    „Ich will kein Omelett.“
    „Warum nicht? Du liebst Omelett. Tommy macht tolles Omelett.“
    „Ich liebe es nicht mehr.“
    „Seit wann das denn?“ Er musterte sie.

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