JULIA COLLECTION Band 17
danach.“
„Dann warst du verletzt. Jack hat gesagt …“
„Was?“
„Dass er nichts über dich finden konnte. Nicht mal im Polizeibericht. Nur, dass du am Steuer gesessen hast, sonst nichts.“
Caines Werk, dachte Brad bitter. Aber wenigstens war es nicht Jack gewesen. Den er einst für seinen Freund gehalten hatte. Den er noch immer respektierte.
Er rieb sich das Gesicht. „Wenn es keine Informationen über mich gab, dann deshalb, weil jemand dafür gesorgt hat.“
„Jack hat mit den Ärzten und Schwestern in der Notaufnahme gesprochen. Er hat sogar in der Wohnung nachgesehen, aber du warst nicht da.“
„Du glaubst, dass ich lüge.“
„Nein!“
Er murmelte einen Fluch. „Dein Vater stand in der Tür deines Krankenzimmers und erklärte mir, dass du mich nicht sehen wolltest. Dass ich dich in Ruhe lassen sollte. Dass du unsere Verlobung beendet hättest.“
„Nein. Das hätte Daddy nie getan. Er …“
„Er was? Komm schon, Kate. Mach die Augen auf.“
„Aber er wusste, dass ich dich heiraten wollte“, murmelte sie fast unhörbar.
„Und er wollte, dass du eine bessere Partie machst“, entgegnete Brad. Er war Caine Stockwell ab und zu über den Weg gelaufen, und der Mann hatte kein Geheimnis aus seiner Abneigung gemacht. „Er wollte, dass du jemanden aus euren Kreisen heiratest. Jemanden, der eurer Familie nützt. Er hatte schon immer versucht, dich mit Hamilton zu verkuppeln. Genau wie der Richter. Weißt du nicht mehr, wie oft wir zu dritt losziehen mussten, weil der Richter etwas zu Ham gesagt hatte.“
„Aber du und Hamilton … wart Freunde.“
„Wir sind praktisch zusammen aufgewachsen. In seinem reichen Elternhaus, in dem meine Mutter als Köchin arbeitete. Aber wir waren Freunde, die genau wussten, dass sie beide hinter dir her waren.“
Kate schüttelte den Kopf. Sie wollte es nicht glauben. Konnte es nicht. „Nein, nein. Das ist unmöglich. Was hätte Dad davon haben sollen, mich mit ihm zusammenzubringen?“
„Verdammt, Kate. So naiv bist du doch nicht.“
„Aber Hamilton hatte noch nicht mal seine Zulassung als Anwalt“, widersprach sie. „Warum, um alles auf der Welt …
Oh, sein Vater! Richter Orwell.“ Sie sah auf. Ihr Blick war voller Schmerz. „Daddy wollte einen Richter in der Tasche haben, nicht wahr? Das war das Einzige, das er noch nicht hatte. Und ein Schwiegersohn, der sich auf Schürfrechte spezialisierte, war auch nicht zu verachten.“
Brad hatte nichts hinzuzufügen. Die angespannte Stille dauerte immer länger. Und vor seinen Augen schien Kate jegliche Kraft zu verlieren. Er umklammerte den Hocker mit beiden Händen, um nicht nach ihr zu greifen.
„Es wird immer besser, was?“, meinte sie schließlich dumpf. „Mein Vater. Caine Stockwell. Meister der Manipulation. Du hast ihm geglaubt. Ich habe ihm geglaubt.“ Ihre Lippen zitterten. „Was ich wollte, war ihm egal.“
Er legte seine Hände auf ihre. Sie waren eiskalt. Er sah ihr an, wie sie darum kämpfte, nicht die Fassung zu verlieren. Stark zu bleiben. Kate Stockwell zu sein.
Er ließ die Hände an ihren Armen nach oben gleiten, legte sie um ihre Schultern und zog sie an sich. Auf seinen Schoß.
Sie schluchzte auf, und er drückte ihren Kopf an seine Schulter. „Es ist alles gut, Katy.“
„Nichts ist gut“, flüsterte sie. „Seit Jahren nicht.“
Er strich über ihr Haar. Über den Rücken. „O Katy.“
Sie schluckte. Ihr Körper bebte. „Lass es heraus“, murmelte er. „Teil es mit mir.“
„Ich kann nicht, Brad. Ich kann einfach nicht.“ Sie hob den Kopf und sah ihn an. Seine Augen schimmerten.
Und dann presste er die Lippen an ihre Stirn. „Es ist gut.“ Er küsste ihre Augen. „Ich bin bei dir.“
Aber das war er nicht. Nicht wirklich. Erst jetzt wurde ihr bewusst, wie sehr sie sich danach sehnte. Wie sehr sie ihn all die Jahre hindurch vermisst hatte. Dann fühlte sie seinen Mund auf ihrem … und war verloren.
Tränen rannen über ihre Wangen, ihre Lippen öffneten sich ihm, und sie flüsterte seinen Namen.
Er hob den Kopf, sah ihr in die Augen und strich ihr eine Träne von der Wange. „Katy. Was zum Teufel tun wir hier?“
„Ich weiß es nicht.“ Sie seufzte. „Und es ist mir auch egal.“
Er nahm ihren Kopf zwischen seine Hände und schob die Finger durch ihr Haar. „Ich bin verrückt nach dir.“
„Es tut mir leid.“ Ihr Gesicht war tränenfeucht. „So vieles tut mir leid. O Brad, ich wünschte …“
Er unterbrach sie, indem er sie
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