JULIA COLLECTION Band 17
über die unterschiedlichsten Themen, aber kein einziges Mal fragte er sie, ob es schon eine Nachfolgerin für sie gab.
Am Montag, Dienstag und Mittwoch aß Hannah mit Cord, Kate und Jack zu Abend. Am Mittwoch berichtete Jack, dass er mit zwei alten Freunden von Caine gesprochen hatte. Beide hatten ihm nichts Näheres über den tragischen Unglücksfall erzählen können. Also hatte er im Gerichtsarchiv nach den Sterbeurkunden von Brandon und Madelyn Stockwell gesucht. Ohne Erfolg.
„Und da ich schon mal dort war, wollte ich mir die Dokumente über den Landkauf ansehen.“
„Du wolltest“, sagte Cord.
„Ja. Das Gerichtsgebäude von Grandview County ist 1912 bis auf die Grundmauern abgebrannt. Sämtliche Urkunden wurden vernichtet.“
„Großartig“, erwiderte Cord finster.
„Ich mache weiter.“ Jack wirkte erschöpft. „Auch wenn es nicht so aussieht, als würde ich etwas finden.“
Am Dienstagmorgen kam Cord wie immer um sieben ins Kinderzimmer. Er gab Becky die Flasche, zog sie um und teilte Hannah mit, dass er nach Houston fliegen würde.
„Ein Arbeitsessen“, erklärte er. „Also werde ich morgen früh die erste Maschine zurücknehmen.“
Morgen ist Freitag, dachte sie. Schon. Heute oder morgen würde sie das neue Kindermädchen finden müssen. Morgen Abend wollte sie wieder zu Hause sein, um am Montag wieder an ihrem Schreibtisch im Jugendamt zu sitzen.
„Kommen Sie mit“, sagte er völlig unvermittelt.
Ihr eben noch bleiernes Herz schien hoch in ihrer Brust zu schweben. Natürlich. Warum hatte sie nicht daran gedacht. Becky und sie konnten ihn begleiten. Er richtete sich auf und nahm den Blick von seiner Tochter. „Sie brauchen nicht viel einzupacken. Nur für eine Übernachtung. Wir nehmen die Cessna. Die hat Druckausgleich. Der Flug wird Becky nichts ausmachen.“
Sie starrte auf seinen Mund. „Cord …“
„Nein. Sie kommen mit.“
„Das ist wirklich …“
„Wirklich was?“
„Keine gute Idee.“
Er fluchte herzhaft. „Es ist eine großartige Idee. Die einzig mögliche.“ Er machte einen Schritt auf sie zu. „Fangen Sie an zu packen.“
Sein Blick war eine einzige Versuchung. „Nein, wirklich, ich …“
„Sie wollen mit. Ich sehe es Ihnen an.“
„Was ich will, steht hier nicht zur Debatte.“
„Doch. Was hindert Sie daran?“ Er antwortete für sie. „Nichts.“
„Aber …“
„Nichts“, wiederholte er und machte noch einen Schritt auf sie zu. „Sagen Sie einfach Ja.“
„Nein.“ Sie wich zwei Schritte zurück. „Cord, bitte. Hören Sie auf. Ich kann nicht. Ich habe heute Bewerbungsgespräche.“
„Sagen Sie sie ab.“ Er ging weiter auf sie zu.
Und sie wich immer mehr zurück. „Nein, das werde ich nicht. Mir bleibt nicht mehr viel Zeit, Cord. Ich muss am Montag wieder arbeiten.“
„Sie arbeiten schon. Für mich.“
Sie ging rückwärts durch die Tür ins Spielzimmer. Er folgte ihr.
„Cord, bitte. Ich habe nur noch ein paar Tage. Ich kann nicht einfach nach Houston fliegen.“
Er blieb nicht stehen. „Doch, das können Sie. Wie viel wollen Sie dafür? Nennen Sie mir Ihren Preis.“
Sie hob eine Hand. „Halt.“
Er erstarrte mitten im Spielzimmer, genau wie sie. Zwischen ihnen lag etwa ein Meter.
Hannah wurde bewusst, dass sie den Atem anhielt. Langsam stieß sie ihn aus. „Es ist nicht das Geld, das wissen Sie genau.“
„Was zum Teufel dann?“
„Cord. Es ist unsere Abmachung. Wir dürfen nicht vergessen, dass das hier nur eine Übergangslösung ist.“
„Doch, wir dürfen.“ Seine Stimme war leise und eindringlich. „Sie können hierbleiben. Ich will ohnehin nicht, dass eine andere Frau mein kleines Mädchen großzieht. Und Sie wollen Becky nicht verlassen.“
Was er nicht aussprach, hing zwischen ihnen in der Luft. Und Sie wollen auch mich nicht verlassen.
Sie schüttelte den Kopf. „Es wird wehtun, sehr sogar, aber ich werde es überleben.“
„Verdammt, geben Sie es doch zu. Sie wollen gar keine Nachfolgerin.“
„Bitte, hören Sie auf, mir zu sagen, was ich will.“
Er wagte einen weiteren Schritt auf sie zu.
„Halt“, flüsterte sie.
Aber dieses Mal ignorierte er es. Er machte den letzten Schritt, bis er direkt vor ihr stand und ihr tief in die Augen schaute. „Packen Sie zwei Taschen, eine für sich selbst und eine für Becky. Sie kommen mit nach Houston.“
„Nein, Cord. Es tut mir leid.“
Er hob beide Hände.
Ihr Herz schlug immer schneller.
Sie sah ihm an, was passieren würde. Sie las es in
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