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JULIA COLLECTION Band 20

JULIA COLLECTION Band 20

Titel: JULIA COLLECTION Band 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DIXIE BROWNING
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machte es doch sehr viel mehr Spaß. Daisy hatte eine Menge über ihren Körper gelernt, worüber sie in ihrer Ausbildung kein Wort gehört hatte. Doch über das alles konnte sie auch morgen noch nachgrübeln. Auf dem Weg zu Marty würde sie an der Bank vorbeikommen, dort konnte sie also auch gleich die Hausschlüssel abgeben.

12. KAPITEL
    Leise fluchend schaltete Kell sein Handy aus und warf es neben sich auf den Beifahrersitz. Hatte dort etwa schon wieder ein Hurrikan gewütet? Die Nummer war doch noch aktiv gewesen, als er sich seinen Flug gebucht hatte.
    Fast wäre er zurückgefahren, um nachzusehen, was Daisy jetzt wieder für ein Spiel spielte.
    Hatte er ihr geschrieben, er wäre Anfang der Woche wieder zurück? Oder hatte er nur gesagt, er werde bald zurück sein? Insgeheim beschlich ihn das Gefühl, dass er es irgendwie vermasselt hatte. Briefe schreiben war noch nie seine Stärke gewesen. Er hatte bestimmt die Hälfte von Daisys Einkaufszetteln verbraucht, bis er überzeugt gewesen war, den richtigen Ton getroffen zu haben. Nichts Schwülstiges, denn das passte nicht zu ihm, aber auch nicht zu kühl, denn seine Gefühle waren alles andere als das. Letztendlich hatte er sich für eine sachliche Version entschieden. Wenn er erst alles in Ruhe überdacht hatte, würde er auch seine Gefühle besser ausdrücken können.
    Aber hätte es geschadet, das Wort „Liebe“ zu benutzen? Benutzten die Menschen es nicht dauernd? Andererseits wäre ihm eine Unterschrift wie „In Liebe, Kell“ sehr schwergefallen. Daran wollte er lieber gar nicht denken und es schon gar nicht unter einen Brief setzen.
    Und erst recht nicht aussprechen.
    Marty zeigte Daisy, wo sie ihre Sachen verstauen konnte, und blieb dann an der Tür stehen, während Daisy auspackte. „Er ist also aufgestanden und einfach weggefahren? So ohne jede Vorwarnung? Bist du sicher, dass er nicht einfach unterwegs ist, um nach weiteren familiären Wurzeln zu suchen?“
    Faylene kannte die Wahrheit, denn sie war dabeigewesen, als Daisy die Nachricht gelesen hatte. Doch ihren Freundinnen hatte Daisy nicht erzählt, dass Kell für immer fort war. „Nein, für ihn gibt es hier nichts mehr zu tun. Er hat herausgefunden, was er wissen wollte, und deshalb brauchte er nicht länger zu bleiben.“
    „Aber was ist denn gestern zwischen euch geschehen? Ich habe doch gesehen, wie ihr in trauter Zweisamkeit von der Kirche weggegangen seid.“
    „Hallo! Jemand zu Hause?“ Sasha kam mit einem Schwall kalter Luft und in einer Wolke teuren Parfüms zur Haustür herein.
    „Wir sind im Gästezimmer“, rief Marty zurück. „Komm her zu uns.“
    „Ich habe versucht, im Haus anzurufen, aber da ist das Telefon bereits abgestellt. Daisy, wolltest du nicht erst morgen ausziehen?“
    „Ich habe nicht damit gerechnet, dass alles so schnell abgestellt wird. Normalerweise muss man doch tagelang warten, bis ein Techniker geschickt wird.“
    „Ja? Ich dachte, das können sie jetzt alles machen, ohne dass jemand kommen muss.“ Sasha ließ sich auf das Gästebett fallen, wodurch ein Stapel frisch gewaschener Kittel umfiel, den Daisy gerade ausgepackt hatte. „Hey, falls die Historische Gesellschaft irgendwas von den Möbeln loswerden will, bin ich daran interessiert. Einer meiner Kunden hat sich gerade ein Anwesen am Strand zugelegt und will jetzt, dass es so aussieht, als sei es schon seit Generationen im Besitz seiner Familie. Wo ist eigentlich Kell abgeblieben?“
    Warnend schüttelte Marty den Kopf, doch Daisy wollte diesem Thema gar nicht ausweichen. „Er ist heute Morgen abgereist, noch bevor ich aufgewacht bin.“
    Verwundert riss Sasha die Augen auf. „Aber er kommt doch zurück, oder?“
    „Wer weiß?“ Daisy hob die Schultern. „Mit einem Erbteil braucht er nicht zu rechnen. Harvey hat in seinem Testament alles sehr genau zugeteilt.“
    „Ja, aber …“ Sasha blickte kurz zu Marty und sprach dann aus, was beiden Frauen auf der Zunge brannte: „Ich dachte, du und Kell, ihr wärt … du weißt schon.“
    Daisy reckte sich und kämpfte gegen die Tränen an. „Ich muss noch meine restlichen Sachen aus meinem Apartment holen. Möchte mir jemand helfen?“
    Kell betrachtete die Abfluganzeigetafel, auf der ein Flug nach dem anderen gestrichen wurde, weil eine Gewitterfront sich Oklahoma näherte. Dann schaute er auf seine Uhr. Er verspürte ein Brennen im Magen und fragte sich, ob er vielleicht ein Magengeschwür bekam. In seiner Eile, zum Flughafen zu kommen, hatte

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