Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Julia Collection Band 21

Titel: Julia Collection Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
Vom Netzwerk:
begann die Shampooflaschen zu sortieren, als hinge ihr Leben davon ab. In gewisser Weise traf das sogar zu, denn je beschäftigter sie sich hielt, desto weniger Gelegenheit zum Grübeln hatte sie. Sie wusste selbst, dass sie Ringe unter den Augen hatte und nicht besonders gut aussah. Sie schlief schlecht und hatte keinen Appetit. Obwohl sie schrecklich unglücklich war, wollte sie sich nicht in Selbstmitleid suhlen, daher tat sie ihr Bestes, um sich so normal wie möglich zu geben.
    Was geschehen war, war geschehen. Es lag jetzt zwei Wochen zurück, seit sie aus der Schweiz geflohen war. Sieben Tage lang war Roel der Mittelpunkt ihres Lebens gewesen, und nun war das für immer vorbei, und sie würde lernen müssen, damit zu leben.
    „Dein Elfuhrtermin ist da“, flüsterte Sally. „Es ist ein äußerst gut aussehender Typ. Mensch, hast du ein Glück.“
    Hillary blickte auf und schnappte erschrocken nach Luft. Mitten im Raum stand Roel. Er trug einen dunkelblauen Designeranzug, der seine athletische Figur betonte, und sah sich prüfend um. Dann richtete er den Blick auf Hillary und ging auf sie zu.
    „Bist du mein Elfuhrtermin?“, fragte sie leise.
    Er nickte und betrachtete sie von oben bis unten. Unwillkürlich wurde sie sich ihrer Kleidung bewusst, die aus einem weißen T-Shirt, abgeschnittenen schwarzen, tief auf den Hüften sitzenden Cargopants und Stiefeln mit zehn Zentimeter hohen Absätzen bestand. Roels intensiver Blick erinnerte sie daran, wie nahe sie und Roel sich gekommen waren. Doch so wie jetzt hatte er sie noch nie angesehen. Sie spürte, dass an ihm etwas anders war, wusste aber nicht, was. Sie wusste nur eines: Sie schämte sich.
    „Wir müssen uns irgendwo unterhalten“, erklärte er kühl und ruhig.
    „Ich … ich arbeite“, sagte sie stockend.
    „Gut, dann hast du wohl kein Problem damit, wenn deine Angestellten und Kunden hören, was ich dir zu sagen habe. Zunächst muss ich gestehen, dass ich nicht besonders beeindruckt bin von dem Unternehmen, das du mit meinem Geld aufgebaut hast.“
    Hillary zuckte zusammen. Doch erst einen Sekundenbruchteil später begriff sie, was seine Worte zu bedeuten hatten. Wenn Roel sich an ihr Arrangement erinnerte, konnte er nicht mehr an Amnesie leiden. Nachdem sie die Schweiz verlassen hatte, musste er seine Erinnerung an die vergangenen fünf Jahre zurückgewonnen haben. Obwohl sein Arzt genau das vorausgesagt hatte, erschütterte sie die Erkenntnis, dass Roel nun alles wusste, was zwischen ihnen passiert war.
    Nervös wandte sie sich an Sally und bat sie, ihre Termine bis zum Mittag zu übernehmen.
    „Wir können uns oben unterhalten“, erklärte sie Roel angespannt. „Wann kam deine Erinnerung zurück?“
    „Nachdem du fort warst. Das half wahrscheinlich. Schließlich hast du mich ein Leben führen lassen, das nicht meines war.“
    Dieser Hieb saß. „Ich bin überrascht, dich hier zu sehen“, gestand sie, während sie die Tür zu ihrer Wohnung aufschloss. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass du mich wiedersehen willst.“
    Roel schwieg und warf die Tür hinter sich zu. Der Flur war eng und dunkel. Hillary wich in die Wohnküche zurück. Roel musterte die abgenutzten Möbel und die allgemeine Schäbigkeit der Wohnung. Seine Miene verriet Widerwillen.
    „Du bist noch ärmer, als ich angenommen hatte. Diese Wohnung ist ein Dreckloch“, stellte er grimmig fest. „Als meine törichte Tante Bautista während meines Krankenhausaufenthaltes Kontakt zu dir aufnahm, muss die Versuchung, von meinem Unglück zu profitieren, einfach zu groß gewesen sein …“
    „So war es nicht!“ Hillary war erschüttert von dem Vorwurf. „Wie kannst du so etwas sagen? Alles, worum ich mir Sorgen gemacht habe, warst du! Ich dachte, du würdest sterben!“
    Roel nahm einen Brief vom Tisch, las ihn und schnitt ein Gesicht. „Du hast Schulden.“
    Hillary riss ihm den Brief aus der Hand. Es war ihr unendlich peinlich, dass er wusste, dass sie ihr Konto überzogen hatte. „Kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten!“
    „Alles, was dich betrifft, ist meine Angelegenheit. Es tut gut, das zu wissen“, erklärte er beunruhigend sanft.
    Hillary hatte keine Ahnung, worauf er hinauswollte. Sie war ohnehin nur darauf bedacht, sich gegen die Anschuldigung zu verteidigen, sie sei lediglich in die Schweiz gereist, um sich auf seine Kosten zu bereichern. „Lass mich wenigstens erklären, weshalb ich mein Konto überzogen habe. Ich habe nämlich ein Vermögen für

Weitere Kostenlose Bücher