Julia Collection Band 21
bedeutete. So sah er sie: ein Nichts und Niemand. Nun, was hatte sie erwartet? Zärtliche Zuneigung? Für die kurze Zeitspanne einer Woche hatte sie ihn in dem Glauben gelassen, er würde etwas für sie empfinden, und entsprechend hatte er sich verhalten.
Doch diese angenehme Zeit war nun vorbei.
Entschlossen, nicht zu zeigen, wie verletzt sie war, kam sie auf das Thema zurück. „Dr. Lerther warnte mich, dir etwas zu erzählen, was dich aufregen könnte.“
„Also hast du mich glauben lassen, ich sei verheiratet? Ist dir nicht in den Sinn gekommen, dass das aufregende Neuigkeiten sind für einen Mann, der sein Junggesellendasein bisher in vollen Zügen genossen hat?“, konterte Roel.
„Vermutlich weißt du deine Freiheit richtig zu schätzen, jetzt, da du weißt, dass du sie nie verloren hattest …“
„Ich habe sie nicht verloren. Du hast sie mir genommen.“ Sein Blick war voller Verachtung. „Du hast dich als meine Frau ausgegeben, und jetzt kursieren Gerüchte, ich sei ein verheirateter Mann. Da ich das genau genommen auch bin, kann ich derartiges Gerede nicht einmal dementieren. Außerdem ist es den Paparazzi ja schon gelungen, ein Foto von dir zu veröffentlichen.“
„Das alles tut mir wirklich leid“, sagte sie aufrichtig. „Ich verstehe ja, welchen Eindruck du von mir haben musst …“
„Ich will deine Entschuldigungen nicht hören“, unterbrach Roel sie barsch. „Du hast mein geordnetes Leben völlig auf den Kopf gestellt. Deinetwegen habe ich mit meiner Geliebten Schluss gemacht.“
„Du hast was getan?“ Hillary sah ihn mit großen Augen an.
„Diese gut aussehende Brünette … sie war meine Geliebte. Ich habe sie verlassen, weil du mir gegenüber so getan hast, als wären wir verheiratet.“
Hillary schloss die Augen. Diese gut aussehende Brünette. Wie hatte sie jemals annehmen können, ein Mann wie Roel Sabatino würde sein Bett mit keiner anderen Frau teilen? Wie hatte sie nur so naiv sein können?
„Der Platz in meinem Bett ist momentan also frei, daher wirst du ihn einnehmen.“
„Wie bitte?“
„Du kommst mit mir zurück in die Schweiz.“
„Warum sollte ich das tun?“
„Weil ich dir keine Wahl lasse. Hast du mir eine gelassen, als du mir weisgemacht hast, ich würde eine Bilderbuchehe führen?“, entgegnete er.
Hillary war völlig perplex. „Mir fällt kein einziger guter Grund ein, weshalb ich mit dir in die Schweiz zurückkehren sollte.“
„Ich will dich benutzen, so, wie du mich benutzt hast, um dich fallen zu lassen, sobald du mich langweilst“, erklärte er kalt.
Sie lachte ungläubig. „Das ist nicht dein Ernst …“
„Ich habe uns zum Mittagessen bei deiner Schwester angemeldet, also solltest du anfangen zu packen.“
„Wie können wir uns zum Mittagessen mit Emma treffen? Sie ist in der Schule, meilenweit außerhalb Londons.“
„Während wir uns unterhalten, wird sie zu diesem Zweck hierher gefahren.“
„Aber wie … ich meine, wozu willst du ein solches Treffen?“
„Ich hatte ausgezeichnete Gründe“, erwiderte er. „Glaubst du vielleicht, du bist die Einzige, die schmutzige Tricks kennt? Ich bin ein Meister der Manipulation. Emma denkt, wir feiern Versöhnung, und ist ganz begeistert von der Neuigkeit. Du wirst also viel lächeln und aufgeregt plappern müssen.“
„Wie hast du überhaupt Kontakt mit meiner Schwester aufgenommen?“, fragte sie verstört.
„Sie rief mich diese Woche in meinem Stadthaus an und entschuldigte sich sehr rührend für ihre Feindseligkeit mir gegenüber bei unserer Hochzeit.“
„O nein …“ Hillary stöhnte, denn ihr wurde klar, dass sie selbst die Schuld daran trug, dass Emma Kontakt mit Roel aufgenommen hatte. Seit ihrer Rückkehr aus der Schweiz hatte Hillary nur mit ihrer Schwester telefoniert und war dabei allen Fragen nach ihrer Beziehung zu Roel ausgewichen. Sie hatte weder die Wahrheit sagen können, noch hatte sie es über sich gebracht zu lügen. „Ich habe ihr nie erklärt, weshalb wir geheiratet haben, weil ich … Angst hatte.“
„Dass sie vor einer Schwester, die einen Mann des Geldes wegen heiratet, ihre Achtung verlieren könnte?“, meinte Roel mit grausamer Treffsicherheit. „Du wirst erleichtert sein zu erfahren, dass ich ihr die Illusionen gelassen habe. Sie berichtete mir, wie aufgewühlt sie sei, weil wir anscheinend wieder getrennt lebten, und fragte mich, ob sie daran die Schuld habe.“
„Und was hast du gesagt? Dass wir uns versöhnen?“
„Das stimmt ja
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