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Julia Collection Band 21

Titel: Julia Collection Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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zwei Last-Minute-Flüge in die Schweiz und wieder zurück ausgegeben. Außerdem hatte ich Extraausgaben für Mitarbeiter, die mich während meiner Abwesenheit vertreten mussten. Mein Budget lässt solche Extravaganzen nicht zu.“
    Unbeeindruckt zog Roel eine Augenbraue hoch. „Ist Armut deine einzige Entschuldigung dafür, dass du die Gelegenheit ergriffen hast, in mein Bett zu hüpfen?“
    Sie ballte die Hände zu Fäusten. „Du hast mich in dieses Bett gezerrt …“
    „Oh, klar, du hast dich ja auch ganz schön gewehrt.“ Seine Verachtung traf sie tief. „Du bist eine hinterhältige kleine Betrügerin und wusstest genau, was du tust. Nur durch den Vollzug der Ehe konntest du sicherstellen, dass dir eine beträchtliche Scheidungsabfindung zusteht.“
    Hillary war blass geworden. Sie fühlte sich durch seinen Verdacht schrecklich gedemütigt. „Ich werde weder jetzt noch irgendwann Ansprüche gegen dich geltend machen. Ich weiß nicht, weshalb du so von mir denkst. War es denn solch ein Verbrechen von mir, dass ich dich sehen wollte, als ich von deinem Unfall erfuhr? In meinem Brief habe ich dir doch erklärt, wie leid es mir tut …“
    Roel lachte spöttisch. „Du meinst die vier Zeilen? Selbst da konntest du mir die Wahrheit nicht sagen oder das Ausmaß deines Betrugs gestehen. Du hast dich einfach ohne eine Erklärung aus dem Staub gemacht.“
    „Ich wusste nicht, was ich sagen sollte“, verteidigte sie sich.
    „Ich sollte nicht erfahren, dass ich das Bett mit einer verlogenen kleinen Hure geteilt hatte, wie?“
    „Nenn mich nicht so!“, fuhr sie ihn wütend an.
    „Du warst spitze. Du wusstest, wie du dir einen Weg in mein Herz erschleichen konntest. Eine ganze Woche lang hast du mich mit Sex abgelenkt, jedes Mal, wenn ich eine unangenehme Frage stellte!“
    Wütend und verletzt griff Hillary nach dem Becher, der auf dem Tisch stand, und warf ihn nach Roel. „So war es nicht!“
    Er rührte sich nicht, als wäre es unter seiner Würde, sich zu ducken. Der Becher zerschellte links neben ihm an der Wand. „Du wirst kindisch, sobald du dich in die Enge getrieben fühlst. Aber das beeindruckt mich nicht im Geringsten. Tränen übrigens auch nicht …“
    „Ich weine nicht deinetwegen!“, schrie Hillary ihn an. „Du müsstest mich schon foltern, um mich zum Weinen zu bringen!“
    „Tränen ärgern mich ebenso wie Gefühlsausbrüche und fliegendes Geschirr. Aber mach dir ruhig Luft, denn wenn du dich noch einmal öffentlich lächerlich machst, werde ich sehr wütend.“
    Sie stutzte. „Wovon redest du?“
    Roel zog etwas aus der Innentasche seines teuren Jacketts und warf es auf den Tisch. Es war ein Zeitschriftenausschnitt, ein Foto von einer weinenden Frau, die, wie sie mit Entsetzen erkannte, sie selbst war. Es war am letzten Tag in der Schweiz aufgenommen worden, als sie den Flughafen in Lugano betrat. Den Fotografen hatte sie nicht einmal bemerkt. Unter dem Foto standen mehrere Zeilen in Französisch.
    „Was steht da?“, wollte sie wissen.
    „‚So viel Geld und trotzdem traurig‘“, übersetzte Roel.
    Hillary verschränkte die Arme vor der Brust. „Tja, tut mir leid, wenn ich dich in Verlegenheit gebracht habe, aber das beweist ja wohl, wie aufgewühlt ich wegen der Situation war, in die wir geraten waren.“
    Roel bedachte sie mit einem kühlen Blick. „Wir? Wer hat denn diese Situation herbeigeführt? Wer hat denn behauptet, meine Frau zu sein? Wer hat sich einen Weg in mein Haus erschwindelt und sich mein Vertrauen erschlichen?“
    Hillary ließ die Arme sinken. „Versteh doch bitte, dass ich zu tief in die Sache hineingeraten bin. Als ich in die Schweiz kam, nahm ich an, du wärst schwer verletzt, und wollte dich sehen. Ich dachte, du hättest nach mir gefragt.“
    „Warum, zum Teufel, hätte ich nach einer Frau fragen sollen, die ich seit fast vier Jahren nicht mehr gesehen hatte? Eine Frau, die mir nichts bedeutete? Und wie hätte ich nach jemandem fragen sollen, während ich ohne Bewusstsein war?“
    Zerknirscht dachte sie über dieses Argument nach. Ja, es klang tatsächlich höchst unwahrscheinlich, dass er nach ihr verlangt hatte. Hatte ihre Schwester Emma ihr etwa eine kleine Notlüge aufgetischt? Hatte Emma sich das alles ausgedacht, in dem rührenden Versuch, ihre ältere Schwester mit ihrem Mann in Genf zusammenzubringen?
    Bevor Hillary weiter über diese Möglichkeit nachdenken konnte, hallten Roels Worte grausam in ihrem Kopf wider. Eine Frau, die mir nichts

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