Julia Collection Band 21
mitgerissen. Halt suchend klammerte sie sich an ihn und warf hilflos den Kopf zurück, während Christien sie verwöhnte.
„Sag mir, wie sehr du mich vermisst hast, ma belle .“ Sein warmer Atem fächelte ihre Wange, doch sie brachte kein Wort über die Lippen. Ihr ganzes Sein konzentrierte sich auf die raffinierten Wonnen, die er ihr schenkte.
Tabby zitterte wie im Fieber. Ihr Puls raste, sie wand sich unter seinen Berührungen, das fordernde Pochen im Zentrum ihrer Weiblichkeit raubte ihr fast den Verstand und machte sie schamlos. Erneut ließ er die Zunge zwischen ihre einladend geöffneten Lippen gleiten – ein Mal, zwei Mal, mit erotischer Verheißung … Es genügte, um sie zu den Sternen zu katapultieren und ihr einen heiseren Schrei zu entlocken, als die Ekstase sie überwältigte.
Es dauerte eine kleine Ewigkeit, bis sie in die Wirklichkeit zurückkehrte. Christien hielt sie eng umschlungen und raunte ihr auf Französisch beschwichtigende Worte zu, als würde er ahnen, dass er sie zutiefst aufgewühlt hatte. Sacht strich er ihr eine Locke aus dem erhitzten Gesicht.
„Du konntest mir zwar nicht sagen, dass du mich vermisst hast, aber dafür hast du es mir umso deutlicher gezeigt“, flüsterte er lächelnd.
Tabby errötete. Er war noch immer vollständig angezogen. Sie war so berauscht gewesen, dass sie gar nicht gemerkt hatte, wie selbstlos er auf sein eigenes Vergnügen verzichtet hatte. Verlegen stand sie auf und zog das Top wieder über ihre Brüste. Währenddessen glättete er ihren Rock und umfasste dann ihre Finger.
Behutsam drehte er sie zu sich um. „Deine Leidenschaft erregt mich ungemein. Du ahnst nicht, wie selten das ist. Ich will keine Frau, die sich um ihre zerknitterte Kleidung oder eine ruinierte Frisur sorgt …“
„Mit anderen Worten, du bist mit einem leichten Mädchen am glücklichsten!“ Tabby floh ins Bad, bevor sie endgültig die Fassung verlor und in Tränen ausbrach.
Leider war ihr auch hier keine Ruhe vergönnt. Christien stieß die Tür auf. „Ich lade dich zum Dinner ein. Wir können uns mindestens fünf Gänge lang anschmachten – würdest du dich dann besser fühlen?“
Tabby betrachtete ihr Spiegelbild und wusste, dass sie sich nicht besser fühlen würde. „Wir können nicht ausgehen. Ich muss dir etwas erzählen, und danach wirst du mich hassen.“
„Ist ein anderer Mann im Spiel?“, fragte Christien nach kurzem Schweigen.
„Nein.“
„Kein Problem. Mit allem anderen werde ich fertig. Ich bin sehr robust“, beteuerte er mit unerschütterlichem Selbstvertrauen. „Müssen wir eigentlich ein Fünfgängemenü aussitzen? Ich bin zwar hungrig, aber momentan habe ich wesentlich mehr Appetit auf dich.“
Die Kehle wurde ihr eng. „Ich komme in einer Minute. Mach inzwischen eine Flasche Wein auf.“
„Soll ich oben warten?“, erkundigte er sich. „Falls ich verzweifelt klinge, dann bloß, weil ich es bin. Ich sterbe vor Ungeduld.“
„Bleib lieber unten“, bat Tabby.
Sie schloss die Augen und drängte die Tränen zurück. Sie war überzeugt, dass noch keine andere Frau vor ihr je eine Beziehung so gründlich ruiniert hatte. Sie liebte ihn. Sie hatte nie aufgehört, ihn zu lieben. Sie liebte einfach alles an ihm: seinen Sinn für Humor, seine charismatische Persönlichkeit, die Leidenschaft und Energie, mit der er sich jedem Aspekt seines Lebens widmete, und sogar die besitzergreifende Ader, die so gar nicht zu seiner kühlen Haltung passte. Doch er liebte sie nicht. Er war vor Lust verrückt nach ihr, und mehr Macht besaß sie nicht über ihn.
Bei seiner Ankunft hätte sie ihn auf Armeslänge von sich fernhalten und Distanz wahren sollen, das wäre dem Geständnis dienlicher gewesen, das sie gleich machen musste. Was sie soeben getan hatte, was sie ihm gestattet hatte, war äußerst unklug und falsch gewesen. Allerdings hatte sie selbst nur eine sehr vage Ahnung, wie sie mit Christien auf dem Sofa gelandet war. Als er sie berührt hatte, war die Welt um sie her versunken. Trotzdem hätte ich dieses eine Mal, nur dieses eine Mal Jake zuliebe genug Kraft aufbringen müssen, mich Christiens Ausstrahlung zu widersetzen.
„Was beunruhigt dich?“ Christien reichte ihr ein Glas Wein, als sie aus dem Bad kam.
„Der Grund reicht fast vier Jahre zurück“, erklärte Tabby nervös und trank einen Schluck Wein.
„Du bist gerade erst in mein Leben zurückgekehrt. Ich halte es im Moment für vernünftiger, die Vergangenheit dort zu belassen, wo sie
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