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Julia Collection Band 21

Titel: Julia Collection Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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momentan um die Vergangenheit. Während sie Jake fürs Bett zurechtmachte, wanderten ihre Erinnerungen vier Jahre zurück, zu jenem Sommer, der eine Ewigkeit her zu sein schien …
    Solange sie sich zurückerinnern konnte, hatten die Burnsides alljährlich den Urlaub mit ihren engsten Freunden, den Stevensons, Ross’ und Tarberts, in der Dordogne verbracht. Entweder hatten sie benachbarte Ferienhäuser gemietet oder ein Anwesen gefunden, dass genug Räume für sie alle geboten hatte. Die Stevenson-Tochter Pippa war Tabbys beste Freundin. Die Ross’ hatten zwei Töchter, Hillary, die sechs Monate jünger war als die beiden Freundinnen, und ihre kleine Schwester Emma. Die Tarberts hatten eine Tochter namens Jen. Als Tabby, Pippa, Hillary und Jen noch Kleinkinder gewesen waren, hatten sie die gleiche Spielgruppe besucht, und ihre Mütter hatten sich angefreundet. Obwohl die Familien umgezogen waren und sich vieles in ihrem Leben verändert hatte, hatten die Freundschaften überdauert, und die Frankreichurlaube waren Tradition geworden.
    Im Herbst nach Tabbys sechzehntem Geburtstag hatte das geruhsame Familienleben ein jähes Ende gefunden. Ihre Mutter war an Grippe erkrankt und an plötzlich auftretenden Komplikationen gestorben. Gerry Burnside war über den unerwarteten Tod seiner Frau am Boden zerstört gewesen, hatte aber sechs Monate danach wieder geheiratet, ohne zuvor über seine Pläne zu sprechen. Seine zweite Frau Lisa war eine zweiundzwanzigjährige Blondine, die in seinem Autohaus als Empfangsdame arbeitete. Tabby war über diese Wendung ebenso erschüttert gewesen wie alle anderen.
    Fast über Nacht hatte sich ihr Vater in einen Fremden verwandelt, der sich wie ein wesentlich jüngerer Mann kleidete und nichts als Partys im Kopf hatte. Er hatte keine Zeit mehr für seine Tochter, denn seine junge Frau war nicht nur maßlos eifersüchtig, sondern neigte außerdem zu lautstarken Wutausbrüchen, wenn ihr nicht seine ungeteilte Aufmerksamkeit galt. Lisa zuliebe kaufte er ein anderes Haus und gab ein Vermögen dafür aus, um es nach ihren Wünschen renovieren zu lassen. Von Anfang an hatte Lisa Tabby abgelehnt und sie spüren lassen, dass sie sie als fünftes Rad am Wagen empfand.
    Lisa hatte sich in diesem Sommer gegen den Urlaub mit den Freunden ihres Mannes gesträubt, aber Gerry Burnside hatte sich ausnahmsweise durchgesetzt. Sie versuchte gar nicht erst, sich anzupassen, sondern genoss es, die Mitreisenden durch ihr Benehmen zu schockieren. Tabby wäre vor Scham am liebsten im Boden versunken und mied so oft wie möglich die Gesellschaft der Erwachsenen.
    Leider fühlte sie sich mit Pippa, Hillary und Jen genauso unwohl. Ihre Freundinnen mit ihren liebevollen Elternhäusern schienen ihr Lichtjahre entfernt. Tabbys Loyalität ihrem Vater gegenüber war zu ausgeprägt, als dass sie jemandem anvertraut hätte, wie unglücklich und einsam sie war. Und dann war ihr Christien begegnet, und ihre eigenen Ängste, der Rest der Welt und alle Menschen um sie her hörten schlagartig auf zu existieren.
    Es passierte schon am zweiten Tag ihres Aufenthaltes. Tabby saß auf einer kleinen Mauer im verschlafenen Dorf unterhalb des Bauernhauses und grübelte über die demütigende Szene nach, als Lisa sie beim Frühstück vor Pippas entsetzten Eltern als „widerwärtiges Balg“ beschimpft hatte. Ein eleganter gelber Sportwagen raste den Hügel herunter, bog schwungvoll um die Ecke und hielt ein Stück entfernt von Tabbys Platz an.
    Ein großer, stattlicher Mann mit Sonnenbrille stieg aus und schlenderte in das kleine Straßencafé. Er trug ein weißes Hemd mit lässig aufgekrempelten Ärmeln und eine beigefarbene Leinenhose. Nachdem er sich an einem der Tische niedergelassen hatte, warf er dem Sohn des Besitzers einen Geldschein zu, damit dieser ihm nebenan eine Zeitung besorgte. Dann nahm er die Sonnenbrille ab und schob sie in die Brusttasche seines Hemdes. Er war dabei so cool, dass Tabby fasziniert jede seiner Bewegungen verfolgte.
    Der Wirt begrüßte ihn respektvoll und servierte Kaffee und Croissants. Gleich darauf wurde die Zeitung gebracht. Eine typisch französische Szene. Hingerissen betrachtete Tabby Christiens sonnengebräuntes Gesicht, sein schwarzes Haar und die dunklen Augen. Ihr Herz klopfte so heftig, als wollte es zerspringen.
    Für den Bruchteil einer Sekunde begegneten sich ihre Blicke, und Tabby war verloren. Un coup de foudre – die Liebe hatte sie wie ein Blitzschlag getroffen. Er wandte seine

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