Julia Collection Band 22
Wind schlug und nicht ein einziges Mal an die Konsequenzen dachte.
Niemals in all ihren sechsundzwanzig Lebensjahren hatte sie so gehandelt. Nicht einmal, als sie und Wesley liiert gewesen waren und sie gedacht hatte, sie wäre verliebt, hatte sie derart die Kontrolle verloren. Und das machte ihr mehr als alles andere Angst.
Aber ein Kuss, eine Berührung von Caleb genügte, und sie war nicht mehr sie selbst. Es war, als würde sie Teil von etwas Größerem, größer in jeder Beziehung. Und Calebs Reaktion nach zu schließen, hatte er dieselbe Erfahrung gemacht.
Das Vernünftigste, was sie tun konnte, um wieder Frieden zu finden, war, Caleb zu bitten, sie noch heute Abend zurück nach Albuquerque zu bringen. Am Montagmorgen würde sie dann darauf bestehen, dass er ihre sofortige Kündigung akzeptierte.
Sie wusste, ihre Kollegen würden sich fragen, warum ihre „Verlobung“ so schnell gelöst worden war und warum sie nicht länger bei „Skerritt and Crowe“ arbeitete. Aber das war letztlich egal. Caleb konnte ihnen erzählen, was er wollte. Sie würde nicht länger dort sein, um Kommentare und Spekulationen darüber, was zwischen ihnen vorgefallen war, ertragen zu müssen.
Entschlossen warf sie die Bettdecke zur Seite, stand auf und zog sich ihren Morgenmantel an. Je eher sie wieder in die sichere Umgebung ihrer Wohnung zurückkehrte, desto besser. Dort würde sie nicht nur ihren Lebenslauf auf den neuesten Stand bringen, sondern auch ihren persönlichen Kalender überprüfen. Bevor sie das nicht getan hatte, konnte sie nicht ganz sicher sein, ob sie sich wegen einer ungeplanten Schwangerschaft Sorgen machen musste.
Ohne noch länger zu zögern, ging sie zu Calebs Schlafzimmer und klopfte leise an die Tür. „Caleb? Bist du noch wach?“
Als er nicht antwortete, drehte sie sich um und wollte zurück zu ihrem Zimmer. Sie war jedoch erst wenige Schritte gegangen, als die Tür geöffnet wurde.
„Wolltest du etwas?“
Sein Anblick, wie er nur mit einem weißen Slip bekleidet in der Tür stand, verschlug Alissa einen Moment lang die Sprache, und sie konnte nur nicken.
Vorhin im Whirlpool war es bereits zu dämmrig gewesen, um die Details seines Körpers auszumachen. Aber der Schein seiner Nachttischlampe gab genügend Licht, um jede Wölbung seiner ausgeprägten Muskeln zu beleuchten und zu verdeutlichen, dass Caleb Walker ein Prachtexemplar von einem Mann war.
Seine muskulöse Brust, die kräftigen Oberarme sowie die breiten Schultern bewiesen, dass er auf seiner Farm nicht nur herumgelegen und hin und wieder nackt in den Bach gesprungen war. Langsam wanderte ihr Blick abwärts, und plötzlich beschleunigte sich ihr Puls.
Calebs Bauch glich einem Waschbrett. Aber was ihr wirklich den Atem raubte, war all das, was unter dem Bündchen seines weißen Slips verborgen lag. Der Baumwollstoff umschmiegte ihn wie eine zweite Haut und hob sämtliche Einzelheiten überaus deutlich hervor. Und dass die Haut seiner langen muskulösen Beine gleichmäßig gebräunt war, bestätigte, dass er tatsächlich nackt badete.
„Du scheinst ein wenig durcheinander zu sein.“
War das ein Wunder? Caleb stand fast nackt vor ihr und schien sich nicht das Geringste daraus zu machen.
Er machte einen Schritt auf sie zu und legte eine Hand auf ihre Schulter. „Ist alles in Ordnung?“
Sie nickte und versuchte sich daran zu erinnern, warum sie an seine Tür geklopft hatte, doch das Gefühl seiner warmen Hand, die sie durch den dünnen Morgenmantel spürte, machte es ihr schwer, einen klaren Gedanken zu fassen.
Er blickte sie einen Moment lang an, bevor er lächelte und sanft mit dem Finger über ihre Wange strich. „Wir müssen reden, Darling.“
Eine bisher unbekannte Erregung ergriff sie, und sie rang nach Atem. „Ich … stimme dir zu. Ich muss dich um etwas bitten.“
Er trat zurück und deutete auf seine offene Schlafzimmertür. „Lass uns in mein Zimmer gehen. Dort können wir uns setzen.“
Sie schüttelte den Kopf. „Ich glaube, das ist keine gute Idee.“
„Ich glaube doch.“ Bevor sie ihn aufhalten konnte, schnappte er sich ihre Hand und zog Alissa in sein Zimmer. „Ich muss dir etwas sagen.“
„Caleb …“
„Ist schon gut, Alissa.“ Er führte sie an dem Bett vorbei zu der Sitzecke vor der Terrassentür, ließ sich in einen Sessel fallen und zog Alissa auf seinen Schoß. „Ich möchte, dass du zuhörst, bevor du irgendetwas sagst. Wirst du das tun?“
„Ja.“
Warum erlaubte sie ihm, die
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