Julia Collection Band 22
Holbrook, ich bringe Sie nach Hause.“
Cheyenne schüttelte den Kopf. „Ich bitte Nick, mich später zurückzufahren.“
„Ihr Vater …“
„Weiß, dass ich zu arbeiten habe“, erwiderte sie in entschiedenem Ton.
Der Sheriff sah sie an, als wolle er mit ihr darüber streiten, doch als ihm klar wurde, dass Cheyenne sich nicht umstimmen lassen würde, traf er die kluge Entscheidung, ohne sie wegzufahren.
„Es tut mir so leid, Nick“, sagte Cheyenne, als sie die Haustür zuschlagen hörten. „Ich habe meinem Vater und dem Sheriff erklärt, dass ich fest davon überzeugt bin, dass du nichts mit diesem Vorfall zu tun hast, aber sie wollten einfach nicht auf mich hören. Sie beharrten darauf, dass du befragt werden müsstest, weil du schon früher Schwierigkeiten gemacht hättest.“
Nick runzelte die Stirn. Falls Cheyenne nicht von dem Abend sprach, als sie durchbrennen wollten, hatte er in seinem ganzen Leben nichts getan, was ihn mit dem Gesetz in Konflikt hätte bringen können. Und es gefiel ihm gar nicht, dass er nach seinem Umzug nach St. Louis fälschlicherweise beschuldigt worden war, etwas Unrechtes getan zu haben, ohne dass er die Chance gehabt hatte, sich zu verteidigen.
„Könntest du vielleicht meinem Gedächtnis auf die Sprünge helfen? Ich kann mich nicht erinnern, jemals etwas Illegales getan zu haben. Was genau soll das gewesen sein, was ich angeblich verbrochen habe?“
Cheyenne sah ihn verwirrt an. „Ich bin mir nicht sicher. Mein Vater meinte, er dürfe über ehemalige Fälle nicht sprechen. Aber ich habe ihm gesagt, dass ich sicher bin, solltest du je etwas Unrechtes getan haben, dass es nichts weiter als ein Dummerjungenstreich gewesen sein kann.“
Obwohl er sich nie den Grund erklären konnte, hatte Nick immer gewusst, dass der Richter etwas gegen ihn hatte. Er hätte sich jedoch niemals träumen lassen, dass der Mann so tief sinken würde, einen Haufen Lügen über ihn zu verbreiten.
Nick wurde so wütend wie schon lange nicht mehr, doch er wählte seine Worte sehr sorgfältig. „Aus Respekt vor dir werde ich deinen Vater nicht als Lügner bezeichnen, Cheyenne. Aber ich kann dir versichern, dass ich niemals in meinem Leben gegen das Gesetz verstoßen habe. Weder mit achtzehn noch als Erwachsener.“
„Ich …, ich verstehe das alles nicht.“
Er konnte sehen, dass die Heftigkeit, mit der er gesprochen hatte, sie erschreckte. Er bedauerte das, aber er konnte es nicht ändern. Es war an der Zeit, dass sie den Tatsachen ins Auge sah. Alles, was man Cheyenne über ihn eingetrichtert hatte, war durch den Hass ihres Vaters auf seine Familie gefärbt.
Doch sosehr er sich auch wünschte, die Sache klären zu können, er brauchte erst einmal Zeit, um sich zu beruhigen. Wenn er ihr erläuterte, warum er und seine Mutter Wyoming völlig überstürzt mitten in der Nacht verlassen hatten, dann wollte er einen klaren Kopf haben und in der Lage sein, seinen Ärger im Zaum zu halten. Cheyenne traf an all dem keine Schuld, und er wollte nicht den Eindruck erwecken, dass er sie für die Sache verantwortlich machte.
„Mach dir keine Sorgen, Darling. Wir werden später darüber sprechen.“ Er nahm sie in die Arme und küsste sie auf die Stirn. „Weißt du eigentlich, wie wunderbar du in der letzten Nacht warst?“
„Nein …“
Nick spürte, dass ihre Spannung ein wenig nachließ, als er sie fest umarmte und an sich drückte.
„Ich bin mir nicht sicher …“ Als Nick zärtlich mit den Lippen über die empfindliche Stelle hinter ihrem Ohr strich, versagte ihre Stimme.
„Warst du heute Morgen wund?“
Eine leichte Röte breitete sich auf ihren Wangen aus. „Ein wenig.“
„Es tut mir leid, Darling.“ Es tat ihm in der Seele weh, ihr Schmerzen zugefügt zu haben, und er würde ganz sicher darauf achten, dass es nicht wieder vorkam. „Wir werden ein paar Tage warten müssen, bis wir uns wieder lieben können.“
„Solltest du nicht lieber sagen, bis wir wieder Sexhaben können?“
Nick lehnte sich ein wenig zurück, um sie anzusehen, und runzelte die Stirn. „Das ist doch dasselbe.“
Cheyenne schüttelte den Kopf. „Jemanden zu lieben bedeutet, dass es eine emotionale Bindung zwischen den Partnern gibt. Sex zu haben ist lediglich das Zusammenkommen von zwei Individuen zum Zwecke der gegenseitigen Befriedigung.“ Sie löste sich aus seinen Armen. „Aber ich bin nicht hier, um mit dir Haarspalterei zu betreiben. Ich bin hier, um meine Arbeit zu erledigen.“
Es ergab
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