Julia Collection Band 22
Kreuzworträtsel auf, das er zu lösen versuchte, und schüttelte den Kopf. „Nein, warum, Prinzessin?“
„Weil ich vier platte Reifen an meinem Wagen habe.“ Cheyenne ging direkt zum Telefon und wählte die Nummer vom Büro des Sheriffs. „Es sieht so aus, als hätte jemand einen Eispickel benutzt, um Löcher in die Reifen zu stechen.“
Mit empörtem Gesichtsausdruck warf Bertram Holbrook sein Rätselheft auf den Tisch. „Wer zum Teufel besitzt die Frechheit, auf mein Grundstück zu kommen und so etwas Abscheuliches zu tun?“
Cheyenne legte einen Zeigefinger an ihre Lippen, um ihn zu beschwichtigen, weil sich gerade im Büro des Sheriffs jemand meldete. „Wilma, hier ist Cheyenne Holbrook. Könnten Sie bitte bald einen Streifenwagen zu uns auf die Flying-H-Ranch schicken? Ich fürchte, wir haben hier einen Fall von Vandalismus.“
„Cheyenne, Liebes, geht es Ihnen und Ihrem Dad gut?“, fragte Wilma besorgt.
„Ja, danke, wir sind okay. Aber das kann ich leider von meinem Pick-up nicht behaupten.“ Cheyenne seufzte. „Ich habe vier Reifen, die aussehen wie ein Schweizer Käse.“
„Ich schicke Gordon sofort zu Ihnen, damit er Ihre Aussage aufnimmt und einen Bericht schreibt.“
Cheyenne zuckte zusammen, als sie den Namen des Sheriffs hörte. Sie hatte Gordon Turner noch nie gemocht, und je weniger sie mit ihm zu tun hatte, desto besser. „Das ist nicht nötig, Wilma. Sie können gern auch einen der Stellvertreter des Sheriffs schicken.“
„Du meine Güte, Cheyenne. Wollen Sie, dass ich gefeuert werde? Gordon wird darauf bestehen, sich selbst darum zu kümmern. Schließlich geht es um einen Vorfall auf der Ranch des Richters, seines Freundes.“
Wilma unterbrach ihr Gespräch mit Cheyenne, um den Sheriff sofort über Funk zu verständigen. Als sie wieder in der Leitung war, verkündete sie: „Er sagt, er wird in ungefähr zwanzig Minuten da sein.“
Seufzend dankte Cheyenne ihr und legte den Hörer auf. Nur sehr wenige Leute wussten, dass sie längst nicht mehr die Besitzer der Flying-H-Ranch waren. Vermutlich war die Tatsache, dass sie sich mit Sheriff Turner abgeben musste, ein geringer Preis dafür, dass das Ansehen ihres Vaters gewahrt wurde.
„Ist Gordon auf dem Weg hierher?“, fragte er und lenkte seinen Rollstuhl vom Tisch weg.
Cheyenne nickte. „Wilma meint, er wird in Kürze hier sein.“
Ihr Vater deutete zur Tür. „Schieb mich nach draußen auf die Veranda. Ich möchte sicherstellen, dass der Sheriff weiß, wen er wegen dieses Ärgers befragen muss.“
Sie schob den Rollstuhl hinaus auf die überdachte Veranda und stellte die Bremse fest. „Wir hatten noch nie derartige Probleme. Wieso behauptest du zu wissen, wer die Reifen zerstochen haben könnte, wenn mir nicht eine Menschenseele einfällt, die etwas Derartiges tun könnte?“
„Denk doch einmal nach, Prinzessin. Wir hatten noch nie solchen Ärger.“ Er deutete nach Westen. „Aber dieser Daniels zieht wieder hierher in die Gegend, und innerhalb von einer Woche hast du auf einmal vier platte Reifen. Hab ich dir nicht immer gesagt, dass der Kerl nichts als Ärger macht?“
Seine Vehemenz schockte sie. Wie konnte er nur so verbohrt sein? „Nein, Daddy, das glaube ich nicht. Was hätte Nick davon, wenn er die Reifen meines Wagens zerstört?“
„Er könnte versuchen, dich auf diese Weise unter Druck zu setzen, damit du deinen Job kündigst.“
Offenbar war ihr Vater fest davon überzeugt, dass Nick der Übeltäter war. „Wenn er nicht wollte, dass ich für ihn arbeite, würde Nick mir das sagen und meinen Vertrag mit der Sugar Creek Cattle Company einfach kündigen, da bin ich mir sicher.“
„Das wäre ich an deiner Stelle aber nicht“, erwiderte ihr Vater. „Der Junge war vor dreizehn Jahren schon ein Taugenichts, und du kannst davon ausgehen, dass er es auch jetzt noch ist. Einmal ein Unruhestifter, immer ein Unruhestifter.“
Cheyenne tätschelte seine Schulter, um ihn zu beruhigen, während sie ungeduldig darauf warteten, dass der Sheriff eintraf. Sie würde ihrem Vater nicht erzählen, dass es absolut unwahrscheinlich war, dass Nick ihre Reifen zerstochen hatte, nur wenige Stunden, nachdem er sie so zärtlich geliebt hatte. Das wäre schon ein sehr bizarres Verhalten. „Wie du meinst, Daddy.“
„Ich meine es ernst, Cheyenne.“ Er berührte ihre Hand. „Es gibt da einige Dinge, die ihn betreffen, von denen du absolut nichts weißt.“
Seine Beharrlichkeit und die ernste Miene, die er zur Schau
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