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Julia Collection Band 23

Julia Collection Band 23

Titel: Julia Collection Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McAllister
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spürte sie endlich die Leidenschaft, nach der sie sich schon so lange sehnte. Aber sie spürte noch etwas anderes: die Gewissheit, dass es nicht genug war für ein ganzes Leben.
    Eine Zukunft mit Carson bedeutete Familie und Kinder. Sicherheit. Etwas, das sie mit Joaquin nie haben würde.
    Er wollte nicht das Gleiche wie sie. Jetzt schon – in diesem Moment dachten sie beide nur an eins, jetzt wollten sie beide das Gleiche.
    Aber danach? Morgen? In einem Jahr? In zehn Jahren?
    Er war nicht der Richtige. Er war kein Mann fürs Leben.
    Sie wandte das Gesicht, um den Kuss zu beenden, und seine Lippen berührten ihre Wange. „Molly?“
    „Ich … kann nicht.“
    Er versuchte erneut, sie zu küssen, doch sie schüttelte den Kopf und presste die Lippen zusammen.
    Er sah sie an; seine Züge verhärteten sich. „Den Eindruck habe ich nicht.“
    Sie blinzelte, um die aufsteigenden Tränen zu verdrängen. „Hast du gestern nicht selber gesagt, dass es ein Fehler ist?“
    „Das war gestern.“
    Sie lächelte traurig. „Nichts hat sich geändert.“
    Kurz nach sieben klopfte Joaquin an Lachlans Haustür. Er war unausgeschlafen, unrasiert und verkatert. Sein Kopf dröhnte wie von den Trommeln einer Steelband.
    Fiona, mit Duncan auf dem Arm, öffnete. Sie blinzelte verschlafen. „Du bist aber früh auf – oder sollte ich lieber sagen spät? Deine Eltern hatten dich gestern erwartet, und jetzt glaubt deine Mutter, du gehst ihr aus dem Weg. Wegen Marianela.“
    „Ich brauche keine Braut.“ Marianela war im Moment die geringste seiner Sorgen.
    Fiona gähnte. „Was auch immer. Lachlan fand sie sehr nett, als sie ihn gemeinsam mit deinen Eltern im Krankenhaus besucht hat. Er meint, sie ist viel zu schade für dich.“
    „Ich bin sicher, er hat recht“, erwiderte er kurz.
    „Na, du bist ja in großartiger Stimmung. Vielleicht solltest du etwas dagegen tun, bevor deine alten Herrschaften aufstehen.“
    „Ich werd’s versuchen.“
    „Und mach keinen Lärm. Sie schlafen noch alle.“
    „Ich bin ganz leise. Soll ich das Frühstück zubereiten?“
    Fiona strahlte. „Das klingt schon besser. Lass dir ruhig Zeit, es eilt nicht.“ Sie ließ ihn stehen, um Duncan zu wickeln und ihm sein Fläschchen zu geben. Joaquin ging ins Bad und schluckte zwei Kopfschmerztabletten, dann setzte er sich in die Küche.
    Er hatte die ganze Nacht kein Auge zugetan. Gegen fünf Uhr morgens war er vor Übermüdung eingenickt und eine Stunde später von Miss Saffrons Hahn aufgeweckt worden. Und das war gut; nach dem, was geschehen war, hatte er kein Verlangen, Molly zu begegnen.
    Nach dem ersten Kuss, den Sydney mit ihrem Anruf so unzeitgemäß beendet hatte, war er auf sein Zimmer gegangen, aber das Wissen, dass ihn nur wenige Meter von Molly trennten, und die Versuchung, das, was sie begonnen hatten, zu vollenden, waren unerträglich. Und die Tatsache, dass sie ihren Verlobten erwartete, ging ihm nicht aus dem Kopf.
    Er stand auf und ging spazieren.
    Unterwegs begegnete er Charlotte, die ihm erneut ihre Gesellschaft anbot. Er bedankte sich und lehnte ab. Er musste allein sein, weshalb er auch nicht bei seinen Eltern vorbeischaute. Denn dort wartete Marianela, und sie interessierte ihn nicht. Für ihn gab es nur eine – Molly. Aber sie wollte nichts von ihm wissen.
    Dennoch hatte sie seine Umarmung mit einer Leidenschaft erwidert, die ihm den Atem nahm. Wie konnte sie ihn so küssen und gleichzeitig beabsichtigen, Carson Sawyer zu heiraten?
    Auf diese Frage gab es keine Antwort, weshalb er in den Grouper ging, um seinen Kummer zu ertränken. Der Whiskey half. Nach einer Weile glaubte er, die Lösung zu seinem Problem gefunden zu haben: Er musste Molly nur verständlich machen, dass das, was zwischen ihnen existierte, stärker war als ihre Beziehung zu Carson.
    Also machte er sich auf den Heimweg und ging auf ihr Zimmer, wo alles auch vielversprechend anfing, bis sie dann von einer Sekunde auf die andere ihre Meinung änderte, ohne Erklärung, ohne Streit, ohne Tränen. Einfach so.
    Warum? Immer wieder fragte er sich, was sie dazu veranlasst hatte, und fand dennoch keine Antwort. Nie zuvor war er sich so hilflos und verlassen vorgekommen. Und jetzt saß er in Fionas Küche, wohl wissend, dass seine Eltern wie üblich nur vom Familienunternehmen und der Zukunft der Santiagos reden würden. Es war immer noch besser, als Molly zu begegnen und so zu tun, als wäre nichts geschehen.
    Die Tabletten hatten anscheinend gewirkt, denn sein Kopf

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