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Julia Collection Band 23

Julia Collection Band 23

Titel: Julia Collection Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McAllister
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war offensichtlich, dass Seine Lordschaft ihr den Hof machte. Fiona – weit entfernt, von seinem Titel eingeschüchtert zu sein – schien nichts dagegen zu haben. Er gesellte sich zu ihnen und schlug vor, David mit Skip und Nadine bekannt zu machen.
    „Später“, sagte Lord Grantham und winkte ab. „Erst will ich Fionas Meinung über die Kunst der Navajoindianer in Amerika hören.“
    „Wen interessiert das schon?“, brummte Lachlan verstimmt, als sie etwas später bei Tisch saßen.
    „Lord Grantham, das ist offensichtlich“, erwiderte Suzette, die neben ihm saß. „Fiona ist dabei, ihn um den kleinen Finger zu wickeln. Sie hätten mich nicht einzuladen brauchen.“
    Lachlan hatte Suzette als Tischgefährtin für David vorgesehen. Stattdessen musste er jetzt mit ansehen, wie Grantham am anderen Ende der Tafel Fiona während der Vorspeise lächelnd eine Strähne aus dem Gesicht strich und sie während des Hauptgangs mit seinen Komplimenten zum Erröten brachte.
    „Ich verstehe nicht, warum Sie auf Pelican Cay bleiben wollen“, sagte Seine Lordschaft jetzt klar und deutlich. „Ich habe mir Ihre Sachen heute Nachmittag in Carins Boutique angesehen und finde sie großartig. Das ist Kunsthandwerk in seiner reinsten Form, frisch und unverfälscht.“
    „Wie bei Grandma Moses“, stieß Lachlan zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Das Tischgespräch verstummte, und alle Augen waren plötzlich auf ihn gerichtet. Nathan öffnete den Mund … und schloss ihn wieder. Carin blinzelte. Skip und Nadine tauschten einen Blick. Suzette starrte ihn an. Nach einem Moment sagte Fiona lächelnd: „Was für ein nettes Kompliment, Lachlan.“ Dann wandte sie sich wieder ihrem Tischnachbarn zu und flirtete ungerührt mit ihm weiter.
    Das Dinner nahm seinen Verlauf, ein Gang folgte dem nächsten, und alle schienen sich bestens zu unterhalten. Währenddessen zerkrümelte Lachlan das Brötchen neben seinem Teller. Am anderen Tischende flüsterte Grantham Fiona etwas ins Ohr; sie warf den Kopf zurück und lachte unbeschwert. Carin, die neben Lachlan saß, drehte sich zu ihm und fragte: „Ist das nicht wundervoll?“
    „Was ist wundervoll?“
    „Fiona flirten zu sehen.“
    Er knurrte etwas Unverständliches.
    „Wir dachten schon, sie hätte es ganz verlernt“, fuhr Carin munter fort. „Es ist so schön, sie wieder einmal unter Leuten zu sehen und …“
    Lachlan warf einen Blick auf Fiona. Auf ihren Wangen lag ein rosiger Hauch, und ihre Augen glänzten. Er wünschte, Lord Grantham befände sich am anderen Ende der Welt.
    Flirten, sagte sich Fiona, ist wie Fahrrad fahren – man kommt aus der Übung, aber man verlernt es nicht. Und mit einem Mann wie David, der es an Ermunterung nicht fehlen ließ, war es ein Leichtes, im Nu wieder fest im Sattel zu sitzen.
    Sie war so froh, dass sie neben ihm saß. Er war liebenswürdig und unterhaltsam, und mit ihm zu flirten hinderte sie daran, zu oft zum anderen Tischende hinüberzuschauen. Sie brauchte Lachlan nur anzusehen, und sofort erschien er vor ihrem geistigen Auge so, wie er heute früh auf dem Podium gestanden hatte. Bei der Erinnerung an seinen Körper wurde ihr der Mund trocken, und sie bekam feuchte Hände. Und um das zu vermeiden, unterhielt sie sich umso angeregter mit Grantham, gegen dessen jungenhaften Charme sie nicht unempfindlich war. Er war kein bisschen steif, gar nicht, wie sie ihn sich vorgestellt hatte. Und er sah gut aus, schlank und blond wie ein junger Wikinger. Flüchtig ging es ihr durch den Kopf, dass er ein ausgezeichnetes Modell für eine Skulptur abgeben würde. Aber der Gedanke an seine zweifellos wohlgeformte Gestalt ließ ihren Puls nicht schneller schlagen.
    Dennoch – er brachte sie zum Lachen, und sein aufrichtiges Interesse an ihrer Arbeit war äußerst schmeichelnd. Als er ihr beim Kaffee vorschlug, für seine Gruppen Vorträge über moderne Kunst zu halten, blieb ihr zunächst die Sprache weg.
    „Aber … ich bin doch keine professionelle Bildhauerin“, sagte sie schließlich. „Und ich habe nie Kunst studiert.“
    Er lächelte verschmitzt. „Grandma Moses auch nicht.“
    „Ich weiß nicht …“ Verstohlen warf sie einen Blick auf Lachlan, der sich mit Nathan unterhielt und sie dabei nicht aus den Augen ließ. „Es könnte aussehen, als ob ich mich aufdrängen möchte.“
    David folgte ihrem Blick. „Mit McGillivray hat das nichts zu tun. Oder vielleicht doch?“ Er sah Fiona forschend an. „Kann er Rechte geltend

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