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Julia Collection Band 23

Julia Collection Band 23

Titel: Julia Collection Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McAllister
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vorgekommen.
    Niemand außer ihm wusste, dass es überhaupt einen Weg aus Steinfliesen gab, er war stets mit Sand bedeckt. Er selbst hatte ihn nur ein Mal gesehen: an dem Tag, als er das Haus kaufte und Constanze von der Immobilienagentur Island Breeze ihn stolz darauf aufmerksam machte. Er erinnerte sich noch gut an ihre begeisterte Aufzählung: „Deckenventilatoren in jedem Raum, Steckdosen auf der Veranda, ein Fliesenweg, damit man den Sand nicht ins Haus schleppt …“
    „Wundervoll. Worauf es mir ankommt, ist der Blick aufs Meer, ein Platz für meine Hängematte und genügend Abstand von den Nachbarn.“
    „Kein fließendes Wasser? Kein Klo?“
    „Dagegen hätte ich nichts einzuwenden.“
    Obwohl Hugh das Haus wahrscheinlich auch ohne gekauft hätte. Es war alt, bequem und pflegeleicht – genau das, was er sich wünschte. Natürlich machte er sich nie die Mühe, den Weg zu kehren. Wozu auch?
    Aber heute hatte sich jemand diese Mühe gemacht – kein Wunder, dass es nicht wie sonst aussah.
    Und dieser Jemand konnte nur Sydney St. John sein. Sie musste das Fahrrad geborgt und dann die Fliesen gekehrt haben. Wer sonst käme auf eine derart verrückte Idee?
    Hugh lachte und schüttelte den Kopf. Wahrscheinlich hatte sie sogar das Loch in der Wand zugegipst.
    Ihm sollte es recht sein. Sie war weg, alles andere interessierte ihn nicht.
    Vor sich hin pfeifend, sprang er die wenigen Stufen hinauf – und blieb wie angewurzelt stehen. Abgesehen von der Hängematte und der Schaukel war die Veranda leer. Kein Buch, keine Zeitschrift, nicht ein einziges Werkzeug – nichts.
    Nein, das stimmte nicht ganz. Alles war noch da, nur nicht dort, wo es hingehörte. Die Bücher lagen auf einem kleinen Beistelltisch neben der Schaukel, von dem er ganz vergessen hatte, dass es ihn gab. Normalerweise war er unter tausend Dingen begraben. Zeitschriften und Zeitungen stapelten sich fein säuberlich auf dem Boden, und hinter der Hängematte standen, nach Größe geordnet, Autoteile, Bootsteile und Fahrradteile, ohne Rücksicht auf ihren Verwendungszweck. Es sah aus wie eine Kompanie von Soldaten. Ihm war, als wäre er wieder in der Armee.
    Hugh ließ den Blick zu dem Regal aus Ziegelsteinen und Brettern unter den Fenstern schweifen. Dort lagen Schnorchel, Masken und der Taucheranzug, der sonst von einem Kleiderbügel am Haken in der Hauswand baumelte.
    Er atmete tief ein, dann machte er den Mund auf, um einen Wutschrei loszulassen, doch in dem Moment öffnete sich die Fliegentür, und Sydney erschien auf der Veranda, ein Lächeln auf den Lippen und in einen dünnen Sarong gehüllt, der die langen Beine und die Kurven, die Maurice so beeindruckt hatten, nur allzu deutlich erraten ließ.
    Hugh schnappte nach Luft.
    „Da sind Sie ja.“ Sie strahlte ihn an. „Ich hatte schon Angst, dass wir ohne Sie anfangen müssen, aber …“
    „Wo zum Teufel sind meine Sachen?“
    „Aufgeräumt.“ Sie machte eine schwungvolle Bewegung mit dem Arm.
    „Was fällt Ihnen ein? Wo ist mein Fahrrad? Mein Surfbrett? Mein Taucheranzug?“
    „Dort, wo sie hingehören. Jetzt haben Sie Ordnung.“
    „Ordnung? Das nennen Sie Ordnung?“ Ebenso gut konnte man den Mount Everest einen Maulwurfshügel nennen. Sein Blick fiel auf eine Reihe Zündkerzen, und er war halbwegs darauf gefasst, dass sie ihm im nächsten Moment „Kompanie angetreten!“ entgegenrufen würden.
    „Regen Sie sich nicht auf! Es ist noch alles da.“ Sie stand in der Tür, als wolle sie ihn hindern, ins Haus zu gehen, was ihn sofort misstrauisch machte. Er drängte an ihr vorbei, und sie folgte ihm.
    „Heiliger Strohsack! Was haben Sie gemacht?“
    Dergleichen hatte er bisher noch nie gesehen, nicht einmal im Ausbildungslager.
    „Ordnung, das habe ich doch schon gesagt. Ihnen ist das anscheinend noch nie in den Sinn gekommen.“
    „Wer hat Sie darum gebeten? Wenn ich mich recht erinnere, war von Geschirrspülen die Rede.“ Er riss einen der Küchenschränke auf.
    „Das habe ich auch.“
    „Das und noch viel mehr.“ Da standen die Schachteln mit Getreideflocken, die Konserven, sogar die Gewürze – schnurgerade und alphabetisch angeordnet.
    „Jetzt ist es viel einfacher, etwas zu finden“, erklärte sie.
    „Bisher habe ich immer noch alles gefunden.“ Hugh war dermaßen wütend, dass er kaum noch wusste, was er sagte. „Wer hat Ihnen gesagt, alles zu ändern?“
    „Niemand.“ Dann wiederholte sie wortwörtlich, was er in dem Magazinartikel über sie gelesen hatte: „Ich

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